Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 18. Sonntag im Jahreskreis

1. August 2021
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)
Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Brot des Lebens

Evangelium

In jener Zeit,
als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger am Ufer des Sees von Galiläa waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.

Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen?

Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.

Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird! Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?

Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Sie sagten zu ihm: Welches Zeichen tust du denn, damit wir es sehen und dir glauben? Was für ein Werk tust du?

Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.

Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!

Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Joh 6, 24–35

Lamminger Johann

AUSLEGUNG
von Johann Lamminger

Liebe Schwestern und Brüder,
"Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen" besagt eine gern gebrauchte Redeweise. Um Essen und Trinken, sowie um Leib und Seele geht es auch in unseren Gottesdiensten.

Jesus möchte, dass wir dem Leib nach und auch seelisch satt werden. Das eine kann das andere nicht ersetzen.

Am letzten Sonntag hörten wir im Evangelium, dass tausende Menschen Jesus zuhörten - und von 5 Broten und 2 Fischen satt wurden. 12 Körbe blieben sogar noch übrig. Brot, Leben in Fülle. Geteilt, gereicht, gegeben.

Heute hören wir im Evangelium, dass Jesus sagt: Ich bin das Brot des Lebens. Dass Menschen in jeder Hinsicht satt werden, ist gar nicht so einfach zu erreichen. Jesus bietet sich selbst als Brot, das uns Gott vom Himmel hergegeben hat, an. Er stillt den Hunger, die Sehnsucht nach Leben.

Im sechsten Kapitel des Johannesevangeliums, aus dem wir einen Abschnitt hören, geht es auch um Ernährungsfragen. Jesus hat ein Wunder gewirkt und dafür gesorgt, dass alle satt werden. Die wunderbare Brotvermehrung war ein Zeichen. Die Menschen aber, die Jesus nachliefen, hatten vom wirklichen Sinn des Wunders nicht viel begriffen. Sie wollten satt werden; weiter dachten sie nicht.

Die Volksmenge sucht Jesus und er deckt die Verkehrtheit ihres Suchens auf. Die Menge sucht ihn mit einer falschen Erwartung, in der Hoffnung, eine dauernde Fortsetzung des Speisenwunders zu erleben. Es geht um das vordergründige Sattwerden, um die Stillung der eigenen Bedürfnisse.

Dieses "Suchen" muss Jesus ablehnen. Jesus weist sie und uns auf die größere Gabe hin: Er selbst ist die Gabe Gottes für das Leben der Welt. Dieses Brot kann man auf keine Weise verdienen, man kann es nur als Gabe Gottes empfangen, wenn man sich glaubend der Wirklichkeit Gottes öffnet.

Jesus bezeichnet sich als das eigentliche Brot vom Himmel. Er ist das wahre Manna. Er identifiziert sich auch mit dem Brot, das in der Brotvermehrung die Fünftausend satt gemacht hatte. Jesus hat die Menschen seiner Zeit herausgefordert, darüber nachzudenken, was wirklich satt macht. Ausreichend Brot ist eines. Es muss aber noch vieles dazukommen. Mit seinem Anspruch, Brot des Lebens zu sein, fordert er auch uns heraus nachzudenken, was wir zu einem erfüllten Leben nötig haben und in welcher Weise er für uns Brot des Lebens ist.

Ihr Johann Lamminger

IMPULS

Jesus sagt:
„Müht euch nicht ab
für Speise, die verdirbt,
sondern für die Speise,
die für das ewige Leben bleibt.“

Jetzt, in der Zeit des Leids der Sorgen,
da lernt man unterscheiden:
was nebensächlich ist,
längst nicht von der Bedeutung,
die es mal früher hatte,
und das, worauf es ankommt,
weil es jetzt Trost und Halt.
Jetzt, in der Zeit des Leids, der Sorgen,
da lernt man unterscheiden:
hier Speise, die vergänglich,
da Speise, die mir bleibt.

Jesus sagt:
„Müht euch nicht ab
für Speise, die verdirbt,
sondern für die Speise,
die für das ewige Leben bleibt.“

Jetzt, in der Zeit des Leids der Sorgen,
da lernt man, sich zu mühen
um das, was wesentlich.
Die Dinge, sie bekommen jetzt
Den Platz, der ihnen wirklich zusteht.

Die Leute, die dich damals suchten,
Herr, sie wussten, worauf es für sie ankommt:
Du bist das Brot des Lebens,
die Speise, die uns bleibt.
So kommst du jetzt zu mir
In diesem Zeichen;
mit dir besitze ich das Wichtigste,
worauf es ankommt.

Wer zu dir kommt,
wird nicht mehr hungern.
Wer an dich glaubt,
wird nie mehr Durst haben.

Ja, Herr, so lass es jetzt
Geschehen hier an mir.

Quellen: Mit Kranken am Tisch des Herrn, Sonntägliche Kommunionfeiern,
Lesejahr B von Alfons Gerhardt, Lahn-Verlag Limburg 1996, ISBN 3-7840-3140-4