Ich bin’s wieder, Eure Fanny.
Erinnert Ihr Euch noch an meine Kolumne vom vergangenen Mai, also von vor einem Jahr? Damals hatte ich mich um das Amt der Maienkönigin in der Isarvorstadt beworben, wuff. Ich hatte damals erfahren, dass es im Monat Mai mancherorts bis heute üblich ist, das schönste Mädchen im Dorf zur Maienkönigin zu krönen. Bekrönt mit einem heiteren Blumenkränzlein in meinem schwarzen Fell rechnete ich mir seinerzeit gute Chancen für dieses Amt aus – allein, es erfolgte von keiner Seite irgendeine Reaktion. Ich hörte aber auch nichts von etwaigen Gegenkandidatinnen in unserem Viertel, ergo muss der Posten wohl vakant geblieben sein.
Na gut, dachte ich mir, dann ziehe ich das heuer durch und proklamiere mich hiermit selbst und höchstpersönlich zu Fanny I., jauuuul. So soll es ja auch ehedem ein gewisser Napoleon gemacht haben und sich selbst zum Kaiser gekrönt haben, oder?
Bei einem Fotoshooting unlängst auf der Wiese vor dem Pfarrbüro ließ ich mein offizielles Mai-Majestäts-Foto anfertigen und machte dabei eine sehr gute Figur, findet Ihr nicht? Somit bin ich jetzt also bereit, von jedem, der zu uns ins Pfarrbüro kommt, in diesem Monat entsprechende würdige Huldigungen und Streicheleinheiten ebenso freudig wie gnädig entgegenzunehmen. Wuff.
Bestärkt wurde ich für meine Selbsternennung übrigens auch von meinem treuen und unbekannten Fan, der bereits zum nunmehr dritten Mal unerkannter Weise einen wunderbaren Gruß an unserer Pfarrbürotür deponiert hat, gefüllt mit den herrlichsten Lamm-Leckerlis, die ich jemals bekommen habe. Anbei war eine Karte mit Maikäfer drauf und liebe Zeilen, in denen er mir versicherte, was ich für eine wunderbare Maienkönigin ich abgeben würde. Ach, so ein Schmeichler, wenn ich halt für derartige Lobhudeleien nicht gar so empfänglich wäre….
Eigentlich würde mir damit auch eine eigene Fahne vor der Kirche gut zu Gesicht stehen, auf eine weitere zu den dort wehenden Jubiläumsfahnen 100 Jahre Pfarrei St. Andreas, 100 Jahre Marienverein und 1300 Jahre Korbinian in der Erzdiözese kommt es doch eh nicht an, oder?
Und obwohl man ja keine anderen Majestäten neben sich dulden sollte, für die Gottesmutter drücke ich im Marienmonat natürlich ein Äuglein zu und lade Euch alle hiermit herzlich zu unseren Maiandachten jeden Dienstag im Mai um 19 Uhr ein: Am 7. und 14. Mai in der Andreaskirche, am 21. Mai in der Schmerzhaften Kapelle und am 28. Mai in der Lourdes-Grotte im Garten des Kreszentia-Stifts in der Isartalstraße 6.
Thematisch steht dabei Maria als Knotenlöserin, also als Expertin für das Lösen von Problemen und Lebensknoten aller Art, im Fokus. Wenn Sie es genauer wissen wollen: Schauen Sie auf unserer Pfarrverbands-Internetseite nach, da wird das alles genau erklärt, oder fragen Sie jemanden aus unserem Seelsorge-Team. Die freuen sich, wenn hier wer interessiert nachfrägt.
Und ich verbleibe für dieses Mal mit besten Grüßen als
Fanny I. von der Isarvorstadt.