Pfarrverband Rott am Inn

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Kirchenrenovierung Ramerberg - Ein Jahrhundertprojekt

Freilegung eines Buntglasfenster als historisches Ereignis

Freilegung Buntglasfenster
Freilegung Buntgalsfenster
Freilegung Buntglasfenster
Freilegung Buntglasfenster
Im Zuge der Ramerberger Kirchenrenovierung wurde ein zugemauertes Fenster freigelegt. Zum Vorschein kam ein Buntglasfenster im Nazarener Stil. Ein farbenkräftiges Bild an einer Stelle, wo seit der letzten Kirchenrenovierung 1937, vor nunmehr 88 Jahren, nur Mauerwerk zu sehen war. Von außen betrachtet, ist das Fenster mit einer nur schlecht erkennbaren Figur zwar bekannt. Aber mit Sicherheit wird sich nach dieser sehr langen Zeit kaum noch ein „Ramerberger“ detailliert an dieses Bild erinnern.
Ein möglicher Anlass, warum dieses Fenster von innen zugemauert wurde, ist in Ramerberg nach „Weitererzählen“ über  mittlerweile drei Generationen so überliefert, dass den damaligen Pfarrer beim morgendlichen Gottesdienst die Sonne aus südöstlicher Richtung  geblendet habe.
Viel wahrscheinlicher und nach heutiger Sicht auch nachvollziehbar wäre aber der radikale Wandel des damaligen Zeitgeschmacks, dem der romantisch-religiöse Nazarener Stil missfiel.

Ausgeführt wurde die Freilegungsarbeit von Mitarbeitern der Glaswerkstätte Firma Rothkegel aus Würzburg,  ein Betrieb für Kunstverglasungen der auch historische Verglasungen restauriert. Selbst die beiden Fachleute fanden diese Aufgabe sehr spannend und gingen erwartungsvoll ans Werk. Nach ihren Worten ist es nicht selbstverständlich, dass sie eine Bildrestaurierung mit dem Aufstemmen von Mauerwerk beginnen. Beim Abspalten von Mörtelputz kam eine Heraklith-Leichtbauplatte zum Vorschein. Die Spannung wuchs, als durch kleine Spalte ein erster erwartungsvoller Blick auf das immer noch dunkle Bild frei wurde. Nach den Worten der Bildrestauratoren lebt das Glas vom Licht und erst das Licht lässt die Farben stahlen.

Für alle, die sich für die Kirchenrenovierung interessieren, findet ein Info-Abend am Donnerstag, 27. November, um 19.30 Uhr im Gasthaus Bichler statt. Neben Verwaltungsleiter Christian Staber geben Architektin Birgit Ströbitzer und der Fachbauleiter Wolfgang Lauber tiefe Einblicke in den aktuellen Stand und den weiteren Verlauf der Renovierung.  prj  Fotos / Text  Penzkofer

Einladung zum Infoabend 27.11.2025

Anlässlich der Kirchenrenovierung: Ramerberger Leonhardischnaps und Engerllikör

Das ist DIE Geschenkidee, die heuer auf keinem Gabentisch fehlen darf:

Anlässlich der Kirchenrenovierung gibt die Kirchenverwaltung den Ramerberger Leonhardischnaps, einen Obstbrand, und zwei Engerlliköre heraus: Den „Siaßen Engel“, einen Kirschenlikör, und das „Ramerberger Engerl“, einen Heidelbeerlikör.

Das Besondere dabei neben dem wohlschmeckenden Inhalt: Die Etiketten. Die Ramerberger Graphikerin Sandy Roomans hat sich dabei von Kunstwerken aus der Ramerberger Kirche inspirieren lassen – und auf diese Weise sind ganz neue bezaubernde Kunstwerke entstanden.
Der Leonhardischnaps ist auf dem Wintermarkt erhältlich.

Den Schnaps und die Ramerberger Engerlliköre gibt es beim Info-Abend zur Kirchenrenovierung und in der ganzen Adventszeit in Traudls Dorfcafé, im Bastelladen Inge Seltmann und im Gasthaus Esterer. Vergelt´s Gott Euch fürs Mitmachen!

Etikette Leonhardi-Schnaps
Etikette Heidelbeerlikor

Meilenstein der Kirchenrenovierung erreicht von Johann Penzkofer

Die Kirchenrenovierung, ein Ramerberger Jahrhundert-Projekt stand ganz im Zeichen von Kirchweih. Die Segnung des restaurierten Turmkreuzes war Höhepunkt des Kirchweihfestes und wurde von Pfarrer Andreas Kolb als bedeutender Meilenstein auf dem Weg der Renovierung bezeichnet.
Segnung des renov. Turmkreuzes
An Kirchweih wurde das schmucke Kreuz gesegnet Foto: J.Penzkofer

Zeitkapsel in Kugel versenkt

Am Kirchweihmontag wurde das golden glänzende Kreuz als weithin sichtbar christliches Symbol montiert.

Dieses innen offene Kreuz mit drei Querbalken und Dreipassabschlüssen erinnert an ein Papstkreuz. Die Querbalken entsprechen dabei dem Priester-, Lehr und Hirtenamt, die innere Öffnung erinnert an die Auferstehung.
Turmkreuz montiert
Foto: J. Penzkofer
Montage des renov. Kreuzmontage
Seit Kirchweihmontag thront das Kreuz wieder auf der Turmspitze der Pfarrkirche
Foto: J. Penzkofer
Im Rahmen dieser Aktion wurde auch eine Zeitkapsel in die Kugel am unteren Ende des Kreuzes  versenkt. Darin enthalten sind aktuelle Dokumente sowie Bilder und Namen von Personen die einen Bezug zur örtlichen Pfarrei haben. An diesem besonderen Ereignis beteiligt waren neben den Restauratoren der Firma Stein aus Inzell auch Vertreter der örtlichen Kirchenverwaltung, des beteiligten Architekturbüros und des Staatlichen Bauamts sowie der Fachbauleitung.
Bereits fertiggestellt aber noch hinter der Verkleidung des  Baugerüsts versteckt, sind sowohl die Malerarbeiten am Kirchturm wie auch die Zifferblätter der Turmuhren  mit den vergoldeten Uhrzeigern.
Turmuhr renoviert
Foto: J. Penzkofer

Arbeiten sollen bis Ende 2027 beendet sein

Die Ramerberger Pfarrkirche St. Leonhard stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und wurde zuletzt in den 1940er-Jahren generalsaniert. Vor allem an der barocken Ausstattung mit hochklassigen Altären wie auch am Kirchturm hat die Zeit deutlich sichtbare Spuren hinterlassen. Das Kirchengebäude wird sowohl im Außenbereich wie auch im Innenraum vollumfänglich saniert und soll Ende 2027 fertiggestellt werden. Dabei angestrebt wird der 6. November als Weihefest zum Kirchenpatrozinium.
 Den Großteil der Kosten für die Sanierung tragen der Freistaat und das Erzbischöfliche Ordinariat. Ein Zuschuss kommt zudem von der Gemeinde Ramerberg sowie von der örtlichen Kirchenstiftung, die bereits über Jahrzehnte hinweg zahlreiche Spenden für die Sanierung der Kirche gesammelt hat.

Vorbereitung der Turmkreuzmontage

Vorbereitung Turmkreuzmontage_1

Voller Körpereinsatz für die Kirchenrenovierung!

Vorbereitung Turmkreuzmontage_2

Kurz vor Kirchweih wurde die Halterung für das renovierte Turmkreuz angebracht

Vorbereitung Turmkreuzmontage_3

Dabei wurde eine Eisenstange erhitzt ...

Vorbereitung Turmkreuzmontage_4

... und in das Holz der Kirchturmspitze, ...

Vorbereitung Turmkreuzmontage_5

... den sogenannten Kaiserstuhl, gerammt.


Die Kuratiekirche wird in ihrem alten Glanz erstrahlen

Foto Kirche Gerüst
Foto: Pfarrei Ramerberg

Verwaltungsleiter Christian Staber zum Beginn der Kirchenrenovierung

Die Kirche St. Leonhard ist das Zeichen für den örtlichen Glauben, die verwurzelte Tradition und die dörfliche Gemeinschaft von Ramerberg. Fast 37 Jahre haben sich Priester, Lokalpolitiker und Ehrenamtliche für die Sanierung des Gotteshauses bei Erzbistum und Freistaat eingesetzt. All diesen engagierten Menschen gebührt großer Dank für ihren Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten. Dieser steinige Weg soll aber der Vorfreude keinen Abbruch tun, dass nicht nur die aufwendige Sanierung verkündet wurde, sondern jetzt tatsächlich das Baugerüst steht! Nach etwa drei Jahren Bauzeit wird die Kuratiekirche St. Leonhard in ihrem alten Glanz erstrahlen und den Ramerbergern im Zeichen von Glaube, Tradition und Gemeinschaft wieder zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank allen, die am Projekt beteiligt sind: Das staatliche Bauamt Rosenheim, das Erzbischöfliche Ordinariat, das Architekturbüro Krug-Grossmann Rosenheim, sowie die Kirchenverwaltung und die Gemeinde Ramerberg. Herzlich sei auch allen Handwerksbetrieben gedankt. Ein herzliches Vergelt´s Gott aber auch an alle Spender und Unterstützer.

Störche auf dem Gerüst
Foto: Pfarrei Ramerberg
Eine riesige Schar an Störchen testete am 15. August das Gerüst – und war offenbar begeistert.

Das Arbeiten an netten Orten wie Ramerberg ist ein Genuss Gerüstbauer Philipp Steger zum Ramerberger Kirchengerüst

Erst als das Gerüst aufgebaut wurde, konnten auch die größten Zweifler davon überzeugt werden, dass die Kirchenrenovierung anläuft. Seitdem umgibt es unser Wahrzeichen wie ein fein gesponnener Kokon. Die Kirchenverwaltung hat mit Philipp Steger gesprochen. Er ist Geschäftsführer von Stahlrohrgerüstbau München und hat den Aufbau des Gerüsts an der Ramerberger Kirche geleitet.

KV: Herr Steger, was war das spektakulärste Gebäude, das Sie bisher eingerüstet haben?

Steger: Wir arbeiten schon seit Jahrzehnten sehr viel für die Kirche bzw. die öffentliche Hand. Hier besonders im Bestand und bauen daher recht häufig an Denkmälern, spektakulären Gebäuden oder schönen Orten wie Ramerberg Gerüste. Spontan fallen mir die Kalvarienbergkapelle in Berchtesgaden sowie die Pankraz-Kapelle in Bad Reichenhall ein. Beide sind hoch oben mit schönem Blick am Berg gelegen. Für die Materialtransporte wurden dort bauzeitliche Transportseilbahnen aufgebaut. In München fallen mir die Frauenkirche und die Maria Hilf Kirche mit Gerüsthöhen bis fast 100m ein.

KV: Welche Herausforderungen brachte das Gerüst für die Ramerberger Kirche mit sich?

Steger: Das Gerüst für die Turmeinrüstung darf nicht auf den Kirchendächern abgelastet werden. Deshalb müssen mit am Turm befestigten Schwerlastkonsolen zusätzliche Auflagerpunkte geschaffen und das Gerüst mit Gitterträgerbrücken abgefangen werden, da der Turm ja an zwei seiner Seiten aus dem Kirchendach aufgeht. Durch unsere langjährige Erfahrung im Kirchenbau haben wir solche Probleme aber im Griff. Besonders an der Kirche Ramerberg war auch das Über- bzw. Umbauen der nordseitigen Holztreppe, auf die ebenfalls nicht abgelastet werden darf. Zudem mussten wir aufgrund der beengten Stellsituation im hinteren Bereich den Aufzug vor dem eigentlichen Gerüstaufbau in den Friedhof transportieren. 

KV: Viele Ramerberger haben die Arbeit Ihrer Mitarbeiter bewundert. Welche Rückmeldungen haben Sie von Ihren Mitarbeitern bekommen?

Steger: Ich stehe während des Gerüstaufbaus in laufendem Austausch mit den Monteuren und war selber auch einige Male vor Ort. Ehrlicherweise konzentrieren sich unsere Gespräche dann natürlich auf den Gerüstbau. Ich weiß aber, dass sie das Arbeiten an Kirchen in netten Ortschaften wie Ramerberg regelmäßig genießen, da sie auf anderen, besonders innerstädtischen Baustellen in München, oft großem Druck, engen Parkplatzsituationen oder Ärger mit Nachbarn ausgesetzt sind.

KV: Herr Steger, besten Dank für dieses Gespräch!