Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 13. Sonntag im Jahreskreis

27./28. Juni
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Die Heiligen Petrus und Paulus mit dem Heiligen Ruppert in der Filialkirche Westerham
Die Heiligen Petrus und Paulus mit dem Heiligen Ruppert in der Filialkirche Westerham

EVANGELIUM
vom 13. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert,
und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert.
Wer das Leben findet, wird es verlieren;
wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.
Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf,
und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist,
wird den Lohn eines Propheten erhalten.
Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist,
wird den Lohn eines Gerechten erhalten.
Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt,
weil es ein Jünger ist - Amen, ich sage euch:
Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.

Mt 10,37-42

Hubert Atzinger

IMPULS
von Diakon Hubert Atzinger


Liebe Schwestern und Brüder aus dem Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus,

an diesem 13. Sonntag im Jahreskreis feiert die Kirche das Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus. Wenn auch für dieses Fest eigene Lesungstexte vorgesehen sind (ua. Gal 1, 11-20 und Mt 16, 13-19), so bildet dieses Evangelium eine Brücke zu beiden. Denn alle zwei haben wohl die Worte dieser Stelle mit äußerster Konsequenz gelebt.

Bei meiner Vorbereitung bin ich auf  die Predigtgedanken von P. Herbert Winklehner OSFS gestoßen, die ich hier zusammengefasst habe.

Bunte Kirche

Petrus und Paulus: zwei völlig verschiedene Charaktere - und trotzdem werden sie heute gemeinsam in einem liturgischen Fest miteinander verehrt. Beide bilden zusammen die Säulen, die das Gebäude Kirche seit knapp zweitausend Jahren prägen und tragen.

Petrus, der traditionelle Bewahrer - man könnte ihn auch den „Konservativen“ nennen, der allem neuen zunächst skeptisch gegenübersteht, der aber trotzdem von Jesus Christus zum Fels der Kirche ernannt wurde, dem er die Schlüsselgewalt übergab, dessen Schwächen er genauso kannte, wie er seine Treue und seine Liebe zu ihm schätzte.

Und Paulus, der ungestüme und kreative. Man könnte ihn heute auch den „Progressiven“ nennen, der mit gleicher Radikalität die Christen verfolgte, wie er später dazu beitrug, dass der Glaube an Jesus Christus sich in der ganzen Welt verbreitete. Er zögerte dabei nicht, jahrtausende alte Gesetze wie die Beschneidung zu ändern und moderne Ansichten, wie etwa die griechische oder römische Philosophie in seine Lehre zu integrieren.

Selbstverständlich haben die beiden Apostelfürsten auch miteinander gestritten, wie etwa beim Apostelkonzil in Jerusalem (Apg 15, 6-21), als Paulus dem Petrus von Angesicht zu Angesicht widerstanden hat. – Aber beide waren bereit, in Achtung zueinander, die Einheit zu wahren und so das Evangelium Jesu Christi weiter zu verbreiten. Das zeigt, wie tief sie in der Liebe und dem Geist Christi verwurzelt waren.

Mir gefällt das heutige Fest Petrus und Paulus, weil es zeigt, dass unsere Kirche bunt sein darf, dass wir nicht immer alle zusammen einer Meinung sein müssen. Dass diskutiert und gestritten werden darf. - Jedoch eines ist das wichtigste: - Die Liebe zu Jesus Christus, die Einheit und das Einssein mit ihm.

Der Ordensgründer Franz von Sales hat in seinem Buch „Abhandlung über die Gottesliebe“, ein schönes Bild gezeichnet:

„Die Kirche ist einem Garten vergleichbar …, geschmückt mit der Lieblichkeit unzähliger Blumen, die sich alle in Größe, Farbe, Duft und Schönheit voneinander unterscheiden; doch hat jede ihre Kostbarkeit, ihre Anmut, ihre Farbenpracht - und alle zusammen bilden durch die Vereinigung ihrer Mannigfaltigkeit die Vollendung einer höchst ansprechenden Schönheit.“
Diese Schönheit erhält die Kirche durch ihre Einheit mit ihrem Haupt, Jesus Christus. Amen.
 
Quelle: P. Herbert Winklehner OSFS (Oblaten des hl. Franz von Sales)