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Maria Himmelfahrt, Allach - Sankt Martin, Untermenzing

  

Wort zum Sonntag in Corona-Zeiten


Sonntag, den 15. August 2021 – Maria Himmelfahrt


Evangelium: Lk 11, 27–28
 
Dass Maria in der Tradition der katholischen Kirche eine herausragende Stellung einnimmt, ist schon an den 16 verschiedenen Fest- und Gedenktagen im Kirchenjahr ersichtlich und an den verschiedenen Traditionen, wie  Maiandachten, Rosenkranzgebet und Wallfahrten. In der Hochschätzung und Verehrung Mariens wird auch immer wieder betont, dass Maria eine besondere Gnade zuteil wurde, weil sie als Mutter Jesu eine besonders enge Beziehung zu ihrem Sohn hatte.

Die unbekannte Frau im heutigen Evangelium drückt das sehr treffend aus. Sie erkennt wohl das Besondere an Jesus, die Heilskraft, die von ihm und seiner Botschaft ausgeht. Und weil Jesus so besonders ist, ist das auch ein besonderes Glück für seine Mutter, weshalb Maria selig ist. Jesus nimmt mit einem kurzen „Ja“ diese Seligpreisung seiner Mutter an. Eine Seligpreisung, die auch ihn selbst meint, weil er als Sohn der Grund dafür ist.

Doch dann betont Jesus gleich, was wirklich wichtig ist, nämlich auf das Wort Gottes zu hören und es zu befolgen. Denn das ist der eigentliche Grund, warum Maria selig ist. Sie hörte Gottes Wort und lies sich darauf ein. Aber auch alle, die ein offenes Ohr haben, die wirklich offen sind für Gott, können das Wort Gottes hören und es befolgen. Und damit können auch sie wie Maria selig sein.

Das ist eine Zusage, die auch für uns gilt. Es ist die Ermutigung, immer wieder offen zu sein für Gott, offen zu sein für seine Zeichen im eigenen Leben. Diese Offenheit kann ich pflegen, z.B. indem ich mir Zeiten der Ruhe und des Gebetes nehme. Zeiten, die ich Gott widme, in denen ich mir Seine Nähe bewusst mache.

Das kann ein kurzes Innehalten zwischendurch sein, z.B. während der Arbeit. Es kann natürlich auch eine regelmäßige Gebetszeit sein, in der ich z.B. in der Kirche vor Gott verweile oder eine Bibelstelle auf mich wirken lasse.

Solche bewussten Zeiten verändern. Durch die Offenheit für Gottes Nähe merkt man auch im Alltag leichter, wenn man von Gott angesprochen wird und was in der jeweiligen Situation gerade dran ist.

Mal geht es nur darum, einfach da zu sein und über Gottes Schöpfung zu staunen, um dabei Kraft zu schöpfen. Dann ist es wieder die Offenheit für die Mitmenschen in der nächsten Umgebung, wenn man z.B. jemanden bei einem Gespräch seine Zeit schenken kann. Und es kann auch die praktische Hilfe sein, das Anpacken, wenn es nötig ist.

Jeder und jede wird auf die jeweils passende Art und Weise von Gott angesprochen. Und so vielfältig, wie wir sind, so vielfältig und individuell ist dann auch, wie man das Wort Gottes befolgen kann. Denn jeder Mensch hat seine eigenen Begabungen und Fähigkeiten.

Bei Maria ist es für uns offensichtlich, dass sie Gottes Wort befolgte. Ihr Weg wurde von Gott vollendet, indem Er sie in den Himmel aufgenommen hat.

Dieses Ziel, die Vollendung bei Gott, ist auch uns zugesagt. Der Weg ist, sich ansprechen zu lassen von Gott.

Ihr Wolfgang Krauß
Diakonatsbewerber in Ausbildung

Krauss, Wolfgang, Diakonatsbewerber in Ausbildung