Diözesanrat der Katholiken

Demokratisch gewählte Vertretung des Kirchenvolkes.
Der Diözesanrat repräsentiert mehr als 125.000 ehrenamtlich in Katholikenräten, Verbänden und Initiativen aktive katholische Frauen und Männer. Zu den Aufgaben des Diözesanrats gehört es, das wirtschaftliche, familiäre, gesellschaftliche und politische Umfeld so mitzugestalten, dass der Mensch gedeihen und sich entfalten kann.

„Keine Einsparungen bei der Wertevermittlung!“

Schalk_Armin_2022
München, 26. Januar 2024. Zu dem Vorschlag, zugunsten von mehr Deutsch- und Mathematikunterricht eine Kürzung beim Stundenkontingent für den Religionsunterricht zur Disposition zu stellen, den die bayerische Ministerin für Unterricht und Kultus, Anna Stolz, laut Medienberichten gestern im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags eingebracht hat, nimmt Armin Schalk, Vorsitzender des Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, wie folgt Stellung:
 
„Der Religionsunterricht vermittelt Orientierung, Werte und Leitbilder. Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft wird zunehmend gefährdet, die Zustimmung zu extremen und demokratiegefährdenden Positionen nimmt zu. Ausgerechnet jetzt eine Einsparung beim Religionsunterricht auch nur in den Raum zu stellen, ist unangebracht. Es ist bemerkenswert, dass der Sportunterricht von einer solchen ,Flexibilisierung‘ ausgenommen ist, während die Kultusministerin bereit ist, Kürzungen beim Religionsunterricht zuzulassen. Dabei wird gerade im Religionsunterricht Solidarität eingeübt, Verantwortung ,trainiert‘ und Gemeinsinn vermittelt. Das grundsätzliche Anliegen einer verstärkten Förderung in Deutsch und Mathematik ist nachvollziehbar. Hierzu braucht es kreative und flexible Lösungen, die allerdings nicht zulasten des Religionsunterrichts gehen dürfen. Ich appelliere daher an die Kultusministerin, die Bayerische Staatsregierung und die Abgeordneten der demokratischen Fraktionen des Bayerischen Landtags, im Interesse des gesellschaftlichen Zusammenhaltes vor dem Religionsunterricht eine unmissverständliche rote Linie zu ziehen: Keine Einsparungen bei der Wertevermittlung, Hände weg vom Religionsunterricht!“