Kreuzweg - Station XI Festnageln

Jesus, dich, den Unschuldigen, nageln sie ans Holz des Kreuzes. In ihren Gesichtern kein Erbarmen - ausdruckslose Routine des Marterns, sie haben sich daran gewöhnt, an Blut, Schreie und entsetzliches Leiden. Wie schnell nageln wir unschuldige Mitmenschen durch unsere Worte und Vorurteile fest. Du hast die Kraft gehabt, die Last eines Kreuzes zu tragen, die Last des dir entgegengebrachten Unglaubens, die Last für deine unbequemen Worte verurteilt zu werden. Und du hast keinen Groll gehegt: „Herr, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun!“ Ich schaue auf die Wunden der unschuldig Verurteilten dieser Welt und mir wird bewusst, dass ich nicht die Kraft und die Möglichkeit habe, all dies zu verhindern.

Ich bitte dich, Herr,
schenke mir, wenn ich etwas als ungerecht empfinde,
den Mut mich souverän anders zu verhalten.
Hilf mir, mich von meinen Ängsten zu befreien,
damit ich wenigstens das Unrecht verhindere  
was in meinen Händen liegen könnte.