Die Pfarrei St. Georg, Oberteisendorf, überlegt schon seit längerer Zeit, aufgrund des desolaten Zustandes der alten Kirchenorgel, ein neues Spielinstrument anzuschaffen. Die endgültigen Entscheidungen sind zwar noch nicht getroffen, aber bei einem der Angebotsfirmen ergab sich die interessante Möglichkeit, eine fast fertige Kirchenorgel zu besichtigen und alles über die hohe handwerkliche Kunst des Orgelbaus zu erfahren.
So fuhr eine Gruppe von rund 15 Teilnehmern zur Orgelbaufirma Alois Linder in Nußdorf am Inn.Vom Firmengründer Alois Linder wurden wir herzlich begrüßt. Im Holzlager begann dann die Führung. Hier erfuhren wir einiges über die Verwendung kurzjähriger Hölzer, deren Gewinnung und Verarbeitung. Nachdem wir einiges über den Orgelbau und auch den persönlichen Werdegang des Orgelbaumeisters erfahren haben, betraten wir die Werkstatt.
Diese ist im Prinzip mit relativ wenig Maschinen ausgestattet, weil fast das meiste im Orgelbau noch per Handarbeit angefertigt wird. Etwas über den Bau einer Windanlage mit Blasebalg zu erfahren, die Konstruktion der Registerzüge kennenzulernen und weitere Feinheiten begeisterten uns sehr.
Schließlich konnten wir in der großen Fertigungswerkstatt die fast abgeschlossene Neubauarbeit einer Orgel für die Pfarrkiche in Faistenau betrachten. Hier kommen wir in der Tat einen "tiefen" Einblick über die Konstruktion, den Aufbau und die Funktionsweise der Orgel. Angefangen von der Luftproduktion, die Windkanäle, über die Funktionsweise der Pfeifen bis hin zum Klangbeispiel bestimmter Register und deren vielfältige Kombinationsmöglichkeiten.
Von unserer Seite wurde auch nachgefragt, über die Raumbedingungen, wie Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen oder wie spezielle Konstruktionen auf der Oberteisendorfer Empore gelöst werden können.
Als Fazit kann man festhalten: Der Besuch hat sich aufgrund der fundierten und sachkundigen Führung durch Orgelbaumeister Alois Linder in jedem Fall gelohnt, auch unabhängig davon, wie es bei uns mit der Neuanschaffung weitergeht.
Die Bauweise einer Orgel ist auch gut auf der Homepage der Fa. Linder dargestellt. Dort kann man auch zahlreiche Auftragsarbeiten der Fa. Linder seit der Firmengründung im Jahr 1992 betrachten.
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