In den fast 40 Jahren seit 1977 wurden lediglich eine Generalreinigung und kleinere Reparaturen erledigt. Mit dem Bau einer beweglichen
Truhenorgel für das Kirchenschiff bekam die große Orgel im Jahr 2002 eine kleine Schwester.
Der Aufbau der Orgel von 1977 war im Rahmen der Möglichkeiten gelungen, offenbarte jedoch zunehmend Schwächen. Bei einem Gutachten durch den Orgelsachverständigen Prof. Karl Maureen kam heraus,
"dass diese Orgel zum größten Teil recht schön klingt", jedoch mit einigen Einschränkungen, zum Beispiel:
"Mixturen klirren ganz entsetzlich",
"neobarocke Komponenten stechen nicht gerade angenehm heraus",
"zögerliche Ansprache mancher Register". Zunehmende Ausfallerscheinungen mahnten zu einer grundlegenden Erneuerung der überalterten technischen Anlage, außerdem waren etliche Register kaum noch nutzbar.
Deshalb beschloss die Kirchenverwaltung eine große Sanierung, um die Orgel nicht nur einfach zu reparieren, sondern das, "was in ihr steckt" zu optimieren und so nach fast 90 Jahren dieses Instrument zu vollenden. Ab 2014 machte sich daher der eigens gegründete „Aktivkreis Orgel“ auf Spendensuche. Der für die Grundsanierung erforderliche Betrag war schnell zusammen, vor allem auch dank der Großzügigkeit eines einzelnen Gönners. Deshalb konnte das ausgereifteste und kompromissloseste Konzept ausgewählt werden, also wirklich „Nägel mit Köpfen“ gemacht werden. Der Auftrag wurde der Firma Siegfried Schmid aus Knottenried bei Immenstadt erteilt. 2016 wurde schließlich die alte Orgel im Rahmen der ohnehin geplanten Kirchensanierung abgebaut.
An der Orgel wurden u.a. folgende Verbesserungen vorgenommen:
- Die Technik der Orgel wurde von Grund auf erneuert.
- Es wurde ein neuer Spieltisch mit moderner Setzeranlage errichtet. Der Spieltisch wurde vom Gehäuse der Orgel getrennt und an die Brüstung der Empore versetzt, um dem Organisten die gleichzeitige Chorleitung zu erleichtern.
- Ein neuer Schwellkasten sorgt für eine deutlich bessere Schwellwirkung.
- Wo möglich und sinnvoll, wurde Pfeifenmaterial aus der alten Orgel wiederverwendet, darunter 15 Register der ursprünglichen Orgel von 1928. Einige Register kamen neu hinzu oder wurden erweitert. Die Disposition wurde mit Absicht etwas großzügiger ausgelegt, um der sehr trockenen Akkustik der Kirche sowie dem suboptimalen Aufstellungsort der Orgel entgegenzuwirken.
Die Weihe der generalüberholten Orgel wurde am Samstag, den 15.07.2017, von Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger vorgenommen. Sie finden die jetzige Disposition oben auf dieser Seite.