Die Kirche St. Leonhard ist das Zeichen für den örtlichen Glauben, die verwurzelte Tradition und die dörfliche Gemeinschaft von Ramerberg. Fast 37 Jahre haben sich Priester, Lokalpolitiker und Ehrenamtliche für die Sanierung des Gotteshauses bei Erzbistum und Freistaat eingesetzt. All diesen engagierten Menschen gebührt großer Dank für ihren Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten. Dieser steinige Weg soll aber der Vorfreude keinen Abbruch tun, dass nicht nur die aufwendige Sanierung verkündet wurde, sondern jetzt tatsächlich das Baugerüst steht! Nach etwa drei Jahren Bauzeit wird die Kuratiekirche St. Leonhard in ihrem alten Glanz erstrahlen und den Ramerbergern im Zeichen von Glaube, Tradition und Gemeinschaft wieder zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank allen, die am Projekt beteiligt sind: Das staatliche Bauamt Rosenheim, das Erzbischöfliche Ordinariat, das Architekturbüro Krug-Grossmann Rosenheim, sowie die Kirchenverwaltung und die Gemeinde Ramerberg. Herzlich sei auch allen Handwerksbetrieben gedankt. Ein herzliches Vergelt´s Gott aber auch an alle Spender und Unterstützer.
Eine riesige Schar an Störchen testete am 15. August das Gerüst – und war offenbar begeistert.
Erst als das Gerüst aufgebaut wurde, konnten auch die größten Zweifler davon überzeugt werden, dass die Kirchenrenovierung anläuft. Seitdem umgibt es unser Wahrzeichen wie ein fein gesponnener Kokon. Die Kirchenverwaltung hat mit Philipp Steger gesprochen. Er ist Geschäftsführer von Stahlrohrgerüstbau München und hat den Aufbau des Gerüsts an der Ramerberger Kirche geleitet.
KV: Herr Steger, was war das spektakulärste Gebäude, das Sie bisher eingerüstet haben?
Steger: Wir arbeiten schon seit Jahrzehnten sehr viel für die Kirche bzw. die öffentliche Hand. Hier besonders im Bestand und bauen daher recht häufig an Denkmälern, spektakulären Gebäuden oder schönen Orten wie Ramerberg Gerüste. Spontan fallen mir die Kalvarienbergkapelle in Berchtesgaden sowie die Pankraz-Kapelle in Bad Reichenhall ein. Beide sind hoch oben mit schönem Blick am Berg gelegen. Für die Materialtransporte wurden dort bauzeitliche Transportseilbahnen aufgebaut. In München fallen mir die Frauenkirche und die Maria Hilf Kirche mit Gerüsthöhen bis fast 100m ein.
KV: Welche Herausforderungen brachte das Gerüst für die Ramerberger Kirche mit sich?
Steger: Das Gerüst für die Turmeinrüstung darf nicht auf den Kirchendächern abgelastet werden. Deshalb müssen mit am Turm befestigten Schwerlastkonsolen zusätzliche Auflagerpunkte geschaffen und das Gerüst mit Gitterträgerbrücken abgefangen werden, da der Turm ja an zwei seiner Seiten aus dem Kirchendach aufgeht. Durch unsere langjährige Erfahrung im Kirchenbau haben wir solche Probleme aber im Griff. Besonders an der Kirche Ramerberg war auch das Über- bzw. Umbauen der nordseitigen Holztreppe, auf die ebenfalls nicht abgelastet werden darf. Zudem mussten wir aufgrund der beengten Stellsituation im hinteren Bereich den Aufzug vor dem eigentlichen Gerüstaufbau in den Friedhof transportieren.
KV: Viele Ramerberger haben die Arbeit Ihrer Mitarbeiter bewundert. Welche Rückmeldungen haben Sie von Ihren Mitarbeitern bekommen?
Steger: Ich stehe während des Gerüstaufbaus in laufendem Austausch mit den Monteuren und war selber auch einige Male vor Ort. Ehrlicherweise konzentrieren sich unsere Gespräche dann natürlich auf den Gerüstbau. Ich weiß aber, dass sie das Arbeiten an Kirchen in netten Ortschaften wie Ramerberg regelmäßig genießen, da sie auf anderen, besonders innerstädtischen Baustellen in München, oft großem Druck, engen Parkplatzsituationen oder Ärger mit Nachbarn ausgesetzt sind.
KV: Herr Steger, besten Dank für dieses Gespräch!