Darf man trotz des Russland-Ukraine-Krieges Fasching feiern?
Ob Fastnacht, Fasching, Karneval:
Die Narren, hört, sie kommen!
Zwar sagt so mancher: Nicht mein Fall!
Schockiert sind alle Frommen.
Es gleichen sich der Narr und Christ:
Sie lachen unter Schmerzen.
Obwohl so viel zu Weinen ist,
verstehen sie zu scherzen.
Drum holt euch euer buntes Narrenkleid
nur wieder aus dem Kasten!
Der Christ kennt beide: Freud und Leid,
das Feiern und das Fasten.
… viel zu schnell hatte dieses Gedicht – am Ende des Familiengottesdienstes am Faschingssonntag in Hofkirchen vorgelesen – uns eingeholt. „Darf man einen solchen Gottesdienst heute feiern“, diese Frage stellte sich und der versammelten Pfarrgemeinde Diakon Peter Winkler zu Beginn der Wort-Gottes-Feier.
Die Bilder des beginnenden Russland-Ukraine-Konflikts sind frisch: Die rollenden Panzer, die brennenden Häuser und das Leid der Bevölkerung. Und auch uns in Deutschland beschleicht das mulmige Gefühl, vielleicht vor einer Zeitenwende oder gar vor einem neuen Weltkrieg zu stehen.
Jedoch mit einem „Ja“ konnte Diakon Peter Winkler seine eigene Frage beantworten, nachdem er die vielen maskierten Gestalten im Gotteshaus in Hofkirchen gesehen hatte. Mit Freude im Herzen sah er die kostümierte Gemeinde.
Der Christ kennt beide: Freud und Leid… nach den schwierigen Monaten der Corona-Pandemie und den nun folgenden Ängsten einer ungewissen Entwicklung war dieser Gottesdienst wichtig – nicht nur für unsere Kinder. In der Predigt zeigten die Kinder bunte Tücher und ergründeten deren symbolische Bedeutung: Grün als Farbe des Lebens und der Hoffnung, Blau für Himmel und Erde. Die Farbe Gelb für das Lachen und die Freude und das verwandte Orange für Gesundheit und Kraft. Rot spendet uns Wärme und Violett regt uns zum Denken und Überlegen an. All das schenkt uns Gott. Er schenkt uns seine Farben und zeigt uns, dass er auch in diesen Zeiten bei uns ist.
Beten wir, dass er den Mächtigen Einsicht, den Leidenden Trost und uns Hoffnung schenke und alle Menschen behüte, alle Tage unseres Lebens.