Der  Ortsname Münster bedeutet nicht – wie  wie früher angenommen wurde,  ein verschollenes Urkloster, sondern   lediglich der Besitz eines Münsters. Die erste Ansiedlung ist wohl im  achten  Jahrhundert durch Rodung im Auftrag eines Klosters entstanden,  wahrscheinlich  ist die Niederlassung von St. Emmeran in Regensburg  ausgegangen. Es könnte auch  Kloster Tegernsee gewesen sein. Etwa 1900  wurden im Friedhof auch Plattengräber  ausgehoben. Das ist ein Beweis  für eine frühe Besiedlung Münsters.
           Bevor  am 19. August 1130 der romanische  Kirchenbau St. Johann Baptist geweiht wurde,  hat es wohl  Vorgängerkirchen gegeben. Um 1315 gehörte das Kirchlein zur Pfarrei   Egmating. Um 1500 wurde die jetzige Kirche im spätgotischen Stil erbaut.  Bei  der letzten Restaurierung wurde ein spätgotisches Apostelkreuz an  der südlichen  Langhausinnenwand freigelegt sowie ein Stück des  ehemaligen  Tuffsteinmauerwerkes. Selten ist das gedrückte Lattengewölbe  des Langhauses. 
           Den  Altarraum schmücken die besonders  beachtenswerte Figur der Muttergottes, die  mit beiden Händen das  Christuskind hält (um 1520). Als seitliche Altarfiguren  sind Petrus und  Johannes der Täufer sowie der heilige Augustin und der Apostel  Judas  Thaddäus zu sehen. Im Jahre 1690 gab der Pfarrer von Egmating die   Genehmigung zur Renovierung der Münsterer Kirche. Bei dieser Gelegenheit  wurde  der ehemals gotische Altar durche einen barocken Altar ersetzt.  Zu Beginn des  18. Jahrhunderts wurde erst der Turm durch den  Turmbaumeister Wenzel Welcher  angebaut. Zunächst wurde der Turm nicht  planmäßig erstellt, denn er reichte  kaum über das Dach. 1854 musste der  vermoderte Dachstuhl durch einen neuen  ersetzt werden, bei dieser  Gelegenheit wurde auch die Kirche neu gestrichen und  neue  Kirchenglocken gekauft.
           Vor  dem alten Südeingang veranstalteten  Dr. Fastlinger und Studienrat Lebsche im  Jahr 1895 Grabungen im  Friedhof auf der Suche nach einer alten Gruft. Es trat  ein ziemlich  ausgedehntes, eineinhalb Meter tiefes Gebeinfeld zu Tage. Erst  1904  wird der Kirchturm von Zimmerermeister Josef Landthaler aus Glonn um  zwei  Meter höher gebaut und mit einem Blitzableiter versehen. 3600  Markt kostete die  Renovierung der Kirche, wobei 2000 Mark von der  Hubertochter Anna Sedlmaier  stammen. Der Rest wurde durch Umlagen  finanziert, wobei die Gemeinde viele  Hand- und Spanndienste leistete.  Ab 1927 gehört die Münsterer Kirche zur  Pfarrei Glonn. Im Laufe der  nächsten Jahre wird sie unter Pfarrer Loithaler und  Dekan Schneider  mehrmals renoviert und so steht die schmucke Kirche mitten im  Ort noch  heute ganz adrett dar. Noch eine Münsterer Besonderheit: Seit 1941 ist   Florian Huber Mesner der Kirche.  
            
           verfasst von Johann Obermai