Pfarrverband Isen

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Neujahrsempfang

Trotz des grauslichen Winterwetters waren zahlreiche von Markt- und Pfarrgemeinde geladene Gäste zum Neujahrsempfang am Freitag, 11. Januar ins Pfarrheim gekommen. Eine Gruppe der Isener Blasmusik sorgte für die musikalische Umrahmung des Abends und die Frauengemeinschaft für die aufmerksame Bewirtung.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Irmgard Hibler begrüßte die Gäste und gedachte der geschätzten und geliebten, in den Vorjahren immer anwesenden Hans Edmund Lechner und Thomas Zehetmaier, die der Herr über Leben und Tod im Jahre 2018 zu sich gerufen hat.  Sie dankte den Gästen für ihr soziales Engagement, sei es beruflich oder im ehrenamtlichen Bereich, und bat darum, in diesem Wirken nicht nachzulassen. Dies sei wichtig in einer Zeit, wo es sich schon nicht ganz einfach gestalte, Kandidaten für Pfarrgemeinderats- und Kirchenverwaltungswahlen zu finden:  Ein begeistertes „Endlich denkt mal einer an mich“ habe sie noch nie gehört und wenn einer sagt „Ich überlege es mir mal“ darf man schon Hoffnung haben, berichtete Hibler mit Humor und Augenzwinkern von ihren eigenen Erfahrungen. Es gab aber auch viel Positives zu vermelden, wie etwa die Freude der Ministranten am Klopfo-Gehen, neue Ideen wie Kirchenkaffee und Paarsegnungsgottesdienst, oder auch der stattliche Spendenbetrag von sage und schreibe 30.000 Euro, der in kürzester Zeit für Schwester Eva Rosenhuber zusammenkam. Und als Vorsatz für das neue Jahr empfahl die Vorsitzende,  den Alltag zu entschleunigen, sich Zeit zu nehmen für ein Lächeln und ein Gespräch miteinander.

Pfarrer Josef Kriechbaumer schloss sich dem Dank seiner Vorrednerin an. Seine Rückschau zum Jahresverlauf 2018 spannte sich von der neuen, kostensparenden Kirchenbeleuchtung, über die aus Kostengründen auf Eis gelegten Pläne für einen Essbereich im St.Zeno-Kindergarten, das österliche Requiem für Ruhestandspfarrer Thomas Zehetmaier, den Paarsegnungsgottesdienst, die Reisen im Pfarrverband, das großartige Sammelergebnis der Sternsinger von 17.000 Euro im Pfarrverband, bis hin zu seinem erfolgreichen Bemühen, Erstkommunionkinder für den Ministrantendienst zu gewinnen, das zu mittlerweile ca. 200 Minis im Pfarrverband geführt habe. Er erläuterte die zwingenden Gründe für die Absperrungen im Kirchenfriedhof und gab schließlich noch eine kurze Vorschau auf das Jahr 2019, mit z.B. Erstkommunion, Firmung und Jubiläumsfeiern von Krieger- und Soldatenverein Pemmering, FFW Isen und Liedertafel Isen.

Die Marktgemeinde kann für 2018 wieder ein Erfolgsbilanz vorlegen: Die Sicherung der kommunalen Wasserversorgung, die Erweiterung der Kinderkrippe im Kinderhaus, der Ausbau des Apothekerberges seien lediglich als Beispiele genannt. Zunächst jedoch stellte Bürgermeister Siegfried Fischer in seiner Neujahrsansprache eine kurze Betrachtung zur großen Politik an, wobei er sein Bedauern über die Art und Weise der politischen Auseinandersetzung zum Ausdruck brachte. Auch auf kommunaler Ebene stimme es nachdenklich, so Fischer, wenn die Fälle zunehmen, in denen sich die Gemeinde um Obdachlosigkeit und Sozialbestattung kümmern muss, oder wenn beim Gottesdienst zum Volkstrauertag viele Kirchenbänke leer bleiben und die Besucher des Lichtermarktes die Aufstellung der Fahnenabordnungen zum Kirchenzug zwar bestaunen, aber nicht ansatzweise wissen, dass damit die Erinnerung an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen begangen wird.  

Entsprechend hoch bewertete der Bürgermeister den persönlichen Einsatz der ehrenamtlich und beruflich im sozialen und gesellschaftlichen Bereich der Marktgemeinde Tätigen und sprach ihnen dafür seinen Dank aus. Der Gemeindechef ist überzeugt, dass mit dem gemeinsamen Zusammenhalt und der in der Marktgemeinde gelebten Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität im Rücken, auch die vor uns liegenden großen Aufgaben, wie Schulhauserweiterung, Hochbehälter, Kanal und Wohnbaupolitik mit Zuversicht in Angriff genommen werden können.

Zum Schluss las Bürgermeister Fischer den Dankbrief eines jungen Syrers vor, der 2013 auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg nach Isen gekommen war, dort freundlich Aufnahme und von Lydia Gritscher eine Wohnung fand, vom Helferkreis Unterstützung und von Fa. Bernhard Lechner eine Ausbildung zum Installateur erhielt. Inzwischen hat er eine Schweizerin geheiratet und lebt mit ihr und dem gemeinsamen Sohn in der Schweiz. Er schreibt an den Bürgermeister: „Für die Zeit in Deutschland bin ich sehr dankbar, denn dank Ihrer, des Helferkreises und Herrn Lechners Unterstützung, kann ich meine Familie ernähren und dank dem deutschen Staat habe ich einen Schulabschluss und darf ein vernünftiges und legales Leben führen“

(Registrieren wir, dass Werte wie Schulabschluss, Berufsausbildung, vernünftiges und legales Leben für uns selbstverständlich scheinen, sie es durchaus aber nicht überall sind. Wir müssen dankbar sein und aufpassen, dass es bei uns so bleibt.)

Nachdem er den Brief zu Ende gelesen hatte, richtete Fischer den Blick wieder auf die Gäste des Neujahrsempfangs und beendete seine Rede mit den Worten: „Ich gebe diesen Brief an Sie. Denn es ist nicht mein Brief, er gehört mir nicht. Er gehört Ihnen.“

Danach war Stille im Raum, bis die Gruppe der Isener Blasmusik die Bayernhymne anstimmte und alle mitsangen: Gott mit dir, du Land der Bayern....
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