Pfarrverband Teisendorf

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Versöhnung ist ein Gottesgeschenk

Ökumenische Feier in der Schulaula Teisendorf

Zum ersten Mal in diesem Jahr haben sich Christen verschiedener Kirchen und Gemeinschaften aus Teisendorf und Umgebung  zu einem gemeinsamen Gebet zusammengefunden. Pfarrer Jürgen Henrich von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Freilassing konnte  in der Aula der Franz-von-Agliardis Grund- und Mittelschule, wo die Feier stattfand, über 70 Personen begrüßen.

„Heute beginnt die  Gebetswoche für die Einheit der Christen, für mehr Miteinander und weniger Trennung“, so Pfarrer Henrich. Das gemeinsame Feiern und Beten sei dazu ein guter Auftakt. Ausgehend von der Geschichte Jakobs und Esaus im Buch Genesis zog sich das Thema Gottvertrauen und Versöhnung wie ein roter Faden durch die Feier. Musikalisch gestaltet wurde diese mit rhythmischen religiösen Liedern durch eine Gitarren- und Gesangsgruppe der Agape-Gemeinde Freilassing unter der Leitung von Werner Geischberger.
 
Sylvia Wannersdorfer aus Ufering erzählte zu Beginn den Anwesenden aus ihrem Leben und wie sie schwere Schicksalsschläge im Vertrauen auf Gott gemeinsam mit ihrer Familie gemeistert hat. Damit wollte sie allen Mut machen, „dass es einen Gott gibt, der es gut mit uns meint“. Sie sei überzeugt, dass er niemanden allein läßt, egal ob es gut oder schlecht geht.
 
Auch in der Geschichte von Jakob und Esau im Buch Genesis geht es um den  direkten Kontakt mit, Gott, das Ringen mit Gott als Vorbereitung auf die Versöhnung der tief verstrittenen Zwillingsbrüder, wie der evangelische Diakon Ernst Schmähl in seinem Impuls erläuterte. Vorher hatten Christian und Regina Neumeier aus Oberteisendorf als Jakob und Rachel in einem gut gespielten Dialog den Moment zwischen Jakobs Kampf mit Gott und seiner Begegnung mit Esau dargestellt. „Versöhnung zwischen Jakob und Esau erscheint zuerst so unmöglich wie heute zwischen Putin und Selenskyi“, so Schmähl. Dann aber begegnet Jakob Gott in Gestalt eines Mannes, der ihn, so die Bibel, zu einem Kampf herausfordert. Jakob läßt sich darauf ein und siegt bis zuletzt, obwohl schwer verletzt. Deshalb wird er von Gott gesegnet, bekommt den Namen „Israel, also Gottesstreiter“ und wird durch die heilschaffende Kraft des Segens ein anderer Mensch. „Das war Gottes Vorarbeit an Jakob, die zur Versöhnung mit Esau geführt hat“, so Schmähl. Gebet sei nicht das Säuseln einer frommen Seele, sondern das dreiste Ringen mit Gott.
 
Nach den Fürbitten, gesprochen von Kathrin Kern von der Kirche unter den Menschen (KUM) und Jutta Schmähl und dem von allen Anwesenden gesungenen „Vater unser“, entließ Diakon Robert Rehrl von der Katholischen Kirche die Gläubigen mit dem Segen Gottes. Bei einem warmen Punsch blieb anschließend noch Zeit zu dem einen oder anderen Gespräch in lockerer Runde. Beim Nachhausegehen durfte sich jeder ein kleines, süßes  Mitbringsel und ein Kärtchen mit „guten Gedanken“ mitnehmen. „Es soll berühren und bereichern“, meinte Pfarrer Henrich dazu und lud alle bereits jetzt zur nächsten gemeinsamen ökumenischen Gebetsfeier im Mai ein. Sie soll dann wieder auf dem Teisendorfer Rathausplatz stattfinden, hoffentlich bei schönstem Frühlingswetter.

(Pressebericht von Monika Konnert)
 
Foto: Christian und Regina Neumeir als Jakob und Rachel. Foto: M. Konnert
 
Foto: Während der Gebetsfeier in der Schulaula. Foto: M. Konnert
 
Foto: Eine Musikgruppe der Agape Gemeinde Freilassing sang religiöse Lieder: Foto: M. Konnert

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