Sie können sich im folgenden über die Sakramente im Leben unseres Pfarrverbandes informieren. Außerdem erhalten Sie Informationen zur kirchlichen Beerdigung, bei der es sich nicht um ein eigenes Sakrament handelt.
Worum es bei den Sakramenten geht, hat das II. Vatikanische Konzil der katholischen Kirche in den Jahren 1962-67 so beschrieben:
“Wie Christus vom Vater gesandt ist, so hat er selbst die vom Heiligen Geist erfüllten Apostel gesandt, nicht nur das Evangelium aller Kreatur zu verkünden, die Botschaft, dass der Sohn Gottes uns durch seinen Tod und seine Auferstehung der Macht des Satans entrissen und in das Reich des Vaters versetzt hat, sondern auch das von ihnen verkündete Heilswerk zu vollziehen durch Opfer und Sakrament. So werden die Menschen durch die Taufe in das Pascha-Mysterium Christi eingefügt. Mit Christus gestorben, werden sie mit ihm begraben und mit ihm auferweckt. Sie empfangen den Geist der Kindschaft, in dem wir ‚Abba, Vater’ rufen (Römerbrief Kapitel 8).
Um dieses große Werk voll zu verwirklichen, ist Christus seiner Kirche immer gegenwärtig. Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe. Gegenwärtig ist er mit seiner Kraft in den Sakramenten. Gegenwärtig ist er in seinem Wort. Gegenwärtig ist er schließlich, wenn die Kirche betet und singt, er, der versprochen hat: ‚Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen’ (Matthäus-Evangelium, Kapitel 18)."
(Konstitution über die heilige Liturgie, 6 und 7, teilweise gekürzt).
Sinn der Taufe
Leben ist mehr und etwas ganz anderes als nur denken. Solange ich meinen Körper habe, muss ich und kann ich nur mit allen Sinnen leben. Wer über Gott nicht nachdenkt, lebt nicht aus Gott. Wenn ich aus Gott leben will, muss ich mit allen Sinnen aus Gott leben. Durch Zeichen und Symbole verwirkliche ich einerseits mein Leben, und andererseits erfahre ich durch Zeichen und Symbole (Sakramente) die Liebe Gottes.
Das erste entscheidende Sakrament ist die Taufe. In der Taufe wird die Zuwendung Gottes zu mir und meine Entscheidung für ihn voll zum Ausdruck gebracht.
Durch die Taufe trete ich sichtbar ein in die Gemeinschaft all derer, die ganz praktisch, bewusst und geistig mit Gott und aus Gott leben wollen.
Schon seit dem 3. Jahrhundert werden auch Säuglinge getauft, weil die Eltern oder Bezugspersonen ihre Kinder sichtbar in die Gottesgemeinschaft hereinnehmen wollen, in der sie selber leben. Die persönliche Entscheidung für Gott, Christus und seine Kirche müssen diese Kinder, wenn sie dann dazu fähig sind durch ihre Firmung bestätigen.
„Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet.“ (Mk 16,16)
Kleinkinder
Vereinbaren Sie einen geeigneten Tauftermin mit dem Pfarrbüro.
Pfarrer / Seelsorger werden danach mit Ihnen Verbindung aufnehmen, um ein Taufgespräch zu vereinbaren. In diesem Gespräch wird die Taufanmeldung gemeinsam ausgefüllt. Es wird über Sinn und Zweck der Taufe gesprochen. Die eigentliche Tauffeier wird geplant.
Für die Taufe notwendig: Katholischer Pate / Patin (nicht aus der Kirche ausgetreten!)
Für die Tauffeier notwendig: 5-6 selbst formulierte Fürbitten (Unterstützung können Sie erhalten), Taufkerze, evtl. weißes Taufkleid
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Sakrament der Versöhnung und Buße
Die Erstbeichte findet für die Kinder der dritten Klassen im Zuge der Vorbereitung auf die Erstkommunion statt.
Die Beichtgelegenheiten sind im Gottesdienstanzeiger ersichtlich und nach Vereinbarung. Sie können individuelle Termine bei den Seelsorgern erfragen. Vor den großen kirchlichen Festen werden zusätzliche Beichtgelegenheiten und Bußgottesdienste angeboten.
Sinn der Beichte
Schulden sind eine Last. Meine Schuld lastet auf mir, wenn ich sie erkannt habe brauche ich Entlastung, „Ent-Schuldigung“. Wenn ich jemand finde, der mich in und mit meiner Schuld versteht, annimmt und liebt, werde ich entlastet, „entschuldigt“. Die Untaten als solche sind passiert; es ist nicht so, als ob nichts gewesen wäre. Die Schuld ist wie ein schwerer Stein, der aber durch die Vergebung von mir genommen wird, „vom Herzen fällt“.
Der Vorgang der Vergebung ist folgender: Ich gebe mich mit meiner Schuld in die Liebe Gottes. Gott nimmt mich an, und seine Liebe befreit mich von der Schuld. Gott gibt mich befreit und „begnadigt“ zurück. Jetzt kann ich mit mir selber wieder gut leben.
Vergebene Schuld ist keine nie da gewesene Schuld! Schuld wird vergeben, indem sie durch Liebe verwandelt wird.
Es gibt viele Situationen, in denen Gott vergibt:
wenn Menschen einander verzeihen und sich versöhnen;
wenn ich mich durch Gebet und Meditation an Gott wende;
wenn ich die Liebe weitergebe und Werke der Liebe vollbringe.
In der Kirche gibt Feiern der Buße
Im Bußgottesdienst trete ich in der Gemeinschaft der Sünder vor Gott; ich bekenne meine Schuld und bitt um Vergebung, die mir auch zugesprochen wird.
Das spezielle Sakrament der Vergebung ist das Bußsakrament. Dort erlebt der einzelne ganz persönlich die Vergebung.
Die vielen Möglichkeiten der Vergebung, die sakramentale Vergebung und die außersakramentale Vergebung, sind immer ein Angebot
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Die Erstkommunion findet in der Regel für katholische Schülerinnen und Schüler der dritten Jahrgangsstufe statt. Ein Großteil der Vorbereitung erfolgt im Religionsunterricht (Der Besuch des Religionsunterrichtes ist Voraussetzung). Ein weiterer Teil der Vorbereitung erfolgt in Kleingruppen, sog. Kommuniongruppen, in unseren Pfarreiräumen.
Traditionell finden unsere Kommunionfeiern in der Zeit um Christi Himmelfahrt statt.
Sinn der Kommunion
Durch die Begegnung und Vereinigung mit Jesus im Symbol von Brot und Wein erhält unser Leben die stärksten Impulse zur Selbstverwirklichung im Glauben.
Fest verknüpft mit der Eucharistiefeier ist der Wortgottesdienst. Vor der Begegnung mit Jesus im Brot- und Weinsakrament begegnen wir ihm im Wort. Im Wort der Bibel und im Wort des Verkünders kommt Gott (Jesus) selbst zur Sprache.
In der Eucharistiefeier bringen wir unsere Gaben (Brot und Wein) als Zeichen für uns selbst und für alles, wovon wir leben. Der Priester nimmt die Gaben und bringt sie Gott dar. Wir erleben dabei, dass alles, was wir sind und was wir haben und wovon wir leben, Gott gehört. Der Priester, jetzt Stellvertreter Jesu, spricht die Worte, die Jesus beim Abendmahl gesprochen hat. Die Liebe Gottes, Jesus, wird im Wandlungsgeschehen eins mit unseren Gaben.
Wir empfangen unsere Gaben wieder, aber jetzt sind sie für uns die menschgewordene Liebe Gottes, die in Brot und Wein gegenwärtig ist. Gott (Jesus) schenkt sich selbst an uns. Gleichzeitig nimmt er uns an.
Wir nennen dieses Geschehen „Kommunion“, d. h. gemeinsam beschenkt werden. Dieses gemeinsame Beschenktsein ist der Ursprung der echten Gemeinschaft.
Gott beschenkt uns immer und überall. In der Feier der Eucharistie wird dieses sich Schenken Gottes durch den Priester, die Jesusworte und die Symbole Brot und Wein in dichtester Weise erfahrbar.
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Bild: Martha Gahbauer. In: Pfarrbriefservice.de
Sinn der Firmung
Die Firmung steht im engen Zusammenhang mit der Taufe. Voraussetzung für die Firmung ist die Entscheidung für Gott, Christus und seine Kirche. Wer getauft wurde, bekennt sich jetzt öffentlich zu Christus und zur Kirche.
Der Firmspender, in der Regel ein Bischof, ruft den Heiligen Geist mit seinen Gaben herab. Dadurch wird deutlich, dass wir die Kraft des Lebens und die Kraft der Liebe, die wir zum Leben brauchen, nicht selbst erzeugen können; wir müssen sie empfangen. Der Firmspender ruft jeden bei seinem Namen.
Ich bin angesprochen, gerufen; es geht mich an; Gott will mich, er will mich in seiner Kirche.
In der Handauflegung wird spürbar: Gott nimmt mich an; ich weiß, wohin ich gehöre; Gott vertraut mir, dass ich seine Liebe annehme und mein Leben in der Gemeinde in Geschwisterlichkeit verwirkliche. Durch die Hand auf meinem Haupt spüre ich die Kraft der Nähe, sie strömt in mich ein.
Die Salbung mit Chrisamöl in Kreuzesform ist eine Bezeichnung und Kennzeichnung: jetzt bin ich voll und ganz Christ, ein „Gesalbter“.
Als Christ übernehme ich Verantwortung in der Gemeinde und für die Gemeinde.
Gefirmte sind ein lebendiges Teil der Kirche.
Der Pate legt seine Hand auf meine Schulter. Er bezeugt damit die Echtheit meiner Entscheidung. Er trägt mit mir die Verantwortung, die ich übernommen habe.
Neben der schulischen Vorbereitung im Religionsunterricht (Besuch des Religionsunterrichtes ist Voraussetzung), erfolgt die Vorbereitung der jugendlichen Firmbewerber in Kleingruppen, sog. Firmgruppen, in unseren Pfarreiräumen. Zur Firmvorbereitung eingeladen sind junge katholische Christen ab der 8. Klasse (CA. 15 Jahre). Die Firmwerber müssen sich selbst in der Pfarrei anmelden, da ein persönliches Anschreiben aus datenschutzgründen nicht möglich ist.
Erwachsenenfirmung
Für Erwachsene wird ein intensiverer Glaubenskurs abgehalten (üblicherweise in München St. Michael).
In besonderen Fällen kann auch ein Glaubenskurs in der Pfarrei durchgeführt werden (Rücksprache mit einem Seelsorger erforderlich)
Tel. 08122/89202-0
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Bild: Klaus Herzog. In: Pfarrbriefservice.de
Sinn der Ehe
Gott ist die Liebe, Gott ist Beziehung. Gläubige Menschen erleben die Kraft Gottes am stärksten in der Liebe. In der Liebe bin ich ganz ich, und Gott ist ganz in mir.
Die Ehe ist eine Lebensform, in der Mann und Frau ihre Liebe verwirklichen wollen.
Zur Liebe und zur Ehe gehört wesentlich auch der Wille zur dauerhaften Bindung. Eine Ehe kann nur gelingen, wenn sie getragen ist von einer bedingungslosen Entscheidung und dem Willen, diese Lebensentscheidung auch in Prüfungen durchzuhalten. Irrtum ist freilich immer möglich, aber der Irrtum muss sich selbst klar herausstellen; man kann und darf den Irrtum nicht einplanen.
Jede Lebensform hat ihre eigenen Gesetze, die mit der Lebensform und mit unserem Menschsein vorgegeben sind. Man kann diese Gesetze nicht willkürlich bestimmen.
Für Glaubende ist die Ehe ein Sakrament, weil sie in den einenden Kräften und im Liebesglück die Kraft Gottes erkennen. Wenn sich Liebende in ihrer Liebe an Gott binden, dann wird durch die gemeinsame Bindung an Gott auch die menschliche Bindung unauflöslich werden. Durch die Bindung an Gott kann es manchmal auch möglich sein, dass Menschen in der Ehe selbständig werden und dass sie das Gesetz von Distanz und Nähe, von dem jede Beziehung lebt, einhalten können.
Bitte vereinbaren Sie im Pfarrbüro einen geeigneten Hochzeitstermin. Der Pfarrer wird danach mit Ihnen Verbindung aufnehmen, um mit Ihnen ein Ehevorbereitungespräch zu planen.
Tel. 08122/89202-0
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Das Sakrament der Krankensalbung verstehen viele ausschließlich als Handlung kurz vor dem Tod. Dann wird dieses Sakrament oft auch „letzte Ölung“ genannt. Die Kirche versteht aber die Krankensalbung als eine Handlung für die Gesundung des Gesalbten, nicht nur als eine Wegbereitung in das Leben nach dem Tod. Deshalb ist es auch nicht möglich, einer bereits verstorbenen Person die Krankensalbung zu spenden.
Wo immer ein Christ (schwer) krank ist, kann ein Priester zur Krankensalbung gerufen werden. Bitte melden Sie sich dazu im Pfarrbüro.
Tel. 08122/89202-0,
Notfallnummer: (08122) 89 202-111
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Bild: Martin Manigatterer. In: Pfarrbriefservice.de
Wenn in Ihrer Familie jemand verstorben ist, so melden Sie das Ableben bitte im Pfarrbüro der Pfarrgemeinde, zu der die / der Verstorbene gehört. Hier werden Bestattungstermine bestätigt und der Ablauf der Beerdigung wird gemeinsam durchgesprochen. Bei einem Begräbnis handelt es sich nicht um ein Sakrament. Es besteht kirchlicherseits keinerlei Verpflichtung zu einer Erdbestattung. Die ist die noch immer traditionelle Form, neben der Feuerbestattung mit anschließender Urnenbeisetzung.
Tel. 08122/89202-0
Fax 08122/89202-19.