Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum Palmsonntag

4./5. April
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

EVANGELIUM
zum Palmsonntag

Der Einzug in Jerusalem

Als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage am Ölberg kamen, schickte Jesus zwei Jünger aus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.

Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist sanftmütig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.

Die Jünger gingen und taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt und man fragte: Wer ist dieser? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

Mt 21,1-11


Judith Seipel

IMPULS
von Pastoralreferentin Judith Seipel

Liebe Feldkirchner und Westerhamer, liebe Höhenrainer und Lauser,
liebe Schwestern und Brüder,

Am Palmsonntag beginnen wir mit dem Evangelium von Einzug nach Jerusalem. Die Segnung der Palmbuschen und die folgende Prozession sind uns sehr wichtig.
Wir hören das Evangelium mit den Bildern im Kopf: wir selbst mit Palmbuschen in der Hand oder wir denken an Bilder aus Kinderbibeln oder Filmen. Wir haben vielleicht den Liedruf „Hosianna, dem Sohne Davids“ im Ohr. Wir denken daran, wie schön und kräftig sich dieser Ruf mit der Blaskapelle bei der Alljährlichen Palmprozession anhört. Palmsonntag und dieser Jubel das gehört zusammen.

Jubel – so richtig passt das aber nicht in diese Woche.

Schleicht sich doch immer die Angst und Sorge ein: wie geht es mit der Corona-Pandemie weiter? Wer hat sich schon oder wird sich noch anstecken? Wie geht es finanziell und beruflich bei einzelnen und in der Gesellschaft weiter? Wie entwickelt sich unsere Welt? Was ist mit Flüchtlingen, Kriegen oder globalen Interessen? Beim Einkaufen spüre ich eine gewisse Skepsis, man beäugt sich kritisch und hält zwangsläufig Abstand. Verhaltensweisen und Fragen, die sich in den letzten Tagen und Wochen in den Vordergrund geschoben haben.
Jubel – passt da gerade nicht.

Die Texte am Palmsonntag bleiben aber nicht bei Jubel stehen. Nach dem Einzug nach Jerusalem lesen wir auch immer die Passionsgeschichte: Leiden und Tod Jesu folgen auf die Erzählung vom Jubel. Jesus, der nach Jerusalem einzieht, wird auch das Kreuz nach Golgotha tragen, gekreuzigt werden und begraben werden. In diesem Weg finde ich schon eher meine Sorgen und Bedenken wieder. Die Jünger gehen diesen Weg mit. Aber am Anfang, beim Einzug nach Jerusalem ist für die Jünger unverständlich, dass Jesus sterben muss.
 
Ich denke gleichzeitig aber an die vielen Stellen, an denen Jesus von seinem bevorstehenden Tod redet – die Jünger ihm aber nicht glauben können.

Es hören und nicht glauben können oder wollen, dass etwas passieren wird. In den letzten Wochen habe ich das mit vielen kleinen Schritten erlebt: Schulschließungen, Veranstaltungsverbote, Absage von Gottesdiensten und schließlich Ausgangsbeschränkungen. Angedeutet wurden diese Schritte oft ein paar Tage oder Stunden vorher, dass es wirklich so kommt – ich wollte es zuerst nicht glauben. Dass wir die Palmbuschen nicht gemeinsam, öffentlich segnen können, es keine Speisenweihe in unseren Kirchen geben wird, auch das haben wir nicht glauben wollen, haben hin und her überlegt, aber es kommt schließlich doch so.

Kein Grund zum Jubel also…

Warum aber jubeln dann in der Bibelstelle die Jünger und die Leute? Warum legen sie Kleider auf den Weg und streuen Zweige aus?
Der Jubelruf der Menschen „Hosianna dem Sohne Davids“ wird für mich gerade jetzt zu einem Schlüssel für diesen Jubel. Jesus wird mit dem alten Ruf als König ausgezeichnet.

In diesem Ruf liegt mehr als nur Jubel. Es ist auch ein Bitt- und Hilferuf. „Ach Herr hilf doch“ so können wir und haben die Menschen zur Zeit Jesus, diesen Ruf verstehen. Gerade in diesen Tagen erlebe ich vieles was mir Sorgen oder Angst macht, was mich nicht loslässt oder mich ständig beschäftigt. Gleichzeitig merke ich, dass mir dieses ewige Gedankenkreisen nicht guttut. Dann versuche ich mit dem Herzensgebet all das Gott anzuvertrauen. Beim Einatmen bete ich still „Jesus Christus“ und beim ausatmen „erbarme dich“. So gelingt es mir das, was mich beschäftig, loszulassen und mein Gedankenkarussell zu unterbrechen.
Manchmal lassen sich aber die Gedankenkaruselle nicht stoppen oder die Sorgen und Nöte nehmen Überhand, dann sind wir Seelsorger und Seelsorgerinnen für ein Gespräch oder einen Austausch da – am Telefon oder gerne auch über Email an jseipel@ebmuc.de.

In den Jubel „Hosianna dem Sohne Davids“, den ich mit dem Palmsonntag verbinde, kann ich als Bittruf heute jedenfalls sehr gut einstimmen. Und den Palmbuschen den werde ich trotzdem oder genau deswegen heute selbst segnen!

Ich wünsche ihnen einen schönen Palmsonntag, ihre Judith Seipel

Segnung der Palmzweige

Entnommen aus dem "Hausgottesdienst für den Palmsonntag" (pdf) der Erzdiözese München und Freising.

Wenn Kinder mitfeiern finden sie im Zusatz "Hausgottesdienst für den Palmsonntag wenn Kinder mitfeiern" (pdf) weitere Anregungen.

Palmzweige vor Lektionar
Bild: Christine Limmer in: Pfarrbriefservice.de
Segnung der Palmzweige

Die Zweige liegen auf dem Tisch, z. B. vor einem Kreuz, einer Kerze, einem Bild vom Einzug Jesu in Jerusalem. V gibt allen Mitfeiernden einen Zweig. Sie halten den Zweig während des Segensgebets in der Hand.

V: Die grünen Zweige sind ein Zeichen des Lebens. Wir wissen dieses Zeichen in diesem Jahr noch mehr zu schätzen als sonst. Gemeinsam bitten wir Gott, diese Zweige zu segnen.

Guter Gott, mit einem Palmzweig kündigte eine Taube dem Noah das Ende der großen Flut an.
Diese Zweige seien uns ein Zeichen der Hoffnung.
Wir loben dich.

A: Wir preisen dich.

V: Von Palmen umstandene Oasen gewährten dem Volk Israel Ruhe auf dem langen Weg durch die Wüste.
Diese Zweige mögen uns erinnern an die Ruheorte, die Gott uns schenkt.
Wir loben dich.

A: Wir preisen dich.

V: Mit Palmzweigen geleitet kommt Jesus nach Jerusalem. Diese Zweige seien uns ein Zeichen, dass er auch zu uns kommt und Hilfe bringt.
Darum bitten wir:
Gott, segne diese Zweige.
Schütze uns und alle, die uns anvertraut sind.

A: Amen.

Empfehlung für Kinder und Familien


https://www.himmel-ueber-neuhausen.de/impuls/kindergottesdienste

Hier gibt es für den Palmsonntag einen Kindergottesdienst zum Anschauen und Mitbeten.