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Pfarrverband Tittmoning

Papst-Benedikt-XVI.-Weg 1, 84529 Tittmoning, Telefon: 08683-263, E-Mail: St-Laurentius.tittmoning@ebmuc.de
Sternsinger Familie Deser Nonnnreit
Familie Deser (mit Hintergrund Astner Kirche): v. l. Franz, Xaver, Waltraud und Franziska
STERNSINGER Kuratie Asten


Die Welt braucht eine frohe Botschaft … und gute Taten!
Die Sternsingeraktion in Asten erbrachte trotz Einschränkungen fast das Vorjahresergebnis.

Asten. „Sternsingen - aber sicher!“, so hieß es heuer in der Einladung zur Sternsingeraktion des Kindermissionshilfswerkes „Sternsinger e. V.“. Diesen Slogan nahmen sich drei Familien aus der Pfarrei Asten zu Herzen und packten an, aufgrund der Coronazeit jedoch ein bisserl anders.
In einem Schreiben des Kindermissionswerkes zur heurigen Aktion wurde dafür geworben, kreativ zu werden, da die Hausbesuche mit dem herkömmlichen Gruppensystem aufgrund der staatlichen Verordnungen nicht wie üblich zu bewältigen sind. Mit Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Hausständen für die Aktion unterwegs zu sein war also nicht drin. Aber die Aktion war keineswegs abgesagt. Auch die offizielle Kirche gab lediglich die Empfehlung, dabei auf Hausbesuche in der üblichen Art zu verzichten, so auch in einem Schreiben vom Erzbischöflichen Ordinariat München.
Sternsinger Familie Lex Leitgering
Fam. Lex, v.l. Carolin, Lisa und Lena
Deswegen überlegten sich die Verantwortlichen der Kuratie Asten eine Variante, die den staatlichen Hygieneregeln entsprach, aber zugleich auch das traditionelle Gehen von Haus zu Haus und das persönliche Bringen des Neujahrssegens möglich machte. Ein praktikables Konzept wurde entwickelt: Es geht immer nur eine Familie, die Spenden werden mit einem langen Klingelbeutel eingesammelt, der Abstand beim Singen des Liedes an der Haustür im Freien wird gut eingehalten und der Segensspruch wird erst nach dem Schließen der Haustüre angeschrieben. Zudem wurde noch ein Flyer mit einer Anleitung für die Haussegnung im Familienkreis verteilt. „Der Antrieb für uns war ganz klar.“, so Franz Deser, einer der Initiatoren und Akteure der drei Familien: „Gerade in der Coronazeit sind die Armen die doppelten Verlierer. Bei uns auf dreifache Sicherheit gehen und dafür diese Leute im Stich zu lassen, kann keinesfalls christliche bzw. kirchliche Devise sein. So suchten wir nach Möglichkeiten innerhalb der gültigen Corona-Vorschriften. Und es ging eine ganze Menge!“ Oberministrantin Lisa Huber bedauerte, dass nicht wie bisher alle Minis gehen konnten: „Das Sternsingergehen ist immer ein Highlight für uns Ministranten. Doch wir wollten schon aus Solidarität zu den Projekten und auch den Leuten gegenüber, die auf unseren jährlichen Besuch warten, auch nicht gleich alles sein lassen!“
Sternsinger Fam Huber Aichlberg
Oberministrantin Lisa Huber mit ihren Nichten und Neffen v.l. Anna, Hansi und Lorenz
Von den drei Gruppen wurden ca. 80 Haushalte der Kuratie Asten besucht und ein Ergebnis von 2536 Euro gesammelt. Mit drei Gruppen konnten nicht alle Haushalte wie bisher besucht werden. Deshalb bestand auch die Möglichkeit, Spenden im Astner Lebensmittelgeschäft abzugeben oder beim Dreikönigsgottesdienst in den Klingelbeutel zu werfen. Dadurch kamen nochmals 617 Euro zusammen.
Insgesamt können so 3155 Euro an das Projekt „The Nest“ in Nairobi, Kenia überwiesen werden. Das Nest gehört zu den offiziellen Projekten der Sternsingeraktion, die Kuratie Asten spendet das Sternsingergeld schon seit vielen Jahren dorthin und erhält auch immer wieder mal Post aus Kenia. Alle paar Jahre kommt es auch zu einem persönlichen Treffen mit der Leiterin Irene Baumgartner, wenn sie auf Heimatbesuch ist. Frau Baumgartner, gebürtig im Landkreis Traunstein und von Beruf Religionspädagogin, hat das Nest vor knapp 25 Jahren gegründet. In erster Linie werden dort Kinder von Müttern aufgenommen, die ins Gefängnis kommen oder Babys, die aus Verzweiflung ausgesetzt werden. Häufigste Gründe für einen Gefängnisaufenthalt z.B. sind, dass alleinstehende Mütter aus den Slums am Straßenrand oft ohne offizielle Erlaubnis Essen verkaufen. Bis zu drei Jahre Haft stehen darauf. Das Nest kümmert sich dann um diese allein gelassenen Kinder. An die 90 Babys und Kinder leben derzeit im Nest, dazu noch jeweils über 10 frisch entlassene Mütter, denen dort durch Kurse geholfen wird, mit ihren Kindern in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen und leben zu können. Zur Betreuung sind knapp 20 Hausmütter, Sozialarbeiterinnen und Krankenschwestern sowie 2 Lehrkräfte angestellt. Für die Hausbesuche der Sternsinger wurden aktuelle Nachrichten aus einer Email von Irene Baumgartner in den aufgesagten Vers mit eingearbeitet:
„Die Coronazeit ist für arme Menschen besonders schwer, auch die Kinder im Nest in Kenia, trifft es dabei sehr.
Die Mütter aus den Slums dürfen ihren Verkaufsstand am Straßenrand nicht mehr betreiben,
ohne Einnahmen müssen sie mit ihren Kindern besonders leiden.
Aus Verzweiflung werden Kinder ausgesetzt und verlassen, sie irren dann herum - in den Armutsviertel-Gassen!
Diese Kinder erfahren im „Nest“ Freude, Liebe und Geborgenheit, das kostet viel Kraft, Geld und auch Zeit.
So bitten wir Sternsinger um eine Spende für diese Kinder in Not, so dass auch sie haben eine Zukunft und tägliches Brot.
Gott möge eure Großzügigkeit vergelten mit reichlichem Segen, er schenke euch Gesundheit und ein zufriedenes Leben!“
Sternsinger Fam Deser Nonnreit 2
Fam. Deser bei einem Hausbesuch
„Heller denn je - die Welt braucht eine Frohe Botschaft“ war das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion. Die Astner leisteten einen großen Beitrag dazu, durch die Aktion der drei Familien und die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Der Spendenbetrag und auch das Wissen darum, dass sich hier Menschen auf den Weg machen für eine hellere Welt, ist sicher eine frohe Botschaft für das Nest. Mit der Astner Spende kann man z.B. zwei Hausmütter für ein Jahr lang bezahlen oder zehn Kinder ein ganzes Jahr lang ernähren.
Den Verantwortlichen der Astner Sternsingeraktion ist es ein großes Anliegen, sich bei allen Spenderinnen und Spendern zu bedanken.

Franz Deser, Waltraud Jetz-Deser