Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis

17./18. Oktober 2020
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Münzen

Evangelium
vom 29. Sonntag im Jahreskreis

In jener Zeit kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen.

Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst,
denn du siehst nicht auf die Person.

Sag uns also: Was meinst du?
Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?

Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt!

Da hielten sie ihm einen Denár hin.

Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?

Sie antworteten ihm: Des Kaisers.

Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!

Mt 22, 15–21

Lamminger Johann

IMPULS
von Johann Lamminger

Liebe Schwestern und Brüder,

„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“

Der Kaiser war damals ein Sinnbild für die Unfreiheit des Lebens. Jetzt sind es andere Dinge, die das Leben unfrei machen: Eine Erkrankung etwa, mit all der Einschränkung und dem Verzicht, die diese mit sich bringt, oder die Angst, der Zweifel, die Enttäuschung, eine Verbitterung, die tiefe Traurigkeit …

„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“

Das heißt doch: Das, was euch belastet, das nehmt ernst! Es hilft nicht viel, das Schwere wegzureden und die Gefühle, Sorgen, Ängste, die einen innerlich bewegen, nicht wahrhaben zu wollen. Ich darf auch schwach sein, darf auch weinen – es ist nichts Schlimmes, sich und den anderen zu gestehen, dass eine Krankheit, Ängste, Verbitterung, Traurigkeit Last bedeutet, Leid und Kummer, innere Not.

„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“

Das heißt dann auch: Die Krankheit, Ängste, Verbitterung, Traurigkeit muss nicht alles, was mein Leben ausmacht, fest im Griff haben.

Es gibt auch Dinge, die – im Bild gesprochen – Zu Gott gehören, nicht zum Kaiser.

Es gibt auch Dinge, die – wenn möglich – auch in der Krankheit, Ängsten keinen Schaden nehmen und nicht beeinflusst werden sollten von der Last, die man zu tragen hat: Vertrauen etwa, Hoffnung, Zuversicht, Geduld, Erbarmen und Gelassenheit, der feste Glaube, dass der Sinn des Lebens bleibt, selbst wenn so manches Dunkel nicht verstehbar ist.

Bleibt dafür noch genügend Platz in meinem Inneren?

„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“

Wer krank ist, ist oft hin und her gerissen: Da ist die Krankheit, Ängste, Verbitterung, Traurigkeit mit all ihrer Sorge, mit Zweifel und Ängsten, und da ist mein Leben mit all seiner Hoffnung und dem großen Wunsch nach Glück und Erlösung.

Beide fordern mich, die Krankheit, Ängste, Verbitterung, Traurigkeit - und das Leben.

Wem gebe ich mehr?

Ihr Johann Lamminger

Quellen: Mit Kranken am Tisch des Herrn, Sonntägliche Kommunionfeiern, Lesejahr A von Alfons Gerhardt, Meditation 29.So.i.Jk. Lahn-Verlag Limburg – Kevelaer 1998, 2. Auflage 2001 ISBN 3-7840-3139-0