Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 3. Sonntag in der Osterzeit 25./26. April

25./26. April
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Fischerboot

EVANGELIUM
vom 3. Sonntag in der Osterzeit

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.

Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen.

Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit.

Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.

Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen?

Sie antworteten ihm: Nein.

Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden.

Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr!

Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen.

Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!

Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst!

Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du?

Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war

Joh 21,1-14

Christine Dietrich

IMPULS
von Pastoralassistentin i.V. Christine Dietrich

Liebe Feldkirchner und Westerhamer, liebe Höhenrainer und Lauser,

Die ganze Nacht lang sind die Jünger auf dem See unterwegs. Eigentlich wollen sie fischen, aber daraus wird nichts: Sie fangen rein gar nichts. Enttäuschung, Frust, Ärger breitet sich wohl in ihrem kleinen Fischerboot aus. Vertane Zeit, vergebliche Mühe.

Liebe Schwestern und Brüder,
sitzen wir – zumindest viele von uns – in diesen Tagen und Wochen nicht im gleichen Boot wie die Jünger?

Geht es uns nicht ähnlich? – Wir können nicht so wie wir wollen. – Nichts klappt so wie geplant. – Die Zeit scheint sinnlos zu verstreichen – vergeblich unser Fleiß und unsere Mühe. Enttäuschung, Frust und Ärger machen sich breit.

Mitten in dieser Zeit will uns das heutige Evangelium erreichen, die Frohe Osterbotschaft: Jesus ist nicht im Grab geblieben; er ist auferstanden – in unser Leben hinein. Auch wenn wir es manchmal so gar nicht erwarten: Er ist ganz lebendig unter uns.

Liebe Schwestern und Brüder,
genau diese Erfahrung machen die Jünger im heutigen Evangelium:

Nach einer erfolglosen Nacht sehen sie Einen am Ufer stehen, der ihnen zuruft: „Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen?“ Genau deshalb waren sie doch die ganze Nacht unterwegs – wegen der Fische. Dass sie jetzt nach stundenlanger Mühe und Arbeit nicht einmal einen einzigen Fisch gefangen haben, ist wirklich hart. Den eigenen Misserfolg zuzugeben und die eigene Ohnmacht einzugestehen noch härter. „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden.“, sagt der scheinbar Fremde ihnen da. Sofort befolgen die Jünger den Rat. Einen Rat, der für erfahrene Fischer eigentlich total verrückt klingt. Die Jünger lassen sich trotzdem darauf ein – bereit, aus den eigenen Gewohnheiten auszusteigen und Neues zu wagen. Sie lassen sich ermutigen in ihrem Tun und vertrauen ganz der Zusage: „Und ihr werdet etwas finden!“.

Gerade in diesen Tagen und Wochen, da das menschliche Leben durch die Corona-Pandemie mehr denn je bedroht ist, müssen wir alle die schmerzliche Erfahrung machen, dass wir nicht alles selbst in der Hand haben, ja manchmal vollkommen ohnmächtig sind. Gerade in dieser Zeit will Jesus auch uns, wie die Jünger, ermutigen, in dem er uns vom Ufer aus zuruft: „Habt Vertrauen! Holt Gott mit ins Boot, lasst ihn mitwirken an eurem Tun! Baut nicht nur auf die eigenen Fähigkeiten, sondern vertraut – er wird euch reich beschenken!“

Liebe Schwestern und Brüder,
die Jünger vertrauen, lassen Gott mitwirken an ihrem Tun und erleben schließlich das Unmögliche: Sie fischen so viele Fische, dass sie das Netz gar nicht mehr einholen können – sind unerwartet überreich beschenkt, mitten im grauen Alltag. Da erkennen sie: „Es ist der Herr!“

Auch mir will sich der Auferstandene zeigen, auch mir will er begegnen – auch und gerade in dieser schwierigen Zeit.

Oft geht er nur kurz vorüber, unerwartet, oft unbemerkt.

Wenn liebe Menschen trotz der nötigen Distanz mit mir verbunden bleiben, durch eine liebevolle „Ich-denk-an-dich“-Geste oder einen „Du-bist-mir-wichtig“-Zuruf.

Wenn eine(r) Worte findet, die mich trösten. Wenn eine(r) neue Hoffnung und Zuversicht ausstrahlt.

Wenn mir eine(r) in meiner Ohnmacht hilft, für mich da ist, mir wichtige Aufgaben abnimmt.

Wenn sich eine(r) um mich kümmert, dabei vielleicht sogar bis an die eigenen Grenzen geht.

So oft geht der Auferstandene auch an mir vorüber und will mir den grauen Alltag erleichtern.

Wie sehr wünscht er sich, dass ich ihn erkenne, dass die österliche Freude auch mein Herz erfüllt.

Einen gesegneten Sonntag!

Ihre Christine Dietrich

Hausgottesdienst

Den Hausgottesdienst für den 3. Sonntag der Osterzeit können Sie hier herunterladen:
Hausgottesdienst 3. Sonntag der Osterzeit.pdf