Pfarrverband Taufkirchen (Vils)

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Gott, Geld und gute Laune
Pfarrversammlung der Pfarrei Mariä Geburt Hofkirchen

Auf reges Interesse der Pfarrfamilie Hofkirchen stieß die Pfarrversammlung, zu welchen die Gremien der Pfarrei Mariä Geburt ins Bürgerhaus „Alte Schule“ geladen hatten. Den Abend moderierte Thomas Maier als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, während es sich Pfarradministrator Pater Paul nicht nehmen ließ, immer wieder eigene Impulse zu den verschiedenen Themen beizusteuern. Das der Geistliche dabei zuerst kritisch der Veranstaltung gegenüber gestanden war, wollte er bei seiner Begrüßung nicht leugnen. Jedoch zeigte sich sehr schnell, dass er dem Abend vieles abgewinnen konnte und gerne den Anwesenden zu Ihren Fragen Auskunft gab.
 
Doch zuerst spannte Thomas Maier in seinem Bericht den Bogen von den Aufgaben des Pfarrgemeinderates, welcher in allen Fragen des Gemeindelebens sowohl beratend und in vielen auch beschließend mitwirken darf und soll, hin zum aktiven Leben in der Pfarrfamilie Hofkirchen. Dass man eine kleine, ländliche Pfarrei sei, in der die Welt noch in Ordnung ist, zeigte für den PGR-Vorsitzenden die Tatsache, dass es in den letzten zwei Jahren nur einen Kirchenaustritt gab. Diese erfreuliche Zahl darf jedoch die Entwicklung im Pfarrverband und in der Kirche insgesamt nicht beschönigen. Vor Wirkung der aktuellen Probleme dürfe man daher nicht die Augen verschließen. So stelle sich für den gesamten Pfarrgemeinderat immer wieder die Frage, wie man eine lebendige Pfarrgemeinde im Einklang mit dem Heils- und Weltauftrag der Kirche im Kleinen vor Ort verwirklichen kann. Dass dies sehr wohl gelinge, zeigten die vielen Veranstaltungen in der Pfarrei, welche nicht ohne die gute Zusammenarbeit und die vielen ehrenamtlichen Helfer möglich wären. Gerade die Zeit der Corona-Pandemie hätte hier neue Herausforderungen gebracht, welche die Pfarrfamilie aber herausragend gemeistert hätte. Thomas Maier sagte ALLEN, welche in den letzten Jahren und auch weiterhin an den unterschiedlichsten Stellen die Pfarrei unterstützt haben und auch weiterhin unterstützen, ein herzliches Vergelts Gott. Für die kommende Zeit sind neben der Schulung für neue Kommunionhelfer und Lektoren auch ein Suppenessen im Herbst, die Feier der Feste im liturgischen Jahreskreis sowie die aktive Begleitung und Beratung des Pastoralteams für eine aktive Pfarrgemeinde dem Pfarrgemeinderat wichtig. Ein Anliegen ist Thomas Maier der Bittgang nach Tegernbach, welcher immer weniger Teilnehmer findet. Gerade für Landwirte und Gartenfreunde sei er jedoch wichtig, so der PGR-Vorsitzende, erbitte man doch den Segen für Flur und Wald, für das Wachstum und die Natur. Ein großes Lob hatte der PGR-Vorsitzende auch für die Ministranten dabei. Mit derzeit 17 Mädchen und Jungen hat die kleine Pfarrei Hofkirchen eine beachtliche Gruppe, welche in Kürze auch neue Ministranten-Gewänder bekämen.
Pfarrversammlung
Bei den Berichten aus den Arbeitskreisen im Pfarrgemeinderat konnte Andrea Elas über die aktive Kinder- und Jugendarbeit erzählen. Man begleite die Kinder bereits ab der Taufe, bei welcher jeder Täufling ein Geschenk der Pfarrei erhalte. Im Kindergottesdienstteam wurde der Stab vor ein paar Wochen weitergereicht.

Gemeinsam mit Diakon Peter Winkler gestaltet das Team Kleinkindergottesdienste im Pfarrheim ebenso wie drei bis vier Familiengottesdienste im Rahmen der sonntäglichen Messe. Ein besonderes Highlight ist jedes Jahr die Maiandacht an der Wellinger Kapelle im Wald zwischen Oberhofkirchen und Blainthal. Andrea Elas hob, wie alle Redner bei dieser Versammlung, die gute Zusammenarbeit mit der KLJB Hofkirchen hervor. Man helfe sich hier gegenseitig, binde sich bei Veranstaltungen ein und besuche auch die Sitzungen des jeweils anderen Gremiums.
 
Sehr erfolgreich war der Vortrag „Bauer unser“, so Vize-Vorsitzende Elisabeth Palmberger, welcher im Rahmen der Erwachsenenbildung im Bürgerhaus im November stattfand. Sie lud alle Anwesenden bereits zur nächsten Veranstaltung zum Thema Demenz ein. Diese ist für Anfang Mai im Bürgerhaus in Hofkirchen geplant und wird rechtzeitig im Kirchenanzeiger bekannt gegeben. Gertraud Huber und Anita Walter informierten über die Seniorenarbeit in der Pfarrei. So fänden regelmäßige Seniorennachmittage statt, welche durch die Seniorinnen und Senioren eigenständig im Bürgerhaus organisiert werden. Zum  70. und 80. Geburtstag und dann alle fünf Jahre gratulieren die Damen vom Pfarrgemeinderat den Geburtstagskindern persönlich und werden dabei immer herzlich aufgenommen. Dabei kündige man sich immer an, so Gertraud Huber, denn: „Natürlich dürft Ihr auch sagen, wenn Ihr einen Besuch einmal nicht möchtet oder wenn es nicht passt. Wir möchten hier niemanden verpflichten.“ Jedoch freuen sich die Jubilare immer sehr.
Pfarrversammlung2
Richtig schwindelig wurde dem Zuhörer beim Vortrag von Kirchenpfleger Valentin Bitzer. Eine halbe Million Euro für die derzeitige Sanierung der Friedhofsmauer in Tegernbach und mehr als eine Million geplant für die Außenrenovierung der Pfarrkirchen in Unterhofkirchen – nur zwei Zahlen, von denen Valentin Bitzer berichten konnte. Seit der letzten Pfarrversammlung vor etlichen Jahren war viel geschehen. Die Landjugend zog in den Pfarrstadel ein, welcher generalsaniert wurde und teilweise noch wird. Auch der Pfarrhof wurde außen vollständig renoviert und ist nun wieder ein Blickfang in Mitten des Dorfes. Valentin Bitzer machte hier aber deutlich, dass die Innensanierung noch wichtig sei. Dass die Gläubigen nun die Predigt von Pater Paul gut verstünden, ist der Anschaffung einer neuen Lautsprecheranlage mit entsprechender Technik zu verdanken und auch die Sakristei sei bereits im ersten Stock renoviert und ein neuer Schrank stehe der Messnerin hier zur Verfügung. Das man sich hier immer wieder mit den kirchlichen Stellen und vor Allem dem Denkmalamt herumärgern und –schlagen müsste, konnte der Kirchenpfleger leidvoll berichten und bedankte sich zugleich bei Verwaltungsleiter Daniel Helmecke, mit welchen er gemeinsam immer wieder bemüht ist, diese Hürden aus dem Weg zu räumen. Gerade beim  Friedhof in Tegernbach sei hier immer wieder Tatkraft gefragt. Erfreulich ist hier, dass die gefundenen und konservierten Skelette wieder vor Ort begraben werden dürfen. Verärgert zeigte er sich jedoch über die schleppende Bauvorschritte, hoffte jedoch, dass Thema bald abschließen zu können. Auch das Leichenhaus im Friedhof in Unterhofkirchen muss generalüberholt werden. Das größte Projekt wäre aber die Außensanierung der gesamten Pfarrkirche Mariä Geburt Hofkirchen. Hier habe man es nun geschafft, eine Aussicht auf eine Umsetzung zu haben. Dabei müsse die Pfarrgemeinde etwas 15% der Kosten selbst tragen. Dies sei aber möglich. „Wundert Euch nicht, wenn Ihr auf den Friedhof kommt und jemand wackelt Euren Grabstein“, so Kirchenpfleger Valentin Bitzer. Die Aufgabe der Grabsteinsicherung wurde aufgrund neuer Regelungen nun extern vergeben werden und ist wichtig, um Unfälle zu vermeiden. Gestorben wird immer und inzwischen würden sich viele Gläubige für eine Einäscherung entscheiden, so dass die Kirchenverwaltung aktiv über das Aufstellen von Urnengräbern im Friedhof nachdenke und einige mögliche Beispiele der Versammlung zeigte. Zum Schluss bedankte sich Valentin Bitzer bei der gesamten Kirchenverwaltung, welche nicht zuletzt mit dem Pfarrholz immer wieder viel Arbeit hätten, sowie dem Verwaltungsleiter Daniel Helmecke. Pater Paul sagte Valentin Bitzer und seinem gesamten Team ein herzliches Vergelts Gott für die zahlreichen Aufgaben, die diese übernahmen.
 
Noch mehr Zahlen hatte Verwaltungsleiter Daniel Helmecke im Gepäck, welche aber durchwegs interessant waren. Die Pfarrei Hofkirchen stehe sehr gut da und wäre für die kommenden Aufgaben gut gerüstet. Mehr Sorge bereite ihn derzeit im gesamten Pfarrverband die Tatsache, dass Sanierungsarbeiten von unter 150.000 Euro in den Pfarreien über Eigenmittel, welche in der Regel nicht vorhanden wären, und einen erzbischöflichen Zuschuss (der sogenannten Instandhaltungspauschale) zu finanzieren seien, welche sich aufgrund der allgemeinen Preisentwicklungen (z.B. Heizkosten) defizitär darstellt. Die Pfarrei Hofkirchen könne dies, anders wie andere Pfarreien, noch über die Erträge des Pfarrwaldes ausgleichen, welche aber auch nicht unendlich wären. Im Haushaltsverbund zeigte Daniel Helmecke die Einnahme- und Ausgabesituation auf, welche ebenso ein leichtes Defizit aufweist. Insgesamt sei daher Sparen das Gebot der Stunde. Ziel ist es aber weiterhin, ein aktives Leben in den Pfarrfamilien des Pfarrverbandes finanziell zu ermöglichen. Verbundleiter Daniel Helmecke hob hervor, dass die Pfarrei Hofkirchen einen sehr aktiven Pfarrgemeinderat hätte und bat um eine breite, weitere Unterstützung der Pfarrfamilie. Er bedankte sich sehr für die gute  Zusammenarbeit in der Kirchenverwaltung und im Verbund.
Pfarrversammlung3
Ein sehr schönes Lob kam von Emma Schraufstetter und Jakob Hattensperger von Seiten der KLJB an alle Gremien in der Pfarrgemeinde: Die Jugend fühle sich immer auf Augenhöhe und werde durch das viele Lob getragen. Dass Hofkirchen eine sehr aktive Landjugend habe, zeigten die beide Vorsitzenden der KLJB in ihrem Bericht. So konnten sie nicht nur vom 5jährigen Gründungsfest in 2022 berichten, sondern auch ansonsten von zahlreichen Aktionen, wie dem spontanen Flohmarkt für die Ukraine, vielen Gruppenstunden und Ausflügen. Das Einzugsgebiet der etwa 40 Mitglieder sei inzwischen nicht nur die Pfarrei Hofkirchen, sondern der gesamte Landkreis Erding, was für die Attraktivität der KLJB Hofkirchen spreche. Gerade die Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat klappe toll und ist auf gegenseitige Hilfe ausgerichtet. Pater Paul hob hervor, welche besondere Freude ihm die Landjugend Hofkirchen immer sei und Thomas Maier bat Emma und Jakob, unbedingt bei den Neuwahlen in 2023 wieder weiter zu machen.
 
Neben den zahlreichen Berichte gab es noch einige Themen unter dem Punkt „Wünsche und Anträge“ welche der Pfarrfamilie unter den Nägeln brannten:
 
  • Gemeinsam mit Chorleiterin Lydia Ulrich-Riedl und Verwaltungsleiter Daniel Helmecke konnte Thomas Maier zahlreiche Gerüchte zum Thema „Kirchenchor“ entkräften. Der Kirchenchor Hofkirchen-Oberdorfen werde weiterhin etwa 9 Einsätze im Kirchenjahr und, sofern von den Angehörigen gewünscht, auch bei Beerdigungen singen. Hier ist es wichtig, dass sich die Angehörigen an das Pfarrbüro und nicht  direkt bei Chorleiterin Lydia melden. Aufgrund der angespannten Haushaltssituation im Verbund sei man jedoch zu der Erkenntnis gelangt, die Streichermessen an Ostern und Weihnachten nicht mehr fortzuführen. Dadurch entfällt an diesen Gottesdiensten der Chorgesang, was jedoch nur technische Gründe hätte, da der Chor nun anderweitig diese Tage organisieren müsse. Thomas Maier war sehr glücklich über die getroffene Entscheidung: „Mit Stefan Streubel haben wir jeden Sonntag einen sehr engagierten Organisten, was heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist, und weiterhin mit Lydia und dem Kirchenchor Hofkirchen-Oberdorfen einen herausragenden Chor.“
  • 2023 findet wieder eine Fußwaschung beim gemeinsamen Gottesdienst im Pfarrverband zentral in Taufkirchen statt. Pater Paul und Thomas Maier luden dazu die Pfarrfamilie ein. Auch in diesem Jahr werden „Freiwillige“ gesucht, welche sich gerne von Pater Paul die Füße rituell den Fuß im Gedenken an Jesu Christi waschen lassen möchte. Dieses Ansinnen gehen an alle Gruppen in der Pfarrfamilie: jung und alt, egal welchen Geschlechts. Bitte beim Pfarrgemeinderat bei Interesse melden.
  • Aus der Pfarrfamilie kam die Anregung, Messen zu den Patrozinien in den Pfarrkirchen am Abend zu feiern, um Berufstätigen einen leichtere Teilnahme zu ermöglichen. Die Diskussion in der Pfarrversammlung zeigte jedoch, dass weiterhin den bisherigen Zeiten festgehalten werden sollte.
  • Es wurde gefragt, ob es noch zeitgemäß wäre, für den Kirchenanzeiger einen Obolus zu verlangen. Pater Paul und Daniel Helmecke erklärten die Hintergründe und waren sich aber auch einig, dass man jederzeit die Möglichkeit hätte, am nächsten Sonntag „nachzubezahlen“ oder im Voraus gleich für mehrere Wochen einzuwerfen. Hier vertraue man der Pfarrfamilie.
Pfarrversammlung4
Zum Schluss blieb Moderator Thomas Maier nur mehr ein Vergelts Gott allen Besuchern zu sagen, welche lange den verschiedenen interessanten Berichten gelauscht und aktiv mitdiskutiert hatten. Er nahm die Anregung aus der Versammlung gerne mit, die nächste Versammlung in einem kürzeren Abstand abzuhalten. Mit dem Wunsch „Kommt gut nach Hause und habt eine gute Nacht“ beendete er die Versammlung im Bürgerhaus „Alte Schule“.