Für viele ist es das Programm der nächsten Wochen: Endlich mal raus aus dem Alltag und ab in den Urlaub. Endlich mal raus aus der Hektik und in der Weite der Natur frische Kraft tanken. Endlich mal raus – das tut auch dem inneren Menschen gut. Es gibt auch in den Gedanken eingefahrene Wege und
Gedankengleise, die immer wieder um dasselbe kreisen. Stress und Ärger, das sind ja nicht nur Dinge, die von außen auf uns einprasseln, sondern sie entstehen auch durch die Gedanken, die wir uns über die Dinge machen. Je öfter wir über unsere Sorgen grübeln, je öfter wir uns über etwas ärgern, desto tiefer werden die „Rillen“ in unserem Kopf und um so schwerer kommen die Gedanken heraus aus diesen Gleisen.
Mancher kommt in der freien Natur auf andere Gedanken und mit der Schönheit der Welt draußen kommt auch die innere wieder ins Lot. Freilich ist das kein Automatismus. Der innere Mensch ist nicht nur Spiegelbild von dem, was wir erleben. Es kommt auch auf unsere Entscheidungen und unseren Willen an, wenn wir uns in alte Konflikte nicht mehr festbeißen oder neue Prioritäten setzen. Es braucht die Bereitschaft, alte Denkmuster zu ändern.
Die Bibel nennt das Umkehr. Die Aufforderung dazu ist in den Evangelien das erste Wort, mit dem Jesus seine Verkündigung beginnt. Um die rechte Einstellung zum Leben wieder zu finden, braucht es die Bereitschaft zu einer anderen Sicht auf das Leben. Und mancher hat auf diese Weise auch seinen Weg zu Gott wieder neu gefunden.
Ich wünsche allen, die sich in den nächsten Wochen auf den Weg in den Urlaub machen, gute Erholung und viele neue Entdeckungen – in der äußeren und in der inneren Welt.
Ihr Pfarrer Martin Joseph