Pfarrverband Riedering

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Das Jahr steht auf der Höhe

Sonnwende
Eines meiner liebsten Lieder im Gotteslob ist das Lied mit der Nummer 465 – „Das Jahr steht auf der Höhe“. Man kann es eigentlich nur Rund um die Sommersonwende – am besten danach im Juli singen. Der Text von Detlev Block verknüpft wunderbar das Wachsen und Vergehen des Jahreskreises von Gottes Schöpfung mit dem Lebenskreis des Menschen. Allumfassende Schöpfungswahrnehmung deren Teil man selber ist. Es macht einen demütig, dass man als Mensch selbst ein Teil dieses Schöpfungskreislaufes ist und dass auch gerade die Ambivalenzen des Lebens ein Teil dieses Kreislaufes sind. Vielleicht erwischen sie ja in den kommenden Wochen einen Gottesdienst, bei dem wir dieses Lied singen.
Ihr und Euer Gemeindereferent Tobias Gaiser.
 
Das Jahr steht auf der Höhe, die große Waage ruht.
Nun schenk uns deine Nähe und mach die Mitte gut,
Herr, zwischen Blüh’n und Reifen und Ende und Beginn.…
Lass uns dein Wort ergreifen und wachsen auf dich hin.
 
Kaum ist der Tag am längsten, wächst wiederum die Nacht.
Begegne unsren Ängsten mit deiner Liebe Macht.
Das Dunkle und das Helle, der Schmerz, das Glücklichsein
nimmt alles seine Stelle in deiner Führung ein.
 
Das Jahr lehrt Abschied nehmen schon jetzt zur halben Zeit.
Wir sollen uns nicht grämen, nur wach sein und bereit,
die Tage loszulassen und was vergänglich ist,
das Ziel ins Auge fassen, das du, Herr, selber bist.
 
Du wächst und bleibst für immer, doch unsre Zeit nimmt ab.
Dein Tun hat Morgenschimmer, das unsre sinkt ins Grab.
Gib, eh die Sonne schwindet, der äußre Mensch vergeht,
dass jeder zu dir findet und durch dich aufersteht.
 
(Text: Detlev Block 1978 / Melodie: Johann Steuerlein 1575)