Diese provokante Frage war das Thema der diesjährigen Stallweihnacht. Am Vorabend des 3. Adventsonntag lud die Pfarrei wieder die Besucher ins Atrium des Pfarrzentrums St. Korbinian zur Stallweihnacht mit lebenden Tieren ein. Schon frühzeitig kamen viele Familien mit ihren Kindern zum Stall, wo sie von den Schafen mit lautem Plöcken begrüßt wurden, und Kälbchen und Esel sich an den Streicheleinheiten der Kinder erfreuten.
Eröffnet und musikalisch gestaltet wurde der Wortgottesdienst von dem Chor der Klasse 6b der Mädchenrealschule Franz von Assisi unter der Leitung von Musiklehrerin Konstanze Thanner.
Gut gefüllt hatte sich das Atrium, als Gemeindereferentin Brigitte Fuchs die Wortgottesfeier eröffnete und die zahlreichen Besucher recht herzlich begrüßte. Fuchs erwähnte, dass die Stallweihnacht nicht nur Einstimmung auf Weihnachten sein dienen soll, sondern uns auch wieder bewusst, dass die Geburt Jesus vor 2000 Jahren uns im Glauben stärken kann.
Im nun beginnenden Krippenspiel liegt Nicola auf einer Bank und wartet auf den Heiligabend. Dabei sinniert sie über den Grund für die Feierlichkeiten. Sie zweifelt an der Weihnachtsgeschichte. Was soll diese Geschichte, ist es Folklore oder wie man heute sagt Fantasy? Nicola freut sich auf Weihnachten, aber soll sie an die Geschichte, die dahintersteckt, glauben? Es ist doch fast unmöglich was da passiert ist. Bis sie auf den Engel trifft, der sie in dieser besonderen Nacht aus dem Schlaf reißt und von der Weihnachtsgeschichte überzeugen will. Die Schülerinnen der 5.und 6. Klasse spielten nun die einzelnen Stationen der Herbergssuche vor den Augen Nicolas. Als der Engel Nicola schließlich zum Stall zur Krippe führt und der Verkündungsengel die frohe Botschaft verkündet, wird Nicola plötzlich selbst Teil der Weihnachtsgeschichte. Sie darf das neugeborene Kind in ihren Händen halten. Sie erfährt, dass hier im Stall in dieser besonderen Nacht mit Jesus kein weltlicher Herrscher geboren wurde, sondern ein König, der vom Vater im Himmel kommt und uns von allen Sünden erlösen wird. Schließlich traten noch die drei Weisen zur Krippe und tippen Nicola auf das Herz: „Was du darin jetzt spürst, das ist wichtig, egal was andere sagen. Es ist schwer zu glauben, ohne gesehen zu haben, aber Du hast es jetzt alles miterlebt, also ist es jetzt nicht mehr schwer für Dich die Geburt Jesu zu wirklich zu feiern.
In den Fürbitten, vorgetragen von den Schülern der Mädchenrealschule und dem Religionslehrer Martin Antwerpen wurde um die Kraft des Glaubens durch die Geburt Jesus und um die Genügsamkeit und Zufriedenheit, die von der Krippe ausgeht, gebetet und an den kürzlich verstorbenen Pfarrer Lucjan Banko gedacht, der sich immer auf die Stallweihnacht so freute. Danach sangen alle Besucher mit Unterstützung des Chors das „Vaterunser“. Anschließend wünschte die Gemeindereferentin den Besuchern, dass sie durch das Krippenspiel wieder den Glauben gespürt haben und in den nächsten Wochen still werden können und auf sich wirken lassen und damit Weihnachten bewusster erleben.
Vor dem abschließenden Segen bedankte sich Kirchenpfleger Willi Götzlich vor allem bei den Schülerinnen der Mädchenrealschule für das zeitgenössische Krippenspiel, sowie beim Chor, der mit den bekannten Weihnachtsliedern das Spiel umrahmte. Ein Dank geht auch an die Lehrkräfte Konstanze Thanner, Martin Antwerpen und Stephan Richter die zahlreiche Wochen mit den Schülern dieses Spiel einstudiert haben. Als Zeichen des Dankes überreichte er jeder Schülerin einen Schokoladennikolaus. Ebenso bedankte er sich bei allen Akteuren und ehrenamtlichen Helfern, u. a. bei Familien Martin Lamminger und Gerhard Eschlberger für die Tiere im Stall, sowie beim Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung, das auch dieses Jahr wieder die Stallweihnacht in St. Korbinian so feierlich begangen werden konnte; so ist jeder Bestandteil dieser Stallweihnacht und jeder hat seine Aufgabe und seinen Platz. Ein Dank geht auch noch an die vielen Besucher, die jedes Jahr wieder voller Erwartung zum Stall kommen. Anschließend lud er alle zum Aufwärmen und gemütlichen Beisammensein bei „Glühbirndl“, Kinderpusch und Würstel in den Pfarrsaal ein. Auch sollten die Besucher den „Spendenengel“ am Eingang zum Pfarrsaal nicht vergessen. Mit diesen Spenden unterstützt die Pfarrei in Not geratene Familien in unserer Region.
Text und Bilder: Willi Götzlich