Frank Knauer / pixelio.de
Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit ist für meine Kinder ein großes Thema und von Bedeutung. Sehr schnell könnte ich mich dabei ertappen Situationen damit abzutun, dass die Welt einfach nicht gerecht ist.
Sehr oft merkt man zur Zeit, dass abgewogen wird, wo ist eine Corona-Regel gerade gerecht und wo ist sie ungerecht. Da werden Biergärten mit Kirchenräumen verglichen oder sogar Kirchen untereinander. Ich merke wie schwer es mir fällt in diese Vergleiche einzusteigen, denn wir sind immer wieder herausgefordert Aktuelle Regeln der Erzdiözese und des Staates hier bei uns vor Ort umzusetzen. Und ich stelle fest, dass es mir nichts bringt Dinge miteinander zu vergleichen sondern auf die jeweilige Situation zu schauen. Da kann dann eine Umsetzung stimmig sein und im Vergleich mit einer anderen Situation hinken.
Ist das jetzt ungerecht oder ist vielleicht auch nicht mehr möglich? Beim Gleichnis der Arbeiter im Weinberg (Matthäus 20,1-16) bekommt derjenige der kurz gearbeitet hat genau so viel wie derjenige, der lange gearbeitet hat. Ist das ungerecht? Im Vergleich ja – für den Einzelnen nicht, sondern da ist Gottes Gerechtigkeit einfach anders.
Soll ich jetzt also Kirche mit Biergarten vergleichen? Oder Kirche mit Kirche vergleichen? Oder gehe ich davon aus, dass ich mich bemühe, für den Einzelfall die optimale Lösung und die Einzelgerechtigkeit zu erlangen.
Der Einzelfall wird von uns so genau und gut betrachtet wie möglich und ich bin froh, dass ich nicht an gesamtgesellschaftlichen Regeln mitarbeiten muss. Freuen wir uns doch für den einzelnen Arbeiter im Weinberg und freuen wir uns über alles was am einzelnen Ort aktuell möglich ist. Sei es ein Biergarten oder eine Kirche.
Ihr und Euer Gemeindereferent Tobias Gaiser