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Geschichte der Pfarrei Grammelkam-Kumhausen

PfarrhofGrammelk (5)
Pfarrheim Grammelkam
Die PFARREI GRAMMELKAM liegt im niederbayerischen Hügelland südlich der Isar. Ihr Pfarrgebiet erstreckt sich von der Stadtgrenze Landshuts entlang der Straße nach Rosenheim. Hier begegnet man drei altehrwürdigen Kirchen, die seit 800 Jahren Mittelpunkte ihrer Dörfer sind.

Von der in unserer Gegend ältesten Missionsstation MÜNCHSDORF wurde der Glaube in unserer Gegend verbreitet. Das Baptisterium dieses Missionsbezirkes war die St. Michaelskirche in Zweikirchen. Seelsorgkirchen entstanden ab dem 6. bis 7. Jahrhundert von Grammelkam bis Altdorf.

Das Dorf Grammelkam wurde erstmals im Jahre 820 als "Grimboldesheim" (Heim des Grimbald) erwähnt.

Im Jahr 1315 ist St. Peter als Pfarrkirche mit einem Friedhof auch bei der Bistumsverwaltung am Freisinger Domberg erfaßt.
Gerade damals erlebte der Ort eine historische Besonderheit: Er gehörte nämlich zur DEUTSCHORDENSKOMMENDE in Gangkofen bei Neumarkt. Brüder dieses Ordens versahen um 1300 die Pfarrei, zu der damals auch noch Salzdorf und Hagrein (bis 1867, damals wurde sogar überlegt, die Pfarrei aufzulösen) gehörte.

Vorher soll laut Pfarreienbeschreibung (+Überlieferung) von 1874 in Preisenberg die Pfarrkirche gewesen sein und das dortige Wimmeranwesen soll der Pfarrhof gewesen sein.
Die vielen "Parochengräber" und Kirchenfeste sollen dies glaubhaft machen.

In den späteren Jahrhunderten bewohnten und bewirtschafteten die Pfarrherren einen Bauernhof (~ 40 Tgw) zu ihrem Unterhalt, der aber um 1890 abgebrannt ist und durch das im Barockstil erbaute Pfarrhaus ersetzt wurde.
Während 1560 "der Pfarrhof und das mesenhaus zimblich paufellig" bezeichnet werden,wird das nach dem Schwedenkriege erbaute hölzerne Pfarrhaus 1874, wie auch die Ökonomiegebäude gut und zweckmäßig beschrieben.
Hier führten sie zusammen mit ihren Dienstboten ein praxisnahes Leben in guten und schlechten Zeiten, wie jener Pfarrer Kälbl, der 1793 75,- Gulden Strafe zahlen mußte, weil er an heißen Sommertagen mehr Bier über die Gasse ausgeschenkt hat, als der (O-)Gangkofener und der Mönchsdorfer Wirt zusammen.(Ähnlich Pfarrer Balthasar 1699).
Im Gegensatz dazu hat Pfarrer Hueber ein genaues Verzeichnis über den Schaden der Plünderung des Pfarrhofes durch die Österreicher am 21. April 1743 verfasst.
Oder der Pfarrer Franz Seraph Krammetsvogel (ab 1866), dem man wegen seiner Aufmüpfigkeit gegen die Obrigkeit und anderen Begebenheiten 1925 ein literarisches Denkmal (Buch:"Das Pfarrdörfl") setzte, der aber auch dadurch hervorragte, daß er seine Kirchenmusiker vom Altar aus mit der Trompete unterstützte.
Wie sich die Zeiten geändert haben, zeigt die Pfarreienvisitation von 1560. Hier steht: "Er (Pfarrer Wolfsgrueber) hat ain guete arme Köchin, 3 Kinder bei ir."
Die meisten Pfarrer hatten damals Kinder und wurden für Ihren Lebenswandel meist sogar gelobt.
Aber dann kommt noch: "Haben beim Pfarrer funden und in der Kirch verpetschiert comentaria Jakobi Fabri Stapulensis super quator evangelia".
Das war ein "ketzerisches Buch" (Luther, in Altfraunhofen war eine evangelische Bewegung).
Insgesamt werden 1560 der Pfarrhof, Kirch, Altar, Tücher, Fahnen und Kirchmaur als sehr mangelhaft bezeichnet.

Interessant ist auch der Bericht über das Kriegsende 1945 an das Ordinariat von Pfarrer Schuhmann (siehe am Ende der Priestertafel).

Ausserdem gibt es einen Vers über den wetterkundigen Pfarrer Pettenkofer :
"Der Pfarrer z`Grammekam steht am Schame obn, schaut auf Preisenberg (Westen) wie`s Wetter werd".
Oder : "Der Pfarrer z`Grammekam sagt: D`Nudeln müssen Ramme habn. Sagt Köchin: Schau Dir die meina an, san de ned guad grammet schon".
("Z´Grammekam kemman d`Hamme`n z`am, z`Niederkam kemmans wieda z`am")

Seit 1979 gehört die Pfarrei Grammelkam dem Pfarrverband Kumhausen an und dieser vereinigt sich 2012 zu einem Pfarrverband mit Achdorf.

Das Pfarrhaus wurde zuletzt 1999 renoviert und das Erdgeschoß zum Teil zu einem PFARRHEIM umgebaut und beherbergt jetzt auch Mutter/Kindgruppen.

Die Pfarrei hatte 1560 200 communicanten (all catholisch), und im Jahr 1874 waren es 50 Häueser mit 335 Seelen. Das dürfte sich bis zum 2. Weltkrieg nur wenig verändert haben.
Durch die rege Siedlungstätigkeit am Stadtrand hat sich die Zahl der Katholiken auf über 2000 vervielfacht, und hat damit einen Anteil von über 60% vom Pfarrverband Kumhausen.

Attenkofer Franz, Prof. Stahleder