Die Kirche zum Hl. Michael in Niederaudorf ist urkundlich 1280 erstmals erwähnt. Der Ort Niederaudorf dürfte wohl nicht viel jünger sein als Oberaudorf. Das St. Michaelspatrozinium erlaubt, das Alter der Kirche vielleicht noch höher als 1280 hinaufzusetzen, vor allem wegen der hier befindlichen Sepultur in Zusammenhang mit dem Patrozinium. In der ersten Diözesanbeschreibung von 1315 wird Niederaudorf als Filiale von Flintsbach aufgeführt. Im Jahre 1967 wurde Niederaudorf seelsorglich eine eigene Kuratie "Niederaudorf-Reisach" unter der Betreuung und Verwaltung des Karmelitenklosters Reisach. Seit 01. Januar 2016 gehören die Kuratie Niederaudorf-Reisach mit den Pfarreien Zu Unserer Lieben Frau Oberaudorf und Hl. Kreuz Kiefersfelden zum Pfarrverband Oberes Inntal. Seit 01. Januar 2017 besteht auch ein Haushaltsverbund. (Textauszug Pfr. Josef Rosenegger, Chronik Pfarrei Oberaudorf)
Nach der Außensanierung erfolgte in diesem Jahr die Innenrenovierung. Seit 01. November ist die Kirche wieder geöffnet.
Hofkammerrat Johann Georg von Messerer, Herr von Höhenrain, Urfahrn und Falkenau, verheiratet mit Maria Klara Pernlochner von Rosenheim, kaufte 1721 den Edelsitz Urfahrn und berief dorthin die Karmeliter. Für sie baute er ursprünglich ein Eremitorium und erweiterte wegen großen Zulaufs des Volkes diesen klösterlichen Wohnsitz zu einem Kloster, in dem bis zu 30 Patres wohnten und in der näheren Umgebung Seelsorge ausübten. Die Klosterkirche wurde am 15. Oktober 1747 zu Ehren der Patrone Hl. Theresia von Avila und Hl. Johannes vom Kreuz geweiht. Die Seitenaltäre erhielten die Patrone Hl. Josef, Hl. Schutzengel, Skapulier, Elias, Hl Albertus und Hl. Anna. Die Karmeliten verübten im Inntal und Umgebung einen sehr wertvollen Beitrag zur Seelsorge. Hochfeste sind das Skapulierfest am Sonntag nach dem 16. Juli und das Fest der Hl. Theresia von Avila am Sonntag nach dem 15. Oktober.(Textauszug Pfr. Josef Rosenegger, Chronik der Pfarrei Oberaudorf)
Im Januar 2019 verließ der letzte Karmelitenpater das Kloster, das seit der Säkularisation im Besitz des Freistaates Bayern ist. Seit 2020 ist die Klosterkirche aufgrund statischer Defekte am Gewölbe nicht mehr zugänglich.
Die Bergkirche St. Josef in Wall wurde 1889 erbaut und am 01.05 1890 benediziert. Als Eigentümer der Kirchen waren bis 1979 32 Bergbauern des Großen Berges eingetragen. Sie übergaben Grundbesitz und Kirche der Kirchenstiftung St. Michael Niederaudorf-Reisach.
Erbauung der Kirche 1953/54