„Das muss wohl ein Büromensch sein oder einer, der mit oranger Warnweste vom Rathaus kommt. Einer, der etwas Wichtiges zu berichten hat?“
So oder so ähnlich hört es sich an, wenn manche Menschen überlegen, was ein Gemeindereferent, eine Gemeindereferentin wohl sein könnte.
Eine genauere Vorstellung besitzen wohl diejenigen, die dabei an jemanden denken, der in einer Pfarrei in der Kinder- und Jugendarbeit tätig ist und mit Gitarre und Klangschale bestückt Stuhlkreiseinheiten mit Tüchern und Symbolen gestaltet.
Die beiden Gemeindereferentinnen des Pfarrverbandes berichten hier von dem Potential, das in diesem Seelsorgeberuf schlummert:
Was machst du am liebsten?
Ich begleite gerne Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen. Außerdem feiere ich gerne Gottesdienste und versuche die biblische Botschaft den Menschen aufzuschließen. (Conny Gaiser)
Ich freue mich, dass ich mit Menschen aller Altersgruppen zu tun habe und bin dankbar für die vielen Teams und Ehrenamtlichen – lauter kleine Lebens- u. Glaubensgemeinschaften. (Luise Schudok)
Was ist dein Potential?
Meine literarische Ader und kreativen „Schübe“, meine lange Berufserfahrung, Spontanität (Luise Schudok)
Zuhören, meine musikalische Ader, Dinge hinterfragen, Neugierde an der Bibel und ich versuche authentisch zu sein (Conny Gaiser)
Wofür feierst du dich?
Dafür, dass ich meine Talente im Beruf einbringen kann und dass ich meinen Weg als Frau in der Kirche gehe. (Conny Gaiser)
Dafür, dass ich immer noch Freude am Beruf habe, dass ich mich ständig verliebe in Stoffe, Papier, Texte, Bilder und Bücher, Kochrezepte, Städte, Landschaften und Menschen (platonisch in diesem Fall – versteht sich) und dass ich mir kein dickes Fell zugelegt habe. (Luise Schudok)
Welche Botschaft, welcher Bibelspruch ist dir am wichtigsten?
Das Lied „Gib mir die richtigen Worte“ und der Bibelvers „Richtet euch auf und erhebt euer Haupt, denn es naht eure Erlösung“ Lk 21,28 (Luise Schudok)
Da gibt es sehr viele. Lange schon begleiten mich diese beiden Verse: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“- 1 Petr 3,15 und „Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst“ – Gen 28,15 (Conny Gaiser)
Welchen Spruch hattest du als Aussendungsspruch?
„Ich will auf ihn mein Vertrauen setzen“ Hebr 2,13 (Conny Gaiser)
„Einen anderen Grund gibt es nicht, als den, der gelegt ist – Jesus Christus“ 1 Kor 3,11 (Luise Schudok)
„Es ist ein Jubeljahr! Mitten im Heiligen Jahr (wenn das nicht eine eigene Sprache spricht) feiern wir das 50-jährige Jubiläum unserer Berufsgruppe im Erzbistum München und Freising.
Wir dürfen feiern und uns vergewissern, dass wir seit so langer Zeit als Männer und Frauen die Seelsorge im Erzbistum professionell mittragen und das Wort Gottes authentisch verkünden. Das Jubiläum ist Rückblick und Zukunftsblick zugleich mit dem wir uns ausrichten in unserer Berufsgruppe als unverzichtbaren Part der Seelsorgenden.
Der Jubeltag, der am 12. Juli 2025 in Prien am Chiemsee stattfinden wird, wird bereits aktiv vorbereitet.“
Diözesanreferentin Danijela Pöschl
Abteilungsleiterin
Abteilung Gemeindereferenten/innen
Auch für mich ist das ein Grund zur Freude, habe ich doch in diesem Beruf meine Lebensarbeitszeit verbracht.
1978 habe ich mein Studium in München begonnen und mich mit Freude für diesen damals noch jungen Beruf entschieden.
Was nach dem 1. Mai 2025 (Rentenalter erreicht) kommt, verdanke ich der derzeitigen Situation und einem Seelsorge-Team, in und mit dem ich gerne noch weitermache.
Dankenswerterweise unterstützt die oben zitierte Diözesanreferentin meinen Antrag auf Weiterbeschäftigung in der Rente.
Luise Schudok, Gemeindereferentin