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Maria Himmelfahrt, Allach - Sankt Martin, Untermenzing

  

Aufbruch Oktober 2025

Aufbruch ist eigentlich angesagt. Für die Kinder geht das neue Schuljahr los, in den Betrieben ist die Urlaubszeit vorbei und in der Politik ist der „Herbst der Reformen“ ausgerufen. Aber ob es auch tatsächlich so kommt, ist noch nicht ausgemacht. Allzu schnell verstricken wir uns in das alltägliche Klein-Klein der Sorgen und Befürchtungen in unserer komplizierten Welt und die frische Aufbruchsstimmung ist wieder verflogen.

Das Thema ist nicht neu, schon die Bibel ist voll davon. Das biblische Bild für menschliches Leben ist dabei der Zug durch die Wüste. Gerade wurde das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit und ist nun auf dem Weg ins gelobte Land. Aber erst einmal kommen 40 Jahre Zug durch die Wüste. 40 Jahre in denen mal Wasser, mal Nahrung, vor allem aber die Sicherheit fehlt. „Da murrten die Israeliten gegen Mose“ heißt es jedes Mal stereotyp und sie wollen zurück zu den Fleischtöpfen Ägyptens. Das Land der Sklaverei wird schnell verklärt in „die gute alte Zeit“. Über 40 Jahre müssen sie lernen, ihren Mut zusammenzunehmen und tatsächlich immer wieder aufzubrechen. In der Rückschau sehen sie, dass das der von Gott geführte Weg ins gelobte Land war.

Ein biblisches Bild ‒ weit weg von unserer modernen komplizierten Welt. Aber so viel anders ticken wir auch nicht als die Menschen vor 2½ tausend Jahren. Blockieren, sich einigeln und Sündenböcke suchen, diese Versuchungen sind über die Jahrtausende die gleichen geblieben. Den Mut zusammenzunehmen, tatsächlich aufzubrechen und Wege gehen, die vor uns liegen. Das alte biblische Bild gilt auch für diesen kommenden Oktober. Und vielleicht machen Sie ja auch in der Rückschau die biblische Erfahrung, dass Gott mit uns geht – durch alle Tage.

Ich wünsche Ihnen einen guten Oktober,

Ihr Pfarrer Martin Joseph
Joseph, Martin, Pfarrer