Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 4. Sonntag der Osterzeit

8. Mai 2022
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)
Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Schafhirte

Evangelium

In jener Zeit sprach Jesus:
Meine Schafe hören auf meine Stimme;
ich kenne sie
und sie folgen mir.

Ich gebe ihnen ewiges Leben.
Sie werden niemals zugrunde gehen
und niemand wird sie meiner Hand entreißen.

Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle
und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.

Ich und der Vater sind eins.

Joh 10, 27–30

Rupert Faltlhauser quadratisch

IMPULS
von Rupert Faltlhauser

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wer will denn schon ein Schaf sein!?

Wo ein Schaf ist, da ist auch ein Hirte. Und Hirten haben die Eigenschaft, den Schafen Ihren Willen aufzuzwingen.

Das könnte bei "guten" Hirten ja noch angehen, wo aber Menschen Hirten sind, da "menschelt" es auch. Und wo es "menschelt", da haben "Schafe" nicht immer was zu lachen.

Das ist der Fall, wenn sich Politiker als Hirten aufspielen und ihre Wähler nur noch als Stimmvieh sehen oder Kirchenmänner vor allem Macht und Ansehen im Blick haben.

Jesus sagt im heutigen Evangelium, dass er der Hirte ist. Alle, die ihm folgen, sind seine Herde.

Ein Schäfer erzählte mir, dass er auf seiner Wanderung nicht immer vorne an der Spitze der Herde geht. Oft geht er in der Mitte oder im letzten Drittel, zeitweise auch ganz hinten. Von dort hat er oft den besseren Überblick. Von hier aus kann er sich mehr um die Zurückgebliebenen, die Schwachen und Müden kümmern. Die da vorne sind durchaus in der Lage, sich ihren Weg selber zu suchen. Angst, dass sie in die Irre gehen könnten, braucht er bei ihnen nicht zu haben.

Mir sagt dieses Bild etwas Wesentliches für unsere Kirche und unsere Gemeinden. Auch hier muss der Platz derer, die sich um Kirche und Gemeinde kümmern, nicht immer der erste und vorderste Platz sein, der Platz, wo die Funktionäre und Autoritäten sitzen. Der eigentliche Platz der Hirten ist dort, wo die Schwachen und Müden sind, die in unserer Leistungsgesellschaft auf den hinteren Plätzen sind.

Dass Sie, Liebe Mitchristen sensibel genug sind, die Stimme unseres gemeinsamen Hirten zu hören, Sie als Hirte oder Teil der Herde Ihre Blickrichtung immer wieder neu schärfen für Gottes Botschaft - aber dann auch den Mut haben, ihr zu folgen - das wünscht Ihnen

Ihr Rupert Faltlhauser