Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die katholische Kirche Fronleichnam – ein Hochfest, das nicht nur die Eucharistie in den Mittelpunkt stellt, sondern auch ein öffentliches Bekenntnis zum christlichen Glauben ist. In Erdweg wurde dieser besondere Tag mit einem feierlichen Gottesdienst unter freiem Himmel am Pfarrzentrum begangen.
Schon am frühen Morgen um 8:30 Uhr herrschten sommerliche Temperaturen. Etwa 150 Gläubige versammelten sich unter den alten, schattenspendenden Bäumen – dankbar für jede Brise und jeden Platz im Schatten. Die Sitzreihen in der Sonne blieben weitgehend leer, während man im Schatten enger zusammenrückte, um allen eine angenehme Feier zu ermöglichen. Und ob die zwitschernden Vögel und summenden Insekten in den blühenden Bäumen sich wohl ebenfalls von der feierlichen Stimmung angezogen fühlten, bleibt wohl ein Geheimnis.
Der festliche Rahmen war liebevoll gestaltet: Fahnenabordnungen zahlreicher Vereine aus dem Gemeindegebiet, Kommunionkinder, die Blaskapelle aus Eisenhofen, zehn Ministranten und viele weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer verliehen dem Gottesdienst einen würdevollen Glanz. Hauptzelebrant war Pfarrer Bula, unterstützt von Pater Matthäus als Konzelebrant undPastoralreferent Mathias Grandl. Auch Mesner aus den umliegenden Kirchen engagierten sich tatkräftig.
Im Anschluss zog die traditionelle Fronleichnamsprozession durch die Straßen der Gemeinde – begleitet von Gesang, Gebeten, Evangelienlesungen und Fürbitten. Ehrenamtliche aus Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltungen trugen Laternen und den Baldachin über dem Allerheiligsten, das abwechselnd von Pfarrer Bula, Pater Matthäus und Mathias Grandl getragen wurde. Die Feuerwehr aus Großberghofen sorgte dabei für die Sicherheit entlang des Prozessionswegs, der zu liebevoll geschmückten Altären in der Josef-Luegmair-Straße, am Eulenweg und am Steinacker führte.
Besonders die Kommunionkinder hatten große Freude daran, den Weg mit bunten Blumenblättern zu schmücken – so eifrig, dass zwischendurch Nachschub organisiert werden musste. Trotz der sicht- und hörbaren Präsenz der Prozession ließen sich nur wenige Anwohner aus ihren schattigen Gärten oder kühlen Häusern an den Straßenrand locken – vielleicht eine Einladung, im nächsten Jahr mit dabei zu sein.
Text: Wolfgang Dierkes
Bilder: privat