Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Erprobung eines neuen Leitungsmodells –
der Stand der Dinge

Artikel aus dem Weihnachtspfarrbrief 2018

Im Auftrag von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx soll in den kommenden Jahren ein gänzlich neues, kollegiales Leitungsmodell in der Erzdiözese erprobt werden. Pfarrverbände können künftig, neben den gewohnten Leitungsmodellen, auch durch ein Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen geleitet werden.
Hört man von diesem Ziel, kann einem schon der Gedanke kommen, jetzt sollen die Laien also auch noch in Sachen Leitung ran. So verständlich dieser Gedanke ist, beruht er doch auf einem, zugegeben immer noch gebräuchlichem, Defizitmodell. Was die Priester und Hauptamtlichen in Pastoral, Verwaltung und Seelsorge nicht mehr bewältigen können, sollen immer mehr die Ehrenamtlichen leisten.
Das neue kollegiale Leitungsmodell geht hier einen deutlichen anderen Weg. Beruhend auf den Aussagen des Wortes der deutschen Bischöfe „Gemeinsam Kirche sein“ bildet die Basis aller Überlegungen das gemeinsamen Priestertum aller Getauften und Gefirmten. Viele Ehrenamtliche bringen sich mit ihren Charismen, Fähigkeiten und Kompetenzen, im Rahmen ihrer Ressourcen, auf ganz unterschiedliche Weise in ihre Gemeinden ein. Gemeinsam aus Ehren- und Hauptamtlichen, Priestern und Laien Kirche zu sein, bedeutet aber auch, dass Leitung „viele Gesichter“ haben kann und bereits hat.
Der Versuch, Leitungsverantwortung nicht mehr nur auf einzelne Personen und Ämter zu konzentrieren, sondern auf mehrere Schultern zu verteilen, ist im Sinne dieser Charismenorientierung sicher ein Schritt in die richtige Richtung.
Zur Erprobung der kollegialen Leitungsmodelle wurde in jeder der drei Seelsorgsregionen ein Pilotprojekt gestartet. Für die Region Süd der Erzdiöze München und Freising ist das unser Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus.
Die konkrete Umsetzung des Modells geschieht auf zwei Ebenen. Vor Ort im Pfarrverband hat sich aus den ehrenamtlichen Mitgliedern des Pfarrverbandsrates (PVR) und den hauptamtlich Seelsorgenden eine Projektgruppe gebildet. Diese Gruppe beschäftigt sich mit folgenden Fragen:
• Welche Menschen, Gruppen und Institutionen finden sich im Pfarrverband?
• Was brauchen diese Menschen, Gruppen und Institutionen von einer Leitung?
• Welche Aufgaben hat diese Leitung?
• Welche Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Strukturen braucht sie?
• Wer kommt für diese Leitung des Pfarrverbandes in Frage?
In der Projektgruppe wird bereits angeregt diskutiert und mit hoher Einsatzfreude an Fragestellungen und Lösungsansätzen gearbeitet. Besonders der vertrauensvolle Ton und der gegenseitige Respekt zwischen Ehren- und Hauptamtlichen zeichnet diese Gruppe aus und macht Mut und Lust für die Zukunft.
Parallel zu den Projektgruppen in den Pfarrverbänden treffen sich wiederum ehren- und hauptamtliche Vertreter/-innen der einzelnen Projekte zusammen mit den Verantwortlichen der Seelsorgsregionen und einem Projektteam des Ordinariats in einer diözesanen Koordinierungsgruppe. In den ersten Treffen fand ein spannender Erfahrungsaustausch unter allen Beteiligten statt. Beide Gruppen arbeiten nun darauf hin, dass so bald wie möglich ein Leitungsteam aus Ehren- und Hauptamtlichen gefunden wird, das dann vom Erzbischof mit der Leitung des Pfarrverbandes beauftragt wird.
Für unsere Projektgruppe vor Ort und natürlich für das zukünftige Leitungsteam bitten wir Sie um ihre wohlwollende Unterstützung, ihre konstruktive Kritik und einen guten Dialog.

Pater Richard Basta, Harald Petersen, Angelika Röhrmoser, Judith Seipel