Ich bin’s wieder, Eure Fanny.
Na, meine lieben Fans und Follower, habt Ihr alle schon Urlaubspläne gemacht? Ich frage nicht nur deshalb, weil Ende des Monats ja die Sommerferien anfangen, sondern weil ich neulich gelesen habe, dass unser neuer Papst auch schon die Badehose eingepackt haben soll.
Ja, angeblich plant Leo XIV. der römischen Sommerhitze zu entfliehen und hinaus nach Castel Gandolfo zu fahren, seit Jahrhunderten ist das die Sommerresidenz der Päpste. Zwei Wochen im Juli sowie ein verlängertes Wochenende Mitte August will er angeblich dort verbringen. Da kann er dann ganz entspannt in den päpstlichen Pool springen. Das hat anno 1981 Papst Johannes Paul recht medienwirksam getan: Noch ein Kreuzzeichen und dann stieg der lediglich mit Badehose bekleidete Papst ins Schwimmbecken. Die Fotos des halb nackten JP II. gingen damals um die Welt. Wären auch heute in Social Media sicher etwas, das viral gehen würde. Wie einst der Pole Johannes Paul II. ist auch der gebürtige US-Amerikaner Leo ein guter Sportler. Tennis soll er prima spielen und schon vor seiner Papstwahl oft in einem römischen Gym aufgetaucht sein.
Habt Ihr übrigens neulich auch das Foto unseres alten und jetzt frisch beim Kapitel in Altötting wiedergewählten Kapuzinerprovinzials auf Instagramm gesehen? Da steht der Bruder Helmut im coolen Sportoutfit lässig das Handtuch über der Schulter in einer Muckibude in der Münchner Fußgängerzone, Dutzende von Hanteln vor sich. Bildunterschrift: „Fit werden für die nächsten Jahre – getting ready fort the job“. Dazu dröhnte einem die lässige Musik „Keep on pushing“ von WAR HALL entgegen. Respekt, Herr Provinzialminister! Aber ich schweife ab, wuff.
Papst Leo hat neulich sogar im Petersdom eine dem Thema Sport gewidmete Messe gefeiert. Die zu dem speziellen Event angereisten Athleten ermutigte er, den Sport mit einer „Kultur der Begegnung und Geschwisterlichkeit zu leben“ und sich jeder Form von Gewalt und Unterdrückung zu widersetzen. Sport sei „ein Weg, Frieden zu schaffen, eine Schule des Respekts und der Loyalität“, betonte der Pontifex.
Seit Urban VIII. (1623-1644) nahmen die meisten Päpste im Juli und August ein paar Wochen Auszeit vom heißen Rom in der Sommerresidenz. Zwei Kirchenoberhäupter starben sogar dort: Pius XII. im Oktober 1958 und Paul VI. im August 1978.
Vielleicht war Leos Vorgänger Franziskus auch deswegen kein allzu großer Fan von Castel Gandolfo. Er brach mit der Tradition der sommerlichen Auszeiten in den Albaner Bergen. Für den Papst aus Argentinien blieb es bei Kurzausflügen. Er verbrachte auch die Sommermonate lieber im Vatikan und öffnete Palast wie Gärten von Castel Gandolfo für Touristen. Zuletzt ließ er auf dem Gelände, das mit 55 Hektar größer als der Vatikanstaat am Tiber ist, das Öko-Zentrum „Borgo Laudato Si“ einrichten, das benachteiligten Menschen die Möglichkeit zu Arbeit und Ausbildung geben soll.
Aber der Jesuit Franziskus war ja auch kein großer Sportler. Da steht er mir deutlich näher als sein Nachfolger. Auch ich bevorzuge im Sommer statt eines Tennisplatzes in der prallen Sonne eher ein schattiges Plätzchen und eine kühle Erfrischung. Und die genehmige ich mir jetzt gleich einmal.
Herzlichst, Eure Fanny!