Pfarrverband Kraiburg

Marktplatz 33, 84559 Kraiburg a. Inn, Telefon: 08638-88570, E-Mail: PV-Kraiburg@ebmuc.de

Adventskalender<br/>Advent<br/>Titel

Beim klassischen Adventskalender öffnen wir Türchen. Und genau das wollen wir in den nächsten drei Wochen auch miteinander tun: Türen öffnen... und schauen, was sich alles dahinter verbirgt.

Und los geht's... gesegnete Adventszeit!

Tür
Gazellenherde<br/>Adventskalender

3.Dezember: Wider den Gewöhnungseffekt

Alles wird irgendwann „normal“, selbst die tollste Erfahrung, das schönste Erlebnis.
Der Advent lädt uns dagegen ein, aufzuwachen – und wieder neu Gott in unserem Leben zu entdecken.

Dazu die Predigt aus der Marktkirche Kraiburg...

Gesegneten 1. Adventssonntag,
Michael Seifert

Tür<br/>Adventskalender

Aufzug<br/>Adventskalender

4. Dezember: Komm herab!

Wie schön wäre es doch, wenn Gott einfach runterfahren würde, wie es im Adventslied heißt: „O Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab, vom Himmel lauf!“
Wie schön wäre es, wenn er einfach runterfahren würde im Aufzug, die Tür aufgeht und er vor mir steht!? Wie schön wäre es, wenn er aus dem Aufzug steigt und hineinsteigt in diese Welt: Mitten hinein in den Krieg in der Ukraine und in Gaza; mitten hinein zur Familie, die ihr Kind verloren hat; mitten hinein in meine Schwermut, weil irgendwas in meinem Leben zerbrochen ist; mitten hinein in die ausweglose Situation, bei der ich zuschauen muss, weil ich das ganze nur schlimmer machen würde, wenn ich auf Konfrontation gehe.
Und genau das geschieht. Nun gut. Nicht die Sache mit dem Aufzug, natürlich. Aber Gott kommt und steigt mitten hinein in die Schwierigkeiten, die Probleme, die Not der Menschen. Er schwebt nicht über allem. Er ist da! Mitten drin. Er steht an der Seite der Notleidenden, weil er selbst Not gelitten hat. Das ändert nicht die Not der Welt, aber es gibt Halt und Trost, dass ER an meiner, an unserer Seite steht. Auch an diesem 4. Dezember wieder.

Michael Seifert, Pfarrer

Kühlschranktür<br/>Adventskalender

Kühlschrank<br/>Adventskalender

5.Dezember: Mein Kühlschrank

Es ist eine ganz wichtige Tür, vor der ich heute stehe. Zumindest für so hungrige Leute wie mich: die Kühlschranktür. Da finde ich, was ich zum Essen und kühle Getränke. Und Gott sei Dank, ist Essen und Trinken nicht nur für mich, sondern auch für Gott ein Thema.

„Der Herr der Heere wird auf diesem Berg für alle Völker ein Festmahl geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit den besten und feinsten Speisen, mit besten, erlesenen Weinen.“
(Jes 25,6)

Ja, so stellt sich die Bibel den Himmel vor, die Gemeinschaft mit Gott. Ein großes Fest mit – es wird sicher Bayern im Himmel geben – Schweinsbraten, Bier oder einem guten Schluck Wein!
Oder anders gesagt: Wo Gott ist, da ist Party – und nicht ein ernstes, langweiliges Gähnevent! Wo Gott ist, da ist Freude! Wo Gott ist, da gibt’s nur das Beste für mich!

Das ist die Botschaft, mit der mich heute mein offener Kühlschrank in den kalten Dezembertag schickt.

Michael Seifert, Pfarrer

Tür<br/>Haustür<br/>Adventskalender

Nikolaus<br/>Adventskalender

6.Dezember: Er steht vor der Tür

Als Kaplan in Taufkirchen an der Vils war es eine schöne Aufgabe, Jahr für Jahr in Namen der Kolpingsfamilie am 5. und 6. Dezember vor den Haustüren von Familien zu stehen. A weng anders gekleidet als normal. Als Hl. Bischof Nikolaus eben. Wie es gestern und heute in vielen Familien der Fall ist. Die Tür geht auf. Und aufgeregte Kinderaugen schauen auf den Bischof, der da vor ihnen steht.

Doch auch wenn es landauf, landab um die plumpe Frage zu gehen scheint „Seid ihr auch schön brav gewesen?“, ist das doch nicht der Sinn des Brauches oder gar das Anliegen des Mannes aus Myra. Er steht vielmehr für einen Gott, der mir nachgeht, der an meine Tür klopft, um mir zu zeigen: „Du bist Gott wichtig. Wie kann ich dir helfen? Denn Gott will, dass es dir gut geht.“

Vielleicht klopfen wir einfach mal in diesen Tagen an eine Tür, schauen in die Augen unseres Nachbarn, einer Freundin etc. und fragen genau das: „Wie kann ich dir helfen?“  Da ist dann sicher mehr „Nikolaus“ drin als in allen vermeintlich „bischöflichen“ Erziehungsversuchen.

Michael Seifert, Pfarrer

Tür<br/>Adventskalender<br/>Pfarrhof

Reh<br/>Pfarrhof<br/>Adventskalender

7. Dezember: Ich bin ein Mensch, holt mich hier raus!

Ab und an fällt mir mein einziges „Haustier“ ein, das ich mal per Zufall für eine Stunde im Kraiburger Pfarrhof – wie vom Himmel gefallen – gehabt habe: ein Reh, das sich selbst in den Sitzungsraum im Erdgeschoss eingesperrt hatte. Wie sehnsüchtig ist es vor der Tür in die Freiheit gestanden – und kam nicht raus. Ob sich so manche Z-Promis in gewissen Fernsehshows auch so fühlen?

Ich jedenfalls durchaus… manchmal ist man doch wie im falschen Film. Der Wahnsinn nimmt überhand, alle um einen herum werden immer verrückter. Und manchmal fühl ich mich auch gefangen in meinen eigenen Begrenztheiten, in dem, was ich nicht zustande bringe, was ich nicht kann.
Und so steh ich vor der Tür und will raus! Aber dummerweise gibt’s keinen Ausgang aus meinem Alltagswahnsinn, aus meinem ICH. Gott lässt mich nicht raus, aber er geht hinein! Das ist ja das, was wir an Weihnachten feiern. Und auch in jeder Messe, in der ER hineingeht in die konkrete Feiergemeinde.

Vielleicht sollt ich’s doch mal wieder probieren, mit dabei zu sein, wenn er kommt? Denn damit will ER mein Leben freier, schöner und größer machen. Ein großes Geschenk: Ich bin ein Mensch – und Gott kommt mit hinein!

Michael Seifert, Pfarrer

Polling<br/>Tür<br/>Adventskalender
Polling<br/>Kirche<br/>Adventskalender

8. Dezember: Mehr als gedacht!

Ich komme mit den Nachrichten im Kopf, die immer schlimmer zu werden scheinen: Krieg, Ungerechtigkeit, Despoten, Preissteigerungen, Gewalt, Hass, Hetze an vielen Orten nah und fern. Ich komme gehetzt, weil der oder die alle wieder „nur“ schnell was wollen und brauchen. Ich komme mit den Grenzen, die mir meine Fähigkeiten, meine Umstände, mein Geld, meine Beziehungen setzen.

Und dann öffne ich sie: die Kirchentür. Und ich trete ein in eine neue Welt. Da will keiner was von mir! Da bin ich umgeben von Engeln und Heiligen. Da brennen Kerzen. Vielleicht liegt auch noch der Duft des Weihrauchs in der Luft, der beim letzten Festgottesdienst verwendet wurde. Und vielleicht treffe ich da noch einen Menschen, der mich freundlich anspricht oder anlächelt (da hab ich so jemandem im Kopf, die das in einer unserer Kirchen über viele, viele Jahre vorbildlich getan hat. Vergelt’s Gott dafür).

Ja, hinter der Kirchentür wartet eine neue Welt. Die größer ist als mein begrenztes Leben, als meine Welt „da draußen“. Es zeigt sich schemenhaft die  Welt Gottes, die „alles Begreifen übersteigt“.

Als Maria dem Erzengel Gabriel begegnet, wird ihre Welt auch weiter und größer! Gott lädt nicht nur Maria dazu ein, sondern auch dich und mich!

Michael Seifert, Pfarrer

Klopfersingertür<br/>Adventskalender

9. Dezember: Mach doch auf!

Heute öffnet sich ausnahmsweise mal KEINE Tür…

Im relativ neu errichteten Pfarrhof zu Taufkirchen / Vils war auch die neueste Technik verbaut. Und so war die Haustürklingel mit der Telefonanlage des Hauses verbunden. Immer, wenn mein Chef, H.H. Landkreisdekan und Geistlicher Rat, länger weg war – was nicht sooo oft vorkam, hat er nun die Anlage auf mein Telefon umgeleitet. Nun wohnte ich als Kaplan aber nicht im Pfarrhaus, sondern einige Straßen weiter. Und so ist’s halt immer wieder vorgekommen, dass jemand vor der Pfarrhaustür stand, klingelte und ich hob mein Telefon ab – musste den Leuten an der Gegensprechanlage aber erklären, dass ich gar nicht im Haus bin und sie folglich leider auch nicht hineinlassen konnte. Die Tür blieb geschlossen.

Nun gut. Das ist mir eingefallen, als ich vorgestern mit einigen „meiner“ Taufkirchener (im Pfarrverband Kraiburg) beim Klopfersingen unterwegs war und wir immer wieder auf Türen und Wohnungen gestoßen bin, bei denen Licht brannte, uns aber niemand aufgemacht hat. Man meint, es ist jemand da – und doch tut sich nichts.

Wenn wir ehrlich sind: Ist das nicht manchmal auch so in unserem Leben mit Gott. Wir wissen im Glauben: ER ist da! Aber die Tür zu meinem Anliegen, meinem Wunsch, meiner Sehnsucht bleibt geschlossen; es geht nicht in Erfüllung. Das können wir nicht schönreden und wegdiskutieren.  Nicht alles in meinem Leben geht sich aus. Ich hoffe, dass Gott weiß, was gut für mich – besser als ich selbst. Ich hoffe, dass alles seine Richtigkeit hat, weil ER definitiv mehr Überblick, mehr Einsicht, mehr „Hirn“ hat als ich. Ich hoffe, weil ich glaube, dass ER es gut mit mir meint. Auch wenn die Tür mal zu bleibt.

Michael Seifert, Pfarrer

Adventstür<br/>Adventskalender
Adventskalender<br/>Zeigen

10. Dezember: Nimm dich nicht so wichtig!

Ich bin umgeben von einer Welt, in der alle die Besten, G’scheitesten, Schnellsten, Fittesten, Schönsten, Reichsten… sein wollen. Wo ist da mein Platz?

Mehr dazu in der heutigen Sonntagspredigt aus der Pfarrkirche Flossing.

Gesegneten 2. Adventssonntag allen Durchschnittsmenschen udn allen anderen da draußen!

Michael Seifert, Pfarrer

Adventskalender<br/>Tür
Abgehängt<br/>Adventskalender

11. Dezember: Ab in die Kälte!

In der guten alten Zeit führte diese Treppe zu den Appartements für Kaplan und „Pfarrerlehrbub“, heute heben dort oben die Heiligen drei Könige ihre Sachen auf, manchmal wohnt dort auch die Mutter Gottes, die beim Frauentragen von Haus zu Haus geht. Der Platz davor reicht weder für eine Tür noch reicht der Abstand für ein gscheites Foto. Als ich gemerkt hab, dass mir über diese Treppe die Wärme entweicht, hab ich sie zugehängt.

Den Weg nach oben zuhängen? Das passiert auch im geistlichen Leben, vor allem wenn ich mich wohlfühle. Ich möchte diesen Komfort bewahren und vergesse darüber die Schätze die droben auf mich warten. Wären die Hirten nicht in die Kälte hinausgegangen, sie hätten das Kind in der Krippe nicht gesehen.

Armin Thaller, Pfarrvikar

Tür<br/>Krankenhaus
Krankenzimmer<br/>Adventskalender

12. Dezember: Überraschung!

Immer wieder werde ich – nicht nur ins Krankenhaus – zur Krankensalbung gerufen. Meist weiß ich nur den Namen des Kranken und vielleicht noch, wie schlecht es um ihn oder sie steht. Ist er / sie ansprechbar? Werden Angehörige da sein? Sind sie gefasst – oder verzeifelt? So stehe ich vor der Tür ins Krankenzimmer. Was wird mich dahinter erwarten?

Im Leben ist es doch genaus so: Bei aller Planung, allem „Wissen“ meines Terminkalenders. Allen Erfahrungswerten der letzten Tage… Ich stehe heute vor der Tür dieses 12. Dezembers. Was verbirgt sich dahinter? Was an Schönem und Schweren werde ich erleben? Welche Menschen werde ich treffen? Muss ich mich ärgern oder kann ich mich freuen?

Ich öffne die Tür ins Krankenzimmer im Wissen – ich muss jetzt da nicht allein reingehen. Egal, was mich erwartet: Gott geht mit!
Genauso geht’s mir an jedem neuen Tag!

Michael Seifert, Pfarrer

Ghettotür<br/>Garten<br/>Adventskalender
Ghettogarten<br/>Adventskalender

13. Dezember: Bin ich bereit?

Am zweiten Advent haben wir im Markusevangelium gehört: „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ (Mk 1,3b)
 
Als es vorletztes Wochenende so geschneit hat, wurde ich vom Winter eiskalt überrascht. Eigentlich wusste ich ganz genau, dass es schneien soll, jedoch habe ich dem Winter gar keinen Weg gebahnt, wie man auf meiner Terrasse begutachten kann. Meine Sommerliege stand immer noch gemütlich dort, als ob es draußen noch schön warm wäre.
 
Jesus kommt an Weihnachten als Kind auf die Welt, um unter uns Menschen zu wohnen, weil Gott uns nahe sein will. Theoretisch wissen wir das alle – praktisch auch?
 
Bereite ich mich darauf vor oder werde ich wie meine Sommerliege eiskalt überrascht am 24. Dezember? Rechne ich mit Gottes Ankunft? Bin ich bereit für diese grandiose Botschaft?

Lena Schreiner, Pastoralreferentin
 
#eiskaltüberrascht #winterliegegesucht #gottesankunft #binichbereit?

Autotür<br/>Adventskalender
Auto<br/>Adventskalender

14. Dezember: Das Beste kommt noch!

Fast täglich öffne ich die Tür meines Autos, um vorwärts zu kommen. Ja – vorwärts! Das ist die Richtung meines Lebens, auch wenn ich oft genug in den Rückspiegel schaue und meine, dass es früher besser war. Aber wenn wir in diesen adventlichen Tagen gerade die Worte der großen Propheten Israels hören, dann ist es ganz klar: nicht hinten, sondern vorne liegt das Beste!

„Seht, es kommen Tage …, da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln, für Recht und Gerechtigkeit wird er sorgen im Land.“ (Jer 23,5)


Schauen wir voll vertrauen nach vorne! Das Beste kommt noch! Wenn das kein adventlicher Gedanke ist!?

Ein paar weitere Gedanken dazu hab ich mir vor einiger Zeit schon fürs Radio gemacht…

Michael Seifert, Pfarrer

Pürten<br/>Adventskalender
Pürten<br/>Friedhofskapelle<br/>Adventskalender

15. Dezember: Meine Liebe ist gekreuzigt!

Heute blicken wir auf die anderen Seite des Inns:

Am zweiten Adventssonntag öffnete sich für die Gottesdienstbesucher in Pürten die Tür in die neu renovierte Friedhofskapelle St. Michael in Pürten. Die Kirchenverwaltung machte einen Glühwein- und Punschverkauf um die Renovierung des Altarbildes zu finanzieren.

Der Altar aus Stuck ist um das Jahr 1780 entstanden und eine Besonderheit, die sich lohnt anzuschauen. Es zeigt in der Mitte eine Pietá und seitlich davon die hll. Johannes Evangelist und Nikolaus, Bischof von Myra. Oben ist ein Schriftband zu sehen mit den Worten: „Amor mevs crucifixvs est“ (= Meine Liebe ist gekreuzigt).

An Weihnachten feiern wir, dass Gott zur Welt kommt. Maria bringt ihren Sohn zur Welt. Die Liebe zwischen Kind und Mutter ist ein starkes Band. Als Mutter liebt Maria ihr Kind Jesus. Auf dem Schriftband in der Kapelle steht „Meine Liebe ist gekreuzigt.“. Schwere Worte, die betroffen machen. Wenn wir Weihnachten feiern, dass ist immer auch im Bewusstsein, dass der Sohn Gottes am Kreuz stirbt und auferstehen wird, wie wir es auch im Glaubensbekenntnis immer wieder beten.

„Meine Liebe ist gekreuzigt“. Mit diesen Worten können wir an alle Mütter denken, die ein Kind verloren haben. Eine schwere Last. Maria ist die Mutter Jesu. Sie trägt diese schwere Last mit.

 Andreas Wachter, Diakon

Adventskalender<br/>Harry Potter Kalender
Adventskalender<br/>Harry Potter

16. Dezember: 24 Türen

24 Türchen öffnen wir im Advent bis die Geburt Jesu endlich vor der Tür steht.  
Mittlerweile ist es normal für uns geworden, so viele von uns haben einen Adventskalender zuhause. Wenn wir uns vorstellen, stattdessen 24 richtige, große Türen zu öffnen, sieht die Sache schon ganz anders aus.
 
24 Türen stehen zwischen Jesus und mir – welche Türen könnten das sein? Ein Streit in der Familie, mit Arbeitskollegen, mit Freunden, mit dem Partner? Eine Sache, die ich schon lange jemandem mitteilen wollte? Eine Unsicherheit oder ein Widerstand gegenüber dem Glauben oder der Kirche?
 
Lena Schreiner, Pastoralreferentin

Adventskalender<br/>Tür<br/>Grünthal
Grünthal<br/>Adventskalender<br/>Tür

17. Dezember: Kenne ich ihn?

Wenn ich in Grünthal vom Altar nach hinten schaue und die Tür zum Glockenhaus offen steht, sehe ich den unteren Teil eines Kreuzes: Jesus ohne Gesicht – nur oberkörperabwärts. Wie genial! Eines meiner liebsten „Bilder“…

Denn das ist doch auch meine Erfahrung: Ich weiß viel von Gott, von Jesus. Hatte ich doch Eltern, Religionslehrer, Pfarrer, Dozenten, Mitgläubige, die mir von ihm erzählt haben. Aber wie sehr kenne ich ihn? Wie sehr sehe ich sein ganzes Bild? Oder ist er vielmehr der, mitten unter uns steht, den wir nicht (wirklich) kennen (vgl. Joh 1, 26)?

Darüber denke ich heute in der Sonntagspredigt aus der Marktkirche Kraiburg nach.

Michael Seifert, Pfarrer

Adventskalender<br/>Caritas<br/>Mühldorf
Caritas<br/>Adventskalender

18. Dezember: Caritas ist Kirche

Die Caritas im Landkreis Mühldorf hat in diesem Jahr ein neues Zuhause bekommen in Mühldorf in der Münchner Straße. Die beiden Fotos habe ich am vergangenen Freitag gemacht, als ich mich als Kuratoriumsvorsitzender mit Alexandra Bohn, der Geschäftsführerin, dort getroffen habe. Sie steht stellvertretend für die vielen Mitarbeiter der Caritas mit ihrem Handy in der offenen Türe. Die Caritas ist für viele Menschen ein Türöffner, wo das Leben eine neue Perspektive bekommen kann. Dafür gibt es vielen Beratungsangebote. Das Handy am Ohr steht für die Erreichbarkeit der Caritas und das Offene Ohr, das die Mitarbeiter täglich für hilfesuchende Menschen haben.

Caritas ist Kirche, sie gehört zur Kirche dazu und ist ein wesentlicher Bestandteil. Caritas ist aber auch ein Grundhaltung für jeden Christen. Wo geschieht bei uns in den Gemeinden und Pfarreien Caritas? Wo bin ich für meine Mitmenschen da? Wo habe ich ein offenes Ohr für Menschen, die Hilfe brauchen? Ist meine Tür offen für meine Mitmenschen?

Andreas Wachter, Diakon
Adventkalender<br/>Schranktür
Adventskalender<br/>Lenas Schrank

19. Dezember: Der versteckte Schatz hinter der Tür

In meinem Materialschrank haben sich über die Jahre viele Schätze für die Pastoral angesammelt. Für verschiedene Altersgruppen gibt es verschiedene Gegenstände, Spiele, Figuren, Impulse etc., die helfen können, Gott in der Welt sichtbarer zu machen. ABER: Manchmal vergesse ich, dass ich sie überhaupt besitze.

Wahrscheinlich haben das viele schon einmal erlebt, dass man nach einer Veranstaltung oder einem Fest Wochen später merkt, dass man gar nichts Neues hätte kaufen müssen und die Schränke doch eh gefüllt sind mit den Dingen, die man braucht.

Gott kann auch so ein Schatz hinter der Tür für uns sein. Viele biblische Texte handeln davon, dass Gottes Volk seinen Schöpfer einfach vergisst, aus dem Blick verliert, sich andere Götter sucht.

Bei meinen letzten Exerzitien habe ich meiner geistlichen Begleitung beim täglichen Begleitgespräch von einem Problem erzählt, dass mich beschäftigt. Daraufhin meinte sie: „Haben Sie denn schon mit Gott darüber gesprochen?“ Es war wie ein Wachrütteln und eine wichtige Erinnerung an meinen Schatz hinter der Tür. Manchmal ist so ein kleiner Anstoß gegen das Vergessen notwendig.

Gott möchte kein verstaubter Schatz hinter der Tür sein, deshalb: Macht auf die Tür.

Lena Schreiner, Pastoralreferentin
Adventskalender<br/>Schlüsselkastentür
Adventskalender<br/>Schlüsselkasten

20. Dezember: O Schlüssel Davids

So ein Pfarrverband hat viele Gebäude. Und wo es viele Gebäude gibt, da gibt’s auch viele Türen. Und wo viele Türen sind, da finden sich auch viele Schlösser und damit Schlüssel. Wenn ich so in einer unserer Schlüsselkästen schaue, dann wird mir das deutlich: große und kleine, Bart- und Zylinderschlüssel, ganz gewöhnliche und besonders schöne.

Aber ganz ehrlich: der Schlüssel muss nicht schön oder groß oder besonders sein. Er muss schlicht und ergreifend passen, um mir die Tür aufzuschließen.

Vielleicht ist Gott in meinem Leben auch nicht immer der (vermeintlich) schönste, der größte, der präsenteste (oder gar einfachste!) Schlüssel. Da mag es immer wieder andere geben. Aber ER ist es trotzdem, der mich allein in die Freiheit des Lebens führt!

„Du Schlüssel Davids, du öffnest die Tore des ewigen Reiches: komm und schließe den Kerker der Finsternis auf!“
(O-Antiphon vom 20. Dezember)

Michael Seifert, Pfarrer

Adventskalender<br/>Tür
Ofen<br/>Adventskalender<br/>Oberneukirchen

21. Dezember: Kümmere dich!

Der Ofen steht in meinem Wohnzimmer. Das Glas ist wichtig, ich mag dem Spiel der Flammen zuschauen. Wenn's Holz nicht taugt, oder falsch eingelegt oder an der falschen Stelle angezündet ist, dann rußt das Feuer. Die Scheibe wird blind. So ist es auch mit dem Feuer der Liebe in meinem Herz. Kümmere ich mich nicht, merkt man außen nichts mehr davon. Statt zu leuchten wird es finster.

Armin Thaller, Pfarrvikar

Adventskalender<br/>Fensterln<br/>Fenster
Adventskalender<br/>Chaos

22. Dezember: Fensterln

Streng genommen ist das heute keine Tür, sondern ein Fenster, das wir miteinander öffen. Den Unterschied kenn ich durchaus. Aber es war ja früher (vielleicht auch manchmal heute?) ein „Eintrittstor“ beim klassischen „Fensterln“. Nun gut. Ich bin jetzt kein sonderlicher Experte darin. Aber das weiß ich dann doch: Ein Liebender steigt die Leiter hoch, um einzusteigen bei der Liebsten.

Genau daran erinnert mich das Hohelied des Alten Testaments: „Horch! Mein Geliebter! Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge, hüpft über die Hügel. Der Gazelle gleicht mein Geliebter, dem jungen Hirsch. Ja, draußen steht er an der Wand unsres Hauses; er blickt durch die Fenster, späht durch die Gitter.“ (Hld 2,8f.) Und mit dem Geliebten ist seit alters her Gott gemeint.

Freilich, Gott steigt die Leiter nicht rauf, sondern runter an Weihnachten. Aber doch: ER ist der, der da „fensterlt“ vor meinem Lebenszimmer, das oft genug einem Chaos gleicht. ER will einsteigen bei mir, um mir nahe zu sein mitten drin in dem, was oft so ungeordnet ist.

Gott fensterlt bei mir!
Wenn das kein schönes Bild unseres Gottes ist?!

Michael Seifert, Pfarrer

#Adventskalender #pvkraiburg #pvflossing #fensterln #hoheslied #aucheinfensterkanneinetürsein #gottfensterlt

Adventskalender<br/>Tür
Immanuel<br/>Adventskalender

23. Dezember: Zeigt her eure Türen

Viele Menschen hängen an ihre Türen Dinge, die anderen Menschen ins Auge fallen, z.B. Fotos, Karten, Gebasteltes, Poster usw.

Oft verbirgt sich dahinter ein kleines Statement: So bin ich, das mag ich, das ist mir wichtig. Es wird etwas sichtbar, wofür nicht viele Worte gefunden werden müssen.

Gott hat sich durch Jesus für uns sichtbar gemacht, er ist das Statement schlechthin und zeigt uns: so ist Gott, er liebt euch, ihr seid ihm wichtig, er will euch nahe sein!

Lena Schreiner, Pastoralreferentin

Adventskalender<br/>Tür
Adventskalender<br/>Tabernakel

24. Dezember: Das Allerheiligste

Dahinter verbirgt sich das ALLERHEILIGSTE: hinter der Tabernakeltür. (Es ist sogar so heilig, dass ich mir in echt kein Bild davon machen traue – nur „gestellt“ beim Tabernakel der Lourdesgrotte in Kraiburg mit einem leeren Ziborium.) Ja, es ist uns das ALLERHEILIGSTE unseres Glaubens: Christus selbst „zeltet“ (Lat. Tabernakel = Zelt), wohnt unter uns!

Und diese Tabernakeltür lädt uns heute morgen – noch ist Advent, Vorbereitungszeit – dazu ein, uns zu fragen: was ist mir denn eigentlich das ALLERHEILIGSTE an Weihnachten, an diesem Abend, am morgigen Tag?

Michael Seifert, Pfarrer

Adventskalender<br/>Letzte Tür
Adventskalender<br/>Letzte Tür<br/>Offene Tür

25. Dezember: Eine offene Tür zeigt auf ein offenes Herz

Nach 22 unterschiedlichen Türen auf unserem Adventskalender steht heute Weihnachten vor der Tür.

Mache ich Jesus heute meine Tür auf? Bin ich bereit dafür, ihn in mein Leben, in meinen Alltag zu lassen? Bin ich bereit dafür, zu akzeptieren, dass ich als Mensch hilfsbedürftig bin und einen Retter brauche?

In unserer selbstständigen und individualisierten Welt ist es gar nicht so einfach, sich so verletzlich und abhängig zu machen.

Bei Gott lohnt es sich, er macht es uns vor, indem er selbst klein und verletzlich auf die Welt kommt. Er kommt gern herein, wenn wir ihm die Tür aufmachen und er bleibt für immer, wenn wir ihn lassen.

Lena Schreiner, Pastoralreferentin
Weihnachten<br/>Kraiburg 2023
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Frohe Weihnachten vom Seelsorgeteam aus dem PV Kraiburg & PV Flossing!
Lena Schreiner, Pastoralreferentin