Früheres Vorstandsmitglied des Diözesanrats der Katholiken im Alter von 82 Jahren verstorben
Im Alter von 82 Jahren verstarb Georg Rieß am 03.04.2025.
Als langjähriges Vorstandsmitglied des Diözesanrates der Katholiken der Erzdiözese München und Freising zeichnete er sich durch sein hohes persönliches Engagement aus. Er war ein überaus geschätzter Berater der Laiengremien unseres Erzbistums insbesondere in entscheidenden rechtlichen Fragen.
„Georg Rieß war als Vertreter der Seelsorgeregion Nord mein Vorgänger im Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Ich habe ihn stets als umsichtigen und herzlichen Menschen erlebt. Er hat mit seinem unermüdlichen Einsatz für das Laienapostolat das kirchliche Ehrenamt in beeindruckender Weise verkörpert. Vieles, was heute selbstverständlich zum Leben der Katholikenräte gehört, wurde von ihm grundgelegt. Nicht nur durch seinen großen juristischen Sachverstand hat er das Wirken der Laiengremien mit Leben gefüllt und auf ein festes Fundament gestellt“ würdigt Armin Schalk, Vorsitzender des Diözesanrates.
Rieß war von 1995 bis 2010 als Vertreter der Seelsorgeregion Nord in den Vorstand des Diözesanrats der Katholiken gewählt. Zutreffend wurde Rieß immer wieder als „Vater der Regionskonferenz Nord“ bezeichnet, die von ihm aus der Taufe gehoben und zum festen Bestandteil der Rätearbeit in unserer Diözese wurde. Ein maßgeblicher Schwerpunkt seines umfassenden Engagements war die Novellierung der Rechtsgrundlagen aller Laiengremien in der Erzdiözese. Neben der Überarbeitung der Rechtsgrundlagen für Pfarrgemeinderäte, Dekanatsräte, Kreiskatholikenräte und den Diözesanrat im Jahr 2005 war er auch federführend bei der Entwicklung der neuen Satzung für die Pfarrverbandsräte im Jahr 2010. Es ist seinem guten politischen Gespür und Fachwissen zu verdanken, dass diese Satzungen bis heute ein festes Fundament sind, auf dem das Wirken der Räte aufbaut.
Es war ein großes Anliegen von Georg Rieß, selbst langjähriges Mitglied im Kreisrat Erding, den Dialog zwischen Kommunalpolitik, Pfarrgemeinderäten und Verbänden zu fördern. Unter anderem rief er hierfür den Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrates Erding ins Leben und legte damit den Grundstein für das intensive Miteinander von kirchlichem und gesellschaftspolitischem Leben im Landkreis Erding. Er sprach sich immer wieder dafür aus, christliche Maßstäbe an das kommunalpolitische Handeln anzuregen.
Für seinen Einsatz wurde Rieß 2005 mit der Korbiniansmedaille der Erzdiözese München und Freising ausgezeichnet. Zu diesem Anlass würdigte der damalige Vorsitzende des Diözesanrates, Prof. Dr. Alois Baumgartner, das Wirken von Georg Rieß: „Als aktivem Kommunalpolitiker ist ihm das gesellschaftliche Engagement der Katholikenräte ein besonderes Anliegen.“ Rieß legte, so Baumgartner „Wert auf die originär christliche Fundierung“ des gesellschaftspolitischen Engagements der Katholikenräte. Sein Anliegen, gerade auch Kommunalpolitik und Kirche in einen fruchtbaren Austausch zu bringen, kam auch in den Kommunalpolitikertagungen zum Ausdruck, die Rieß lange selbst leitete und die bis heute ein fester Bestandteil im Jahreskalender des Diözesanrates sind.
Sein Wirken in den Laiengremien und des Diözesanrates hat tiefe Spuren hinterlassen. „Georg Rieß hat auf allen Ebenen des Laienapostolats – vom Pfarrgemeinderat bis zum Diözesanrat – dem christlichen Selbstverständnis entsprochen, die Welt auf dem Fundament der frohen Botschaft zu gestalten. Gerade in der heutigen Zeit sind uns die Geradlinigkeit und Zuversicht, mit der Georg Rieß aus seinem Glauben heraus Gesellschaft und Politik mitgestaltet hat, ein bedeutsames Vorbild. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen großen Vertreter des Ehrenamtes, sondern auch einen liebenswürdigen und hilfsbereiten Menschen“, so Schalk. Der Diözesanrat wird seiner bei der nächsten Vollversammlung gedenken.