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Maria Himmelfahrt, Allach - Sankt Martin, Untermenzing

  

Aufbruch Mai 2025

In den ersten Maitagen läuft der Frühling zur Hochform auf. Ich weiß zwar nicht, ob gerade die Frühlingssonne lacht, wenn Sie dieses Blättchen lesen, aber der Natur ist das einerlei. „Mairegen bringt Segen“ heißt eine alte Bauernregel. Was für uns „schlechtes“ Wetter ist, setzen die Pflanzen um so eifriger in Wachsen und Wuchern um. Die Natur ist gerade im Aufbruch.

Von der allgemeinen Stimmungslage kann man das weniger sagen. Seit Jahren geht es drunter und drüber in unserer Welt. Von „Poly-krise“ reden die Soziologen, weil so viele Krisen aufeinander kommen, dass man gar nicht mehr zum Durchschnaufen kommt. Für Aufbruchsstimmung und hoffnungsfrohen Optimismus scheint einfach kein Platz zu sein und bei manchen legt sich der Missmut wie Mehltau auf die Seele.

Dieses Jahr fällt der ganze Mai in die Osterzeit. Für die meisten ist Ostern ja spätestens am Ostermontag vorbei, aber die kirchliche Liturgie hat einen anderen Zeitrahmen. Wir feiern Ostern über 50 Tage und erst das Pfingstfest ist der letzte Ostertag.

Als Zeit der Freude hat sich die Osterzeit in den ersten Jahrhunderten entwickelt. Während in der Fastenzeit durchaus streng gefastet wurde, war in der Osterzeit das Fasten sogar verboten. Die Osterzeit ist die Zeit der Freude über die Auferstehung und die ersten Christen waren offensichtlich der Meinung, dass es seine Zeit braucht, bis man richtig in die Freude hineinwächst. Auch die Freude braucht ihre „Übungszeit“, gerade in komplizierten Zeiten. Die ersten Christen haben dafür sogar noch 10 Tage mehr Zeit veranschlagt als für die Bußübungen der Fastenzeit.

So wünsche ich Ihnen allen eine gute Osterzeit und kann nur empfehlen, in dieser Zeit so viele Freude zu tanken wie möglich. Ihre Seele wird es Ihnen danken.

Ihr Pfarrer Martin Joseph
Joseph, Martin, Pfarrer