Pfarrverband Taufkirchen (Vils)

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„Bauer unser“ - Film und Filmgespräch in der Pfarrei Hofkirchen

Über 50 Gäste sorgten für einen sehr gut gefüllten Saal im Bürgerhaus „Alte Schule“ in Unterhofkirchen. Alle waren interessiert am Film „Bauer unser“. Organisiert hatte die Veranstaltung der Arbeitskreis „Erwachsenenbildung“ des Pfarrgemeinderates Hofkirchen gemeinsam mit  Nikolaus Hintermaier vom Katholischen Bildungswerk des Landkreises Erding e.V.
 
Nach einer kurzen Begrüßung durch Thomas Maier, Vorsitzenden des PGR Hofkirchen, und einer Hinführung zum Film durch Klaus Hintermaier, sahen die Besucher die etwa 90minutige Dokumentation über die vielen Facetten der bäuerlichen Landwirtschaft in Österreich – vom Biobauer bis zum großen Agrarbetrieb. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger – mehr – stellten die meisten von ihnen in Frage. Dazwischen wurden die Beiträge aus den verschiedenen Höfen durch Stellungnahmen von Funktionären und Politikern im Film ergänzt. Auch wenn dieser aus dem Jahr 2016 stammt, hat er in vielen Teilen seine Aktualität nicht verloren.
 
Bei der anschließenden angeregten Diskussion im nachfolgenden Filmgespräch, professionell moderiert von Nikolaus Hintermaier, wurden die Aussagen noch einmal durchleuchtet. So erzählte ein aktiver Landwirt, dass gerade die im Film geschilderte Preisabwärtsspirale des Jahres 2016 inzwischen durch die Auswirkungen auch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in Teilen unterbrochen ist. Vielmehr werde Ware aus dem Ausland zugekauft, da die Produktion in Deutschland teilweise nicht mehr zu hundert Prozent des Bedarfes möglich sei. Ein anwesender LKW-Fahrer gab jedoch hier zu bedenken, dass die Preissteigerungen beim Endverbraucher im Lebensmittel-Sektor – aus seiner Sicht überwiegend - durch die hohen Treibstoffkosten getrieben werden.

Sehr interessant waren die Schilderungen einer Nebenerwerbslandwirtin, deren Familie durch die Umstellung auf Bio und Direktvermarktung ihre Nische in der Rinderzucht gefunden hat. Aber auch die Seite der Verbraucher wurde beleuchtet. So stellten sich für die Anwesenden die Frage, welche Marktmacht der Einzelne wirklich habe? Reicht es aus, was man selbst im Kleinen macht? Werfe ich zu viele Lebensmittel täglich weg? Und brauche ich eine Auswahl von zehn Sorten eines Gutes im Supermarkt, um mich „wohl“ zu füllen? Gerade in der Corona-Pandemie hätte sich gezeigt, dass die Bevölkerung bei genügend „Freizeit“ schon bereit wäre, den Weg in die Hofläden auf sich zu nehmen. Wie schwer dies jedoch nun wieder im Bermuda-Dreieck von Beruf, Kindern und Haushalt ist, schilderte eine Teilnehmerin eindrucksvoll.
 
So ging der Abend viel zu schnell seinem Ende zu. Ein herzliches Vergelts Gott sagen wir Nikolaus Hintermaier und der KBW Erding, sowie Elisabeth Palmberger, Andrea Elas und Susanne Neumayer aus dem Arbeitskreis „Erwachsenbildung“ für die Organisation. Der Film ist im Handel als DVD erhältlich.
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