Mit einem festlichen Gottesdienst feierten Kaplan Tomasz Baluka und Diakon Peter Kleinert am Silvestertag zusammen mit der Pfarrgemeinde von St. Korbinian den Jahresausklang. Musikalisch gestalte wurde der Gottesdienst von Veronika Hasenöhrl-Mayer an der Harfe, die auch die klassischen Gottesloblieder anstelle der Orgel würdevoll mit der Harfe untermalte.
In seiner Ansprache nahm der Diakon Bezug auf die Lesung des 1. Johannesbriefes wo von der letzten Stunde und der Ankunft des Antichristen berichtet wird. Was versteht man heute unter einen Antichristen fragte der Diakon. Ist es der, der lautstark, wütend protestiert oder jener der still hält und den Kopf in den Sand steckt? Ist es einer der als Coronaleugner bezeichnet wird oder jener, der sich so schnell wie möglich bei jeder Gelegenheit einen neuen Impfstoff verabreichen lassen möchte? Der überspitzt als Antichrist Bezeichnete ist eher glaubensfern, der keine Zugeständnisse an Andersdenkende macht und überzeugt ist, die absolute Weisheit zu besitzen und mit dem eigenen Wissen dann auch urteilt.
Es gibt aber immer zwei Seiten: einerseits ist die Wissenschaft ein Segen für die Menschheit, anderseits kann sich die Wissenschaft manchmal auch täuschen. Müssen wir uns nicht selbst hinterfragen, wenn wir urteilen, mit welcher Kenntnis wir das tun? Sollten wir mehr Respekt vor dem „Anderssein“ haben? Wäre es nicht besser unsere Energie in Fürsorge für den Nächsten anstatt in Aggressionen zu investieren? Schlüssel sind oft ganz einfache gute Worte, wirkungsvolle Worte. Wenn wir zum Beispiel an die Bibel denken, was daraus gewachsen ist: praktische Dinge, Rechtssysteme und Literatur die bis in die Wissenschaft reicht. So macht uns das Wort Gottes zu Kindern Gottes. Wir haben es auch im neuen Jahr wieder in der Hand welche Perspektive wir einnehmen wollen: Halten wir die Werte hoch oder die Fäuste?
Mit den besten Wünsche und dem Segen Gottes entließen die Zelebranten die Gläubigen in das neue Jahr.
Text und Bild: Willi Götzlich