Freising, 13. Juli 2024. „Das Ehrenamt hat im Erzbistum viele Gesichter, ob mit einem kleinen punktuellen Einsatz oder mit einem langfristigen Mandat: Sie sind es, die der Kirche in Ihrer Pfarrei vor Ort auch ein Gesicht geben“, hat Armin Schalk, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, in seinem Grußwort den fast 900 Engagierten zugerufen, die zum Ehrenamtsfest am Samstag, 13. Juli, nach Freising gekommen waren. Der Diözesanrat hatte anlässlich des bistumsweiten Jubiläumsjahrs „1.300 Jahre Korbinian in Freising“ Menschen, die sich in Räten und Verbänden, kirchlichen Gruppen und Diensten engagieren, dazu eingeladen. „Für dieses Engagement möchte ich Ihnen ein ganz, ganz großes Dankeschön sagen“, so Schalk, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Gottesdienst zum Auftakt des Festtages im Freisinger Mariendom begrüßte.
„Etwa die ehrenamtlich Engagierten in den Pfarreien, Räten und Verbänden, die sich auf dem Fundament ihrer christlichen Grundüberzeugung einbringen, bereichern Staat, Kirche, Gesellschaft und Kultur“, unterstrich der Diözesanratsvorsitzende. „Ehrenamtliche tragen auch wesentlich dazu bei, dass unsere Gesellschaft human und fürsorglich ist, wie zum Beispiel die vielen Helferinnen und Helfer bei den Tafeln: Ihre Hilfe ist auch ein klares solidarisches Bekenntnis zur Würde des Menschen“, ergänzte Schalk. Dabei hob er hervor, was das katholische Ehrenamt ausmache: „Unsere zentrale Bühne, unser Mittelpunkt ist der Tisch“, sagte Schalk bezugnehmend auf den Altar und die Feier der Eucharistie, „Jesus tritt zu uns und verwandelt uns. Wenn wir uns um diesen Tisch versammeln, können wir ein Band der Freundschaft knüpfen, wir können uns den Frieden zusprechen und ihn in die ganze Welt hinaustragen.“
Kardinal Reinhard Marx, der mit den Ehrenamtlichen den Auftaktgottesdienst feierte, ermutigte sie, „zuversichtlich und neugierig zu bleiben“ und den Menschen eine Botschaft zu vermitteln, „die nach vorne weist, die einen neuen Blick auf das Leben, die Welt und sich selbst öffnet, die heilt“. Der Erzbischof von München und Freising wies darauf hin, dass es dabei viele Orte kirchlichen Wirkens gebe, die Pfarrei aber „Grundstruktur und Rückgrat“ der Kirche bleibe. „Aber dieses Rückgrat ist nicht statisch, Gemeinde muss immer wieder neu gebildet werden. Schauen Sie hin, fragen Sie die Menschen: Was können wir für euch tun?“, betonte Marx. Dies gelte für alle Felder ehrenamtlichen Engagements, wie etwa in der Mitwirkung von Ehrenamtlichen in der Liturgie, in der Jugendarbeit und in der Caritas.
Eine Pfarrei bestehe aber nicht nur für sich selbst, so Marx, sondern müsse ein Zeichen für die ganze Gesellschaft sein. „Lasst für alle sichtbar werden: Wir sind da, bei uns kommen in einer klassenlosen Gemeinschaft alle an einen Tisch. Wir müssen so arbeiten, dass die Leute sagen: Gut, dass ihr da seid, gut dass ihr euch engagiert für die Schwachen und Armen“, sagte der Kardinal. „Gut, dass ihr da seid, sage ich auch zu euch Ehrenamtlichen“, ergänzte er: „Wir haben so unendlich vielfältige Charismen und Dienste in unserer Kirche – Frauen und Männer, junge und alte Menschen. Ein Vergelt’s Gott für Ihr Engagement. Gehen wir gemeinsam mutig voran. Danke, dass Sie mitgehen, danke, dass Sie dabei sind!“
Der Diözesanrat hatte das Ehrenamtsfest zunächst für 650 Teilnehmer geplant, wegen des großen Zuspruchs wurden die Kapazitäten erhöht, sodass knapp 900 Ehrenamtliche mitfeiern konnten. Nach dem Gottesdienst erwartete die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges kostenloses Programm auf dem Domberg und in der Freisinger Innenstadt: von Fortbildungsangeboten bis Kirchen-Kabarett, von Konzerten bis zu Kunst-Workshops, von Ausstellungsführungen bis zu Begegnungsangeboten. Bei einer Talkreihe im Diözesanrats-Café sprachen unter anderem Kardinal Marx sowie Ulrike Scharf, bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, darüber, wie sie „glauben leben“, so das Motto des Bistumsjubiläums. Das Fest schloss mit einer Andacht in der Pfarrkirche St. Georg. (kbr)
Foto: Robert Kiderle
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