Diözesanrat der Katholiken

Demokratisch gewählte Vertretung des Kirchenvolkes.
Der Diözesanrat repräsentiert mehr als 125.000 ehrenamtlich in Katholikenräten, Verbänden und Initiativen aktive katholische Frauen und Männer. Zu den Aufgaben des Diözesanrats gehört es, das wirtschaftliche, familiäre, gesellschaftliche und politische Umfeld so mitzugestalten, dass der Mensch gedeihen und sich entfalten kann.

Klingan: „Gemeinschaftlich Verantwortung übernehmen“

Generalvikar kündigt bei Diözesanrat Neuordnung der Dekanate zum 1. Januar 2024 an /
Geplante Reform will mittlere Ebene stärken und Seelsorge vernetzen
Generalvikar Klingan
München, 21. Oktober 2023. Die in der Erzdiözese München und Freising geplante Neuordnung der Dekanate mit dem Ziel, die mittlere Ebene in der Seelsorge zu stärken, soll zum 1. Januar 2024 umgesetzt werden. Dies kündigte Christoph Klingan, Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising, bei der Herbstvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken am Samstag, 21. Oktober, im Salesianum in München an, wo er einen Zwischenstand zu laufenden Projekten gab. „Unser gemeinsames Ziel, von Ehren- und Hauptamtlichen, ist, kirchliches Leben vor Ort lebendig zu gestalten und gemeinschaftlich Verantwortung zu übernehmen“, sagte Klingan, „so bin ich dem Diözesanrat dankbar für den konstruktiv-kritischen Austausch zur anstehenden Dekanatsreform, zumal auch die Mitbestimmungsmöglichkeit für Ehrenamtliche bei dieser Reform eine Aufwertung erfahren wird.“
 
Für die Leitung der neuen Dekanate werden pastorale Mitarbeitende wie auch die Laienräte auf Dekanatsebene die Möglichkeit haben, Kandidaten vorzuschlagen. Im jeweiligen Dekanatsteam, das unter Führung des Dekans Leitungs- und Koordinationsaufgaben im Dekanat wahrnehmen wird, ist vorgesehen, dass auch eine ehrenamtliche Vertretung aus dem Dekanatsrat mitwirkt. Zudem werden der stellvertretende Dekan und pastorale Mitarbeitende zum Team gehören. In Kürze wird der Konsultationsprozess, in dem die Erzdiözese die genauen Planungen für die Reform mit Hauptamtlichen- und Laiengremien im Erzbistum diskutiert hat, abgeschlossen sein und näher dazu informiert werden.
 
„Mit der Reform will die Erzdiözese eine überörtliche Vernetzung fördern und mehr Verantwortung und Gestaltungsspielraum an die mittlere Ebene übertragen“, erläuterte der Generalvikar, „so soll auch eine Führungsebene entstehen, die näher an der konkreten Situation vor Ort ist.“ Der Dekan wird künftig Personalverantwortung für die Leitungen der Seelsorgseinheiten im Dekanat übernehmen und daher nicht mehr wie bisher gewählt, sondern vom Erzbischof ernannt werden. Der Erzbischof kann dazu auf die eingereichten Vorschläge zurückgreifen. Das Dekanatsteam, in dem auch von den Dekanatskonferenzen und damit von den pastoralen Mitarbeitenden gewählte Vertreter mitarbeiten werden, hat unter anderem die Aufgabe, das die pastorale Arbeit auf überpfarrlicher Ebene zu unterstützten und koordinieren.
 
Territorial werden die derzeit 40 Dekanate zu 18 zusammengefasst. „Wir führen damit nicht durch die Hintertür XXL-Pfarreien ein“, stellte der Generalvikar klar, „Rückgrat des kirchlichen Lebens vor Ort bleiben weiterhin die Pfarrei und der Pfarrverband, aber sie sollen stärker vernetzt zusammenarbeiten.“ Die genaue Aufteilung soll zeitnah bekanntgegeben werden.
 
In einer Arbeitsgruppe mit Vorstandsmitgliedern des Diözesanrats wird zudem gemeinsam beraten, wie nach der Neuordnung in der noch bestehenden Rätestruktur weitergearbeitet wird, da die Amtsperiode der Dekanatsräte erst im Frühjahr 2026 endet. Geplant ist, dass diese Struktur bis zur nächsten Pfarrgemeinderatswahl nicht verändert wird und damit alle gewählten Dekanatsräte im Amt bleiben.
 
Der Diözesanrat der Katholiken ist das oberste Laiengremium der Erzdiözese. Die rund 160 Delegierten der Herbstvollversammlung in München diskutierten zum Motto „Was bewegt uns aktuell im Erzbistum München und Freising!?“ über aktuelle Reformprojekte. Die Delegierten brachten persönliche Impulse zu den veränderten Rahmenbedingungen in der Praxis ein. Neben Generalvikar Klingan berichteten bei der Versammlung auch der Diözesanratsvorsitzende Armin Schalk, Kardinal Reinhard Marx sowie Amtschefin Stephanie Herrmann und tauschten sich mit den Teilnehmenden aus. (kbr)