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Pfarrverband Isarvorstadt

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Geschichte der Pfarrei St. Andreas

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Tanzsaal im "Alhambra"
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Die Geschichte der Kirche und der Pfarrgemeinde von St. Andreas beginnt eigentlich schon mit dem Entstehen des Südviertels in der Ludwigsvorstadt während der Jahre 1880-1905, zeitgleich mit dem Bau des Schlacht- und Viehhofes. Dieses Schlachthofviertel - bis heute bestimmt von dicht bebauten Grundstücken mit Hinterhöfen und Handwerks- bzw. inzwischen auch Dienstleistungsbetrieben - war eines der typischen Arbeiterviertel der Zeit. Seine Seelsorge lag in den Händen des Pfarrers von St. Peter. Mit der zunehmenden Bevölkerungszahl aber stellte sich die Frage einer besseren kirchlichen Betreuung des Viertels, für das schon wegen der großen Entfernung die Peterskirche nicht mehr religiöser Mittelpunkt sein konnte. Da kein Kirchenbauplatz im Viertel zu finden war, mußte nach einer anderen Lösung gesucht werden.

1887 war in der Adlzreiterstrasse 22 die "Alhambra" errichtet worden, ein Hotel mit angebautem Tanzsaal, der bald ob seiner Aufführungen berüchtigt war. Die Präsidentin des Katholischen Weiblichen Jugendvereins, Freifrau von und zu Bodmann, hatte 1913 den Auftrag, einen Jugendverein in München-Süd zu gründen. Für eine Großveranstaltung des Jugendvereins bot sich einzig die "Alhambra" an. Das Fest, im Jahre 1914 gefeiert, verlief glänzend. Anläßlich dieses Abends ließ sich eine Frau vorstellen, die Miterbin der "Alhambra" war. Der Besitzer war gestorben und eine Menge Erben stritten sich um das Anwesen. Da sie sich nicht einigen konnten erschien dieselbe Frau Dreijahre später - im Februar 1917 - im Büro des Bezirksverbandes des Jugendvereins und bot die "Alhambra" zum Kauf an. Die Kaufsumme von 223.000 Mark konnte noch im selben Jahr aufgebracht und so konnte die "Alhambra" durch den Verein für Familienpflege als Eigentum erworben werden.

Die ungünstige Zeit während der Inflationsjahre veranlaßte dann den Verein für Familienpflege, das Anwesen der Gesamtkirchenverwaltung der Diözese anzubieten, die 1922 das gesamte Grundstück kaufte. Die Zustimmung des Vereins zu diesem Verkauf erfolgte nur unter der Bedingung, daß aus dem Tanzsaal eine Kirche werde. Bei der Übernahme versprachen Dompfarrer Fischer, vor allem aber der Pfarrer von St. Peter, Geistlicher Rat Becker und nicht zuletzt Kardinal Faulhaber, alles zu tun, um recht bald eine Kirche und einen neuen Seelsorgebezirk zu errichten.
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Der umgebaute Tanzsaal als Kirchenraum
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Nach einem provisorischen Umbau erfolgte am 25. November 1923 die Konsekration des neuen Gotteshauses durch Kardinal Michael Faulhaber. Da das Gebiet bis zu dem Zeitpunkt zur Pfarrei St. Peter gehört hatte wurde der Schutzpatron der neuen Kirche der Bruder des hl. Petrus, der hl. Andreas. Mitten in der Häuserreihe der Adlzreiterstrasse war so die Notkirche St. Andreas entstanden.
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Die Stiftungsurkunde zur Errichtung der Pfarrei St. Andreas
Die neue Pfarrei dazu wurde am 15. September 1924 per bischöflichem Dekret als "Pfarrei St. Andreas" errichtet. Als ersten Pfarrer berief der Kardinal Dr. Emil Muhler.
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Die Kirche St. Andreas mit Glockenturm - 1925 - von der Adlzreiterstrasse aus gesehen
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Nach Überwindung vieler Schwierigkeiten wurde der einstmalige Konzert- und Tanzsaal zu einer weiten und hellen Kirchenhalle für bis zu 2000 Kirchenbesucher(innen) umgewandelt. Ein Jahr später, Ende November 1925, konnte dann das Kreuz auf dem neu errichteten, 24 m hohen Glockenturm geweiht werden und zwei Wochen später die drei dazugehörigen Glocken.
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Der neue Hochaltar mit Altargemälde 1941
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Mit zahlreichen Geldspenden konnte 1928 schließllich die Notkirche in einem ersten Umbau zu einem würdigen und ansehnlichen Gotteshaus umgestaltet werden. Die große Opferbereitschaft der Pfarrgemeinde ermöglichte eine weitere Renovierung der Kirche und eine Erweiterung nach hinten. Der bisherige Vereins- und Pfarrsaal wurde zur Vorkirche. Auch einen neuen Hochaltar und ein Altargemälde erhielt die Kirche, wiederum von Kardinal Faulhaber am 27. April 1941 geweiht.
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Nach den Bombenschäden 1944, die Ruine der St. Andreaskirche
Inzwischen war der 2. Weltkrieg in vollem Gange. Am 11. Juli 1944 gegen Mittag gab es wieder einmal Fliegeralarm und die Bomben zerstörten die Kirche von St. Andreas völlig. Am 12. Juli 1944 fielen dann auch noch das Schwesternheim und der Kindergarten den Bomben zum Opfer. Ein großer Teil des Stadtviertels lag in Schutt und Asche. In gemeinsamer Arbeit entstand inmitten der Trümmer in der Vorkirche, dem früheren "Großen Saal" wieder eine Notkirche.

Ausführliche Informationen dazu auf
www.st-andreas-muenchen.de/pfarrei/geschichte.htm

Bau der neuen Kirche

1950 gelang es, als Bauplatz für eine neue Kirche an der Zenettistraße vier zusammenhängende Ruinengrundstücke durch Tausch zu erwerben. 1952 entschied die Diözese, in St. Andreas eine moderne Kirche neu zu bauen. Den Architektenwettbewerb gewann der 1916 in Oberammergau geborene Ernst Maria Lang, bekannt auch als Karikaturist. Baubeginn war im November 1952. Am 29. November 1953 konnte Josef Kardinal Wendel das neue Gotteshaus weihen.