Pfarrverband München West

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St. Lukas

Die Anfänge des Westkreuzes in München fallen in die 1960er und 70er Jahre, in die Zeit, als die bayerische Landeshauptstadt einen großen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. Dieser Boom, während dessen München auch zur Olympiastadt aufstieg, löste eine starke Zuzugswelle aus; überall entstanden neue Baugebiete, so auch im Münchner Westen – am Westkreuz.

Und neue Siedlungen bedeuten neue Kirchengemeinden. So wurde Kurat Heinrich Kurz (* 1927) von der Erzdiözese beauftragt, am Westkreuz eine neue Kirchengemeinde zu errichten. In der Zentrale der Südhausbau erhielt er an einem Dienstag im April 1966 die Erlaubnis, in einer noch nicht fertig gestellten Großgarage zwischen den Hochhäusern in der Radolzeller Straße den Sonntagsgottesdienst zu feiern. Der Ostergottesdienst folgte – nicht ganz 80 Teilnehmer waren dabei –, ebenso die Feier der ersten Hl. Kommunion für zwölf Kinder. Bis Weihnachten waren es dann bereits an die 300 Christen, die jeden Sonntag die Hl. Messe mitfeierten! Großartig war in dieser ersten Phase die Mitarbeit so Vieler. Sonntag für Sonntag trugen sie alles, was zur Messe notwendig war, in die Garage und hernach wieder zurück in ihre Wohnungen.

Als Kardinal Döpfner (1913 - 1970) hörte, dass am Westkreuz schon regelmäßig ein gutbesuchter Sonntagsgottesdienst abgehalten werde, obwohl noch gar keine Kirche existierte, gab er grünes Licht für eine vorläufige Notkirche. Im Dezember 1966 stand dann die „Deuterhalle“ auf einer Fläche von 24x10 Metern, mit Kirchenraum, Sakristei und Gruppenzimmer. Eingeweiht wurde die Notkirche an der Mainaustr. schließlich von Weihbischof Ernst Tewes (1908 - 1998).

In den Juli 1970 fällt dann der Baubeginn unserer heutigen Kirche St. Lukas, samt Pfarrzentrum und Kindergarten. Nach 2 Jahren Bauzeit war am 16.07.1972 Kirchweihe – erneut durch Weihbischof Ernst Tewes. Damit wurde St. Lukas, wie es Heinrich Kurz, nun Pfarrer, ausdrückte, endlich zur „normalen“ Pfarrei.
Der ausdrucksstarke Kreuzweg in der Sakramentskapelle wurde der neu erbauten Kirche damals großzügig von der Firma Südhausbau geschenkt. Dieser eindrucksvolle Kreuzweg wurde geschaffen von Claus Bastian, Häftling mit der Nr. 1 im KZ Dachau.
Das große zentrale Kreuz – der Blickfang des Altarraumes – unter dem Sonntag für Sonntag Gottesdienst gefeiert wird, stammt von einem Oberammergauer Künstler. Den lichtdurchfluteten Altarraum schließt nach oben hin ein Gemälde der Münchner Künstlerin Therese Sehmer ab, das Tod und Auferstehung Jesu gleichermaßen ins Blickfeld rückt.

1975 wurde die Lukasbücherei eröffnet. Seither bedienen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wöchentlich zu fixen Terminen die Leser.
1976 ging die erste Fronleichnamsprozession vorbei an den Hochhäusern des Westkreuzes.
Im November 1983 wurde das BRK-Seniorenheim am Westkreuz eröffnet.
1991 erhielt ein junger Priester aus unserer Pfarrei die Priesterweihe und feierte in St. Lukas sein erstes hl. Messopfer: Rainer Hepler, heute Pfarradministrator in St. Paul (bei der Theresienwiese).
1996 war schließlich die Grundsteinlegung des neuen Behindertenheims „Helfende Hände“.
Ende der 1990er Jahre existierte einige Jahre ein Asylantenheim an der Bodenseestraße. Mehr denn je war nun „Weltweite“ angesagt – ein Motto das aber bei den Bewohnern des multiethnischen Viertels sowieso schon seit Jahren groß geschrieben wurde.

Ein einschneidendes Ereignis brachte der Sommer 1998, als sich Pfarrer Heinrich Kurz, der die Pfarrei St. Lukas aufgebaut, weiterentwickelt und als Seelsorger 32 Jahre betreut hatte, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete.

Nachfolger von Kurz wurde ab September 1998 Pfarrer Josef Konitzer (* 1962). Er brachte nicht nur neue musikalische Töne in die Gottesdienste, nein, mit seinem Predigtstil und seiner überaus menschlichen Art hat er es fertig gebracht, das Pfarrzentrum mit Leben zu erfüllen und auch Mitbürger, die mit der Kirche bisher nicht viel im Sinn hatten, in das Pfarrzentrum zu holen und für die vielfachen Aktionen zu interessieren und zum Mitmachen zu motivieren.

Pfarrer Konitzer gab dem geistigen, dem kulturellen und dem bürgerlichen Leben am Westkreuz neue Impulse und stärkte das Miteinander ganz unterschiedlicher Gruppen. Geholfen haben ihm bei dieser Arbeit neben den Hauptamtlichen insbesondere die Ehrenamtlichen. Über 450 gibt es in St. Lukas. Übrigens: Nachwuchssorgen kennt man in St. Lukas nicht, denn viele Kinder und Jugendliche haben in ihren Eltern die besten Vorbilder für eine engagierte Mitarbeit in der Pfarrei. Sie lernen so, dass das Familienleben nicht leidet, sondern im Gegenteil sogar gewinnt, wenn man seine Kraft in den Dienst anderer stellt. Dieses Interesse und die Aufgeschlossenheit gegenüber allen Projekten bereichern das Leben der Pfarrei St. Lukas. Die einzelnen Gruppen, Projekte, Kreise, Gremien usw. finden Sie auch auf unserer Homepage wieder – klicken Sie HIER.

Übrigens, im Laufe der 40-jährigen Geschichte von St. Lukas wurde auch lange über den Bau eines Glockenturms nachgedacht – gehört normalerweise doch ein Kirchturm zur Kirche, wie ein Deckel auf den Topf. 1998 wurden die Pläne für einen Bau dann endgültig fallen gelassen, u.a. auch mit Rücksicht auf eine mögliche Lärmbelästigung der Bewohner des Ramses-Hochhauses. Andererseits, nicht ein Kirchturm ist das eigentliche Wahrzeichen der Christen, sondern das Kreuz. Durch die Unterstützung von vielen Mitchristen haben wir – die Pfarrei St. Lukas am Westkreuz – ein Kreuz bekommen, das in unserem Stadtteil nicht nur ein markantes Zeichen setzt, es ist darüber hinaus ein modernes, einzigartiges Kunstwerk. Dieses neue Wahrzeichen von St. Lukas, das von der international bekannten Künstlerin Gabriela von Habsburg entworfen wurde, ist aus Edelstahl geformt und damit strahlend Silber, mehr als 9m hoch, über 4m breit und wiegt 2,8 Tonnen. Mit der Einweihung an Sylvester 1999 konnte die Pfarrgemeine nach rund 30 Jahren auch einen krönenden Abschluss ihrer wesentlichen Baulichkeiten feiern. Mehr zum St. Lukas-Kreuz finden Sie HIER.

Der September 2012 brachte große Neuerungen und weitreichende Veränderungen für die Pfarrei St. Lukas mit sich: Ende August wechselte Pfarrer Josef Konitzer nach 14 Jahren in St. Lukas nach Garmisch, um dort als Leiter den neuen Pfarrverband zu übernehmen. Auch Gemeindereferentin Gabi Schroll verließ nach elf Jahren Tätigkeit die Gemeinde und kehrte als Lehrerin in den Schuldienst zurück. Seit 1. September 2012 wird die Pfarrei St. Lukas nun als Teil des geplanten neuen Pfarrverbandes geführt, dem neben St. Lukas auch die Aubinger Nachbar-Pfarrgemeinden St. Konrad und St. Markus angehören werden. Leiter des neuen Pfarrverbandes wird Pfarrer Robert Gawdzis (* 1969), der seinen Wohnsitz in St. Lukas bezieht. Zum Seelsorgeteam gehören neben Pfarrer Gawdzis auch Pater Roland Geßwein SAC (* 1938) und Pastoralreferentin Susanne Engel sowie der weiterhin nur in St. Konrad tätige Diakon mit Zivilberuf Gerald Ach. In St. Lukas wird Pfarrer Robert Gawdzis der direkte Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder sein.

Zum Schluss sei gesagt:
In unserer Pfarrei St. Lukas hat Vieles sozusagen unter einem Dach Platz:

  • Die lebendige Vielfalt einer familiären Gemeinschaft – bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.
  • Die Heimat, die Jung und Alt hier finden können – nebeneinander und miteinander.
  • Die zahlreichen Veranstaltungen, die vielen Interessensgruppen sowie Arbeitskreise, an denen man teilnehmen und sich einbringen kann.
All das und noch viel mehr ist unsere Pfarrgemeinde St. Lukas. Hier kann man sich selbst etwas Gutes tun und auch anderen Mut machen – das ist das Besondere an
St. Lukas am Westkreuz.


Kurzer chronologischer Abriss:
1966: Auftrag an Kurat Heinrich Kurz am Westkreuz eine neue Kirchengemeinde zu errichten
1966: ab April erste Gottesdienste in einer unfertigen Großgarage am Westkreuz
1966: im Dezember Fertigstellung und Weihe einer Notkirche an der Mainaustr.
1970: im Juli Beginn der Bauarbeiten für eine Kirche und ein Pfarrzentrum
1972: am 16. Juli Weihe der Kirche St. Lukas am Westkreuz
1975: Eröffnung der Pfarr-Bücherei in St. Lukas
1976: erste Fronleichnamsprozession in St. Lukas
1983: Eröffnung des BRK-Seniorenheims am Westkreuz
1996: Grundsteinlegung des neuen Behindertenheims „Helfende Hände“
1998: Wechsel von Pfarrer Heinrich Kurz auf Pfarrer Josef Konitzer
1999: an Sylvester Einweihung des St.-Lukas-Kreuzes
2009: Abschluss der Umbauarbeiten am Pfarrheim
2012: 40-jähriges Pfarrjubiläum in St. Lukas
2012: zum 1. September Abschied von Pfarrer Konitzer und Gemeindereferentin Gabi Schroll
2012: ab 1. September St. Lukas wird als Teil des neuen geplanten Pfarrverbandes St. Lukas-St. Konrad-St. Markus geführt; leitender Pfarrer wird Robert Gawdzis