Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 11. Sonntag im Jahreskreis

13. Juni 2021
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Weizen

Evangelium

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da.

Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.

Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

Mk 4, 26–34

Rupert Faltlhauser quadratisch

IMPULS
von Rupert Faltlhauser

Liebe Schwestern und Brüder,

Ein freundlicher Zug von Jesus, für seine Zuhörer extra in Gleichnissen zu reden, die sie auch verstehen konnten. Schade, dass wir heutigen Zuhörer uns mit genau diesen Gleichnissen meistens schwertun.

Bei Begriffen wie Reich Gottes denken wir an Regierungsformen, an Staatsbürgerschaft und Außenbeziehungen.

Ganz anders die Erklärung Jesu. Da wird gesät und einfach gewartet. Der Erfolg stellt sich von alleine ein: Jede Menge Weizen und Schatten für die Vögel.

Das, so meint der Fromme, kann es ja wohl noch nicht gewesen sein.
Doch, und das bekräftigt Jesus durch die Doppelung des Bildes. Das Reich Gottes wird nicht mit Prunk und Pomp errichtet, sondern entsteht fast von alleine.

Der Samen, der in seiner Winzigkeit gestreut wird, ist das Wort Gottes, die Botschaft von Gottes bedingungslos geschenkter Liebe zu jedem Menschen in jeder Situation.

Es braucht nicht mehr, als dass sich der Hörer dieses Wort gerne sagen lässt und diese Liebe voller Freude an sich heran lässt.

Wer das Wort hört, es mit dem Verstand begreift und mit dem Herzen annimmt, der verwandelt sich ganz von alleine. Er wird selber liebevoll und duldet keine andere Herrschaft über sich als, die dieser Liebe im Weg steht.

So winzig wie das Senfkorn ist der Glaube: Sich gerne in der unüberbietbaren Liebe des Schöpfers von Himmel und Erde zu wissen.

Die Folgen dieses Glaubens aber sind unabsehbar. Nicht nur für die Vögel des Himmels.

Ihr Rupert Faltlhauser

Text: nach Diakon Dr. Andreas Bell