Diözesanrat der Katholiken

Demokratisch gewählte Vertretung des Kirchenvolkes.
Der Diözesanrat repräsentiert mehr als 125.000 ehrenamtlich in Katholikenräten, Verbänden und Initiativen aktive katholische Frauen und Männer. Zu den Aufgaben des Diözesanrats gehört es, das wirtschaftliche, familiäre, gesellschaftliche und politische Umfeld so mitzugestalten, dass der Mensch gedeihen und sich entfalten kann.

Schalk: „Synodalität konkret angehen“

Diözesanratsvorsitzender stellt Planung für neues Beratungsgremium in der Erzdiözese vor
Armin Schalk
München, 21. Oktober 2023. Die Überlegungen zu einem neuen Gremium in der Erzdiözese München und Freising, das die Beschlüsse des Synodalen Wegs und weitere Reformthemen voranbringen soll, hat der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese, Armin Schalk, vorgestellt. „Ich bin froh, dass wir nicht dasitzen und warten, dass mit Blick auf die Synodalität in Deutschland und Rom etwas passiert, sondern dass wir gemeinsam unterwegs sind, nach Lösungen suchen, die für unser Erzbistum passend sind, und klären, wie wir diese konkret angehen“, sagte Schalk bei der Herbstvollversammlung des Diözesanrats am Samstag, 21. Oktober, im Salesianum in München. Daher arbeite eine Arbeitsgruppe aktuell am Konzept für ein im Arbeitstitel „Synodalkonferenz“ genanntes Gremium. „Wir haben in unserem Erzbistum bereits hervorragende Gremienstrukturen, diese sollen nicht in Frage gestellt werden, aber es gibt Themen, die trotzdem durch den Rost fallen“, stellte Schalk klar. Das neue Gremium solle eine Ergänzung sein, um diese Themen zu adressieren und weiterzubringen. Diese Planung werde nun weiter von Diözesanrat, Priesterrat und Erzdiözese diskutiert.
 
Prämisse für das geplante Gremium sei, so Schalk, „dass die bestehenden Gremien mit ihren Kompetenzen und Zuständigkeiten erhalten bleiben: Diözesanrat, Diözesan-Steuerausschuss, Priesterrat und Bischofsrat.“ Die Planung sehe vor, dass diese Gremien Vertreter in die Synodalkonferenz entsenden, die sich paritätisch aus Haupt- und Ehrenamtlichen zusammensetzt. Der Vorsitz soll beim Erzbischof liegen, der aber kein Stimmrecht hat; Mitglied sind zudem Generalvikar und Amtschefin der Erzdiözese.
 
Beraten würden in der Synodalkonferenz nur Themen, die in den bestehenden Gremien nicht alleine oder nicht einvernehmlich gelöst werden können. Als Beispiel nannte Schalk die Forderung des Diözesanrats, auch nicht geweihte Seelsorgerinnen und Seelsorger mit dem Predigtdienst in Eucharistiefeiern zu beauftragen. Ziel der Synodalkonferenz ist es laut Konzept, mit Mehrheit gefasste Empfehlung an den Erzbischof auszusprechen, die dieser zur Umsetzung in Kraft setzen oder zur erneuten Beratung vorlegen kann. „Wir wollen uns dadurch besser kennen lernen in unserer Haltung. Einstimmigkeit werden wir wohl kaum erzielen, aber zumindest wollen wir ein gemeinsames Verständnis und Handeln vorschlagen“, präzisierte der Diözesanratsvorsitzende. Das Gremium werde zudem die Ergebnisse der deutschlandweiten und weltkirchlichen synodalen Prozesse berücksichtigen.
 
Außerdem kündigte Schalk für 2024 ein Ehrenamtsfest an, das im Rahmen der Feierlichkeiten zum Bistumsjubiläum „1.300 Jahre Korbinian in Freising“ am 13. Juli in Freising stattfinden soll. Das Fest unter dem Motto „glauben leben“ ist, so Schalk, „als Dankeschön und Zeichen der Wertschätzung für das Engagement der Ehrenamtlichen in Pfarreien, Räten und Verbänden“ gedacht. Es wird vom Diözesanrat ausgerichtet und von der Erzdiözese organisatorisch unterstützt.
 
Der Diözesanrat der Katholiken ist das oberste Laiengremium der Erzdiözese. In die Vollversammlung werden Vertreterinnen und Vertreter der Dekanatsräte, die sich aus Mitgliedern der Pfarrgemeinderäte zusammensetzen, sowie Vertreter der katholischen Verbände und Organisationen entsandt. Die rund 160 Delegierten der Herbstvollversammlung in München diskutierten zum Motto „Was bewegt uns aktuell im Erzbistum München und Freising!?“ über aktuelle Reformprojekte. Im Fokus standen vor allem die unmittelbaren Erfahrungen aus der Arbeit in den Gemeinden und Verbänden. Die Delegierten brachten persönliche Impulse zu den veränderten Rahmenbedingungen in der Praxis ein. Neben Schalk berichteten im Rahmen der Versammlung auch Kardinal Reinhard Marx, Generalvikar Christoph Klingan sowie Amtschefin Stephanie Herrmann und tauschten sich mit den Teilnehmenden aus. (kbr)