Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zu Neujahr

1. Januar 2021
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.


Am Anfang

Schriftlesungen für Neujahr

Im Anfang 
erschuf Gott Himmel und Erde. 
Die Erde war wüst und wirr 
und Finsternis lag über der Urflut 
und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. 
Gott sprach: Es werde Licht. 
Und es wurde Licht. 
Gott sah, dass das Licht gut war.

Gen 1,1-3

Im Anfang 
war das Wort
und das Wort war bei Gott
und das Wort war Gott.
Dieses war im Anfang bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne es wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war Leben und
das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis
und die Finsternis hat es nicht erfasst.

Joh 1, 1–5.9–14


Harry neu

IMPULS
von Pastoralreferent Harald Petersen

Liebe Schwestern und Brüder,

in der Nacht von Sylvester auf Neujahr und auch noch am ersten Januar wünschen wir uns ein gutes Neues Jahr oder auf boarisch „A guads Neis“! 

Zu diesem Jahreswechsel merke ich, wie ich immer öfter und bewusst kein „gutes“, sondern ein „gesegnetes“ neues Jahr wünsche. Irgendwie ist mir und vermutlich auch manch anderen ein gutes Neues Jahr zu wenig. Es braucht mehr, es braucht reichlich Gottes Segen, um aus 2021 ein gutes, ein besseres Jahr zu machen.

Doch noch während ich diese Zeilen aufschreibe fällt mir plötzlich wieder ein, dass ein „gesegnetes“ und ein „gutes“ Jahr streng genommen so ziemlich das Gleiche sind. Ich war weder in Latein noch in Griechisch eine große Leuchte. Ich weiß aber immerhin noch, dass Segen in diesen Sprachen benedictio bzw. εὐλογία (eulogía) heißt. Beides bedeutet in etwa so viel wie „ein gutes Wort sagen“ oder „etwas Gutes zusprechen“.

Segnen meint demnach in seiner ursprünglichen Bedeutung eigentlich nichts anderes, als für etwas oder jemanden gute Worte zu finden, es für gut zu heißen oder Gutes zu wünschen.

Für uns Christinnen und Christen ist Segen aber noch mehr. Segen besteht nicht nur aus unseren menschlichen guten Wünschen und schönen Worten. Segen, das ist das gute Wort Gottes. 

Dieses göttliche Wort steht nicht nur über dem neuen Jahr, es steht am Beginn von allem: „Im Anfang war das Wort“. Es steht über allem was existiert: „Alles ist durch das Wort geworden“.

Ich hoffe, dass ich mich jetzt nicht zu sehr in theologischen Höhen versteige, aber für mich steckt genau darin ein ganz handfester Trost und eine spürbare Zuversicht. 

Alles was ist, das ganze weite Universum, die ganze Schöpfung, unsere Erde, der Boden, auf dem wir stehen, die Luft, die wir Atmen, unsere eigene Existenz gibt es nur deshalb, weil „Gott sprach: Es werde …“.

Die bloße Tatsache, dass es Sie und mich überhaupt gibt, ist schon Beweis dafür, dass Gott der Meinung ist: Es ist gut, dass es dich und mich gibt. 

Liebe Schwestern und Brüder,

ob 2021 für uns alle ein besseres, und für jede und jeden Einzelnen von uns ein gutes Jahr wird, dass kann noch niemand sagen. Dass es überhaupt ein Jahr 2021 gibt, bedeutet aber automatisch, dass es ein gesegnetes Jahr ist.  

Dieser Gedanke steckt für mich auch in einem alten irischen Weihnachtssegen. Dieser Segen ist mein Neujahrswunsch für Sie: 
 
Nicht, dass jedes Leid dich verschonen möge,
noch dass dein zukünftiger Weg stets Rosen trage,
keine bittere Träne über deine Wange komme
und kein Schmerz dich quäle -
dies alles wünsche ich dir nicht.
 
Sondern:
Dass dankbar du allzeit bewährst die Erinnerung an gute Tage.
Dass mutig du gehst durch Prüfungen,
auch wenn das Kreuz auf deinen Schultern lastet,
auch wenn das Licht der Hoffnung schwindet.
 
Was ich dir wünsche:
Dass jede Gabe Gottes in dir wachse.
Und dass in Freud und Leid
das Lächeln des menschgewordenen Gotteskindes
Dich begleiten möge.
 
Ihr Harald Petersen