Der kleine Ort Feichten liegt etwa drei Kilometer in nördlicher Richtung von Neumarkt-St.Veit entfernt an der Bundesstraße, die nach Landshut führt. Die Kirche St. Martin, mit ihrem gotischen Baukern (entstanden etwa um 1460/70), steht in Landshuter Bautradition. In der Sakristei ist ihr ursprüngliches Rippengewölbe noch heute bewahrt. Der ursprünglich gotische Turm im Norden trägt heute eine Barockzwiebel aus dem Jahr 1729. Der Neumarkter Baumeister Sylvester Mayrhofer musste an St.Martin einen umfassenden Umbau – im damals üblichen Barockstil – vornehmen, nachdem ein verheerendes Feuer einen großen Teil de Dorfes und auch die Kirche zerstört hatte. So entstanden in den Jahren 1728 und 1729 spitze Schildbögen im Chor sowie Pfeiler mit abgeschrägten Ecken, ionische Pilaster wurden vor die einst gotischen Wandpfeiler im Langhaus gesetzt. 1984 wurde ein Deckenfresko aus dieser Umbauzeit im Chorraum wiederentdeckt: Es zeigt den Kirchenpatron St. Martin als Reiter und Mantelspender.
Was die Glocken betrifft, hatte Feichten nicht so viel Glück wie Neumarkt-St.Veit. Die alten Glocken mussten 1942 abgeliefert werden und kamen nicht mehr zurück. Sie wurden im Jahr 1950 durch drei neue Glocken ersetzt.
St. Martin feiert sein Patrozinium am 11. November.
In der
Kriegerkapelle befindet sich die Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten beider Weltkriege. Einen besonderen Platz hat darin eine
Gedenkplatte welche an die Opfer des Ersten Weltkriegs erinnert. Es handelt sich um eine Platte mit den Namen von 21 der insgesamt 24 jungen Feichtner,
Fraßbacher und Teisinger Männer, die ihr Leben vor 100 Jahren während des Ersten Weltkriegs verloren haben und meist an den Kriegsschauplätzen in Frankreich und Belgien beerdigt wurden.
Um den Angehörigen ein würdiges Gedenken für ihre Söhne, Ehemänner und Väter zu ermöglichen, haben die damaligen Gemeindeväter um Feichtens Bürgermeister Johann Hausberger im Jahr 1920 eine Erinnerungsstätte geschaffen. Sie entstand im ehemaligen Beinhaus die Kriegerkapelle.
Zum 100. Jahr des Kriegsbeginns im Jahr 2014 ließen die Gemeinde Feichten, die Stadt Neumarkt-Sankt Veit mit Unterstützung von der Familie Lorenz und Vroni Bauer und der Freiwilligen Feuerwehr Feichten die Tafel erneuern.