Pfarrei St. Magdalena

Kirchstr. 4, 82256 Fürstenfeldbruck
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Geschichte der Pfarrei St. Magdalena

Die erste urkundliche Nennung der Brucker Magdalenenkirche findet sich 1286 in einer Ablassurkunde. Nach der frühesten Freisinger Diözesanmatrikel, der so genannten Konradinischen Matrikel von 1315, gehörte sie als Filiale zur Pfarrkirche von Pfaffing, die Bischof Konrad II. von Freising 1271 dem von Herzog Ludwig dem Strengen 1263 gegründeten Zisterzienserkloster Fürstenfeld inkorporiert hatte. Pfaffing wird in dieser Urkunde als ecclesia baptismalis, als Taufkirche bezeichnet; bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ist sie Mutterkirche der umliegenden Gemeinden.

Der Ort Bruck, in dessen Namen sich die Bedeutung des Amperübergangs an dieser Stelle widerspiegelt, wird 1306 erstmals als Markt genannt – in einer Urkunde, mit der die Brüder Heinrich und Watt von Gegenpoint ihren Besitz teilten. Im Laufe des 14. Jahrhunderts verkauften die Gegenpointer und ihre Erben nach und nach alle Besitztümer und Einkünfte im Markt an das Kloster Fürstenfeld.

Der Aufschwung des Marktes und eine rege Stiftungstätigkeit im 15. Jahrhundert führten zu einer allmählichen Verlagerung der pfarrlichen Organisation von Pfaffing nach Bruck. 1642 wurde eine Rosenkranzbruderschaft gegründet, die zwei Jahre später bereits 1200 Mitglieder umfasste und sich von 1673 bis 1675 maßgeblich am Neubau der Kirche beteiligte, da das alte Gotteshaus baufällig und zu klein geworden war. Um der zunehmenden Bedeutung Brucks zu entsprechen, wurden die pfarrlichen Gottesdienste deshalb nach der Kirchweihe am 13. Oktober 1675 von Pfaffing nach Bruck übertragen. Rechtlich blieb Pfaffing jedoch weiterhin Pfarrkirche, bis nach der Aufhebung des Klosters Fürstenfeld 1803 der Taufstein 1806 zunächst nach Fürstenfeld und von dort schließlich 1818 in die Magdalenenkirche gebracht wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte das starke Wachstum der Bevölkerung Fürstenfeldbrucks zu einer Teilung des Pfarrsprengels. Nach Errichtung der Pfarrkuratie Mariä Himmelfahrt 1953 wurde 1958 die Filialkirchenstiftung St. Bernhard gegründet und am 1. Juni 1965 mit der von 1962 bis 1964 erbauten Kirche zur Stadtpfarrei erhoben. Sie umfasst die westliche Hälfte Fürstenfeldbrucks. Die ehemalige Klosterkirche Fürstenfeld wurde als Nebenkirche der Stadtpfarrei St. Magdalena übertragen.

Zeittafel für die Pfarrkirche St. Magdalena

1263 Gründung des Zisterzienserklosters Fürstenfeld

1271 Die Pfarrei Pfaffing mit den Filialen Bruck, Biburg, Geising (= Schöngeising) und Zell (= Zellhof) wird dem Kloster inkorporiert

1286 Erste urkundliche Nennung einer Magdalenenkirche in Bruck

1642 Gründung einer Rosenkranzbruderschaft

1675 Weihe der neu gebauten Magdalenenkirche

ab 1764 Rokoko-Ausstattung für St. Magdalena (Stuck, Fresken, Altäre)

1818 Übertragung des Taufsteins

ab 1852 Neue Seitenaltäre im Stil der Neogotik

1912/13 Große Innenrenovierung mit Anbau der Sakristeikapelle und dreier Vorhallen; u. a. neues Deckenfresko im Chor

1972 Innenrenovierung mit Entfernung der Altäre und Ausstattungsgegenstände aus dem 19. Jahrhundert

1986 700 Jahre Patrozinium St. Magdalena

1986/87 Außenrenovierung

1990/92 Letzte Innenrenovierung mit Rekonstruktion der Raumfassung von 1912/13




Die Filialkirche St. Sebastian und der Sel. Edigna in Puch

St._Sebastian_(Puch)

784 übergab der „Edle Gotahelm von Pohhe“ seinen Besitz samt Kirche dem Hochstift Freising. 1314 schenkte Bischof Gottfried von Hexenagger die Pfarrei Jesenwang, deren Filiale Puch war, dem Kloster Fürstenfeld. Die Wittelsbacher Besitzungen in Puch waren dem Kloster durch Herzog Ludwig den Strengen bereits 1266 im Gründungsprivileg zugesprochen worden. Es unterhielt in Puch einen Wirtschaftshof, das heutige Staatsgut. Nach der Aufhebung des Klosters Fürstenfeld 1803 wurde Puch 1806 von Jesenwang nach Bruck umgepfarrt. Bis heute ist es Filiale der Stadtpfarrei St. Magdalena. Seit 1978 ist Puch Ortsteil der Stadt Fürstenfeldbruck.


Ehemalige Zisterzienserabteikirche Mariä Himmelfahrt Fürstenfeld


Klosterkirche Fürstenfeld

Öffnungszeiten der Klosterkirche Fürstenfeld:

1.5. - 31.10.
Dienstag bis Sonntag jeweils 11 bis 18 Uhr
Montag ist nur der Eingangsbereich bis zum Gitter zugänglich.

1.11. - 30.4.
Werktags ist der Eingangsbereich bis zum Gitter zugänglich.
Wenn Sie Fragen zu Führungen haben, können Sie sich donnerstags und freitags im Pfarrbüro an Frau Dr. Klemenz wenden.


Die Nebenkirche St. Leonhard an der Amper

Die Verehrung des hl. Leonhard ist eng verbunden mit der Geschichte des Klosters Fürstenfeld. Bereits 1259 hatte die Mönche von Seldenthal – noch vor ihrer Übersiedelung an die Amper 1263 – von Herzog Ludwig dem Strengen die Pfarrei Hollenbach erhalten, zu der als Filiale auch St. Leonhard in Inchenhofen gehörte. 1283 wurde die Pfarrei dem Kloster durch Bischof Hartmann von Augsburg inkorporiert. Unter den Zisterziensern sollte Inchenhofen zu einer der größten Wallfahrten des Mittelalters werden. Diese Verbindung erklärt auch die Entstehung einer Leonhardikirche in zum Kloster gehörenden Markt Bruck. 1455 wurde sie geweiht.

1743 gelobten die Brucker anlässlich einer Viehseuche ein jährliches Votivamt, das bis in die Gegenwart gehalten wird. Seit 1966 schließt sich ihm eine Leonhardifahrt an, die bereits seit 1921 in unregelmäßigen Abständen veranstaltet wurde. Sie gründet auf einem nicht näher überlieferten Ritt, der einmal durch und später um die Kirche stattgefunden haben soll. Nach der Aufhebung des Klosters 1803 erwarb die Marktgemeinde die Kirche und bewahrte sie so vor dem Abbruch. Sie ist heute im Besitz der Stadt Fürstenfeldbruck und wird seelsorglich im Rang einer Nebenkirche durch die katholische Pfarrgemeinde St. Magdalena betreut.

Anmerkung: Zur den Kirchen der Pfarrgemeinde St. Magdalena Fürstenfeldbruck ist im Verlag Schnell & Steiner ein kleiner Kunstführer erschienen. Er liegt in der Pfarrkirche und in Puch am Schriftenstand auf. Ebenso gibt es einen kleinen Kunstführer für die Klosterkirche am Schriftenstand in Fürstenfeld und einen großen Kunstführer für Fürstenfeld, der im Klosterladen erhältlich ist.