Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 5. Sonntag in der Osterzeit

9./10. Mai
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

EVANGELIUM
vom 5. Sonntag in der Osterzeit

In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren.
Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.
Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?
Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist?
Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
 
Joh 14,1-12
Mutter mit Neugeborenem

Pater Richard Basta

IMPULS
von Kurat Richard Basta

Liebe Schwestern und Brüder aus dem Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus,

am Sonntag feiern wir gemeinsam Muttertag, darum möchte ich ein paar Gedanken über die Mutter mit euch teilen.
Ein jüdisches Sprichwort sagt: "Gott sagt: meine schönste Erfindung, ist die Mutter." Wer eine gute Mutter gehabt hat oder hat, wird diesen Spruch nachvollziehen können. Wer viel Mutterliebe bekommen hat, weiß zu schätzen, welch kostbarer Wert ihm damit für das ganze Leben geschenkt worden ist. Denken wir ein wenig darüber nach, was unsere Mütter für uns sind und waren, wofür wir ihnen danken und was wir ihnen zu verdanken haben.
Jede Mutter ist glücklich, als sie erfährt, dass ihr Kind unterwegs ist. Wir alle waren in ihrem Schoß und erlebten vollendete Geborgenheit und Sicherheit. Sie erwartete uns voll Freude. Sie brachte uns unter Schmerzen zur Welt. Sie sah in uns ein Geschenk Gottes. Sie nahm uns an ihre Brust, nährte uns und schenkte uns Nähe und Wärme. Sie wickelte uns und hielt uns sauber. Sie streichelte uns, beruhigte uns, trug uns stundenlang in ihren Armen, behütete uns. Sie wachte bei uns, wenn wir krank waren. Sie schenkte uns von klein auf tausend freundliche Blicke. Sie lachte uns an. Sie sprach mit uns, lehrte uns, die ersten Worte zu plappern und die ersten Schritte zu tun. Wenn wir Angst hatten, liefen wir zu ihr, hielten uns an ihr fest. Sie drückte uns an sich, tröstete uns, wischte unsere Tränen ab, machte uns wieder Mut. Sie war da, für uns da.
Sie brachte uns zur Taufe, lehrte uns, die Hände falten, lehrte uns beten, nahm uns mit in die Kirche. Wir spürten ihr Gottvertrauen. Sie segnete uns, auch später jedes Mal, wenn wir von ihr Abschied nahmen. Sie betete für uns. Sie richtete uns die Mahlzeiten. Sie wusch und bügelte unsere Wäsche und unsere Kleider. Sie ließ uns spüren, wie lieb sie uns hat und wie sie sich freut, dass wir sind.
Sie war um uns besorgt, freute sich mit uns, litt mit uns. Sie hörte uns zu. Wir fühlten uns verstanden. Sie dachte gute Gedanken für uns, sagte gute Worte zu uns, schenkte uns Zeichen ihrer Liebe.
Unsere Mütter sind Menschen, die uns geliebt haben und lieben, nicht weil wir gut, brav, schön oder tüchtig sind, sondern einfach, weil wir ihre Kinder sind. Für sie sind wir wertvoll.
Unzählige kleine und große Handgriffe, Arbeiten und Mühen, Verzichte und Entbehrungen, Sorgen und auch manches Leid haben sie für uns auf sich genommen.
Liebe Schwestern und Brüder, was fällt uns ein, wenn wir heute an unsere Mütter denken? Wofür danken wir ihnen?
"Meine schönste Erfindung", sagt Gott, "ist die Mutter." In der Liebe der Mutter widerspiegelt sich die Liebe Gottes. Mit den Augen unserer Mütter sieht der liebende Gott uns an. Und dieser Blick sagt uns: "Seid getrost! Es liegt alles in guten Händen. Gott lebt mit euch!"
Bei diesem Gedanken erinnere ich mich an eine bekannte Frau, die am Ostermontag in München mit 96 Jahren verstorben ist, die ich kurz darauf beerdigt habe. Sie erzählte mir oft, dass sie eine wunderbare Mutter gehabt und bei ihrer Mutter so viel Geborgenheit erlebt hat. In den letzten Wochen vor ihrem Sterben sagte die Frau immer wieder das Wort "Mama und Amen", und immer wieder "Mama und Amen". Vielleicht hat sie sterbend das Bild ihrer Mutter vor ihrem inneren Auge gehabt. Jedes Mal, wenn sie das sagte, wurden ihre Augen glänzend und ein Lächeln war auf ihren Lippen. Als ich dies sah und hörte, dachte ich, "Mutter" ist wohl auch der Inbegriff für Geborgenheit, Wärme, Nähe und Liebe und ein Bild des ewigen Mutterschoßes Gottes. Im Schoß der Mutter vor unserer Geburt haben wir einen Zustand vollendeter Geborgenheit erlebt. Unser ganzes Leben lang suchen wir, wieder in die Geborgenheit des Mutterschoßes zurückzukehren. Wenn wir sterben, gehen wir heim in den Mutterschoß Gottes, in dem uns ewige Geborgenheit, Nähe, Wärme und Liebe geschenkt sind. Jesus verspricht uns heute: „ich komme wider und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin“ Erfüllt von dieser Hoffnung danken wir heute für unsere Mütter. Amen.
 
Euer Kurat Ryszard Basta