Pontifikalgottesdienst zur Weihe der neuen Orgel

Es war ein denkwürdiger Tag für die Pfarrei St. Georg in Oberteisendorf. Die neue Orgel wurde nach mehreren Jahren Vorbereitungs- und Bauzeit am dritten Adventssonntag feierlich geweiht.

"So möge die neue Orgel nun erklingen." Mit diesen Worten übergab Weihbischof Wolfgang Bischof nach der Weihe das Instrument seiner Bestimmung – ab jetzt zum Lobe Gottes und zur Freude der Menschen gespielt zu werden. Anschließend erklang die neue Orgel das erste Mal im Gottesdienst, passend zur Adventszeit mit dem bekannten Adventslied "Macht hoch die Tür" von Karl-Peter Chilla unter Verwendung des "Allegro moderato" von Charles J. May. An der neuen Orgel spielte Kirchenmusikerin Cäcilia Sommer und zeigte im Umgang mit dem Instrument ihr großartiges Können. Von hauchzart, weich, kräftig, mitreißend bis kraftvoll wurden im wahrsten Sinne des Wortes alle Register gezogen. Die neue Königin der Instrumente zeigte sich von ihrer besten Seite.

Nach dem feierlichen Einzug des Weihbischofs mit den Konzelebranten Pfarrer Martin Klein und Pfarrer i. R. Horst Kress, den Diakonen Sylvester Resch und Andreas Nieder sowie den Ministranten unter den Klängen der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel gespielt von den Bläsern von Rupertino Brass, begrüßte Pfarrer Klein den Bischof und bat ihn um den Segen für die neue Orgel. Zusammen mit dem Pfarrer und zwei Ministranten ging Weihbischof Wolfgang Bischof auf die Empore, wo er nach einem kurzen Gebet die Orgel mit Weihwasser und Weihrauch segnete.

Aufgestützt auf seinen Bischofsstab lauschte Weihbischof Wolfgang Bischof dann den ersten Tönen, die Cäcilia Sommer dem Instrument entlockte.

Während der anschließenden Liturgiefeier begleitete die Orgel die Solo-Sängerin Verena Dusch bei ihren Einlagen zum Kyrie, Sanctus oder Agnus Dei, die sie mit ihrer sicheren, glockenklaren und reinen Sopranstimme vortrug.

Auch das Zusammenspiel der Orgel mit der Bläsergruppe Rupertino Brass mit Johanna Aicher und Katharina Mader (Trompeten), Wolfgang Wimmer (Posaune) und Thomas Egger (Basstuba) war ein musikalisches Erlebnis.

In seiner Predigt ging der Weihbischof auf das Evangelium am Sonntag "Gaudete" zu deutsch "freut euch" ein. Gaudete sei der Sonntag , an dem die Vorfreude auf das nahende Weihnachtsfest für die Kirche im Mittelpunkt steht. "Freut euch im Herrn jederzeit", dieser Aufforderung nachzukommen sei gerade in unserer Zeit, in diesen Tagen, wo jede kleine Hoffnung oft schnell wieder zunichte gemacht wird, schwierig.

Gerade durch Corona werde uns Menschen gezeigt, dass wir nicht allmächtig sind, so der Bischof weiter. Was tun, resignieren oder hoffen? Die Heilige Schrift gäbe darauf gerade während der Adventszeit Antworten. Nicht resignieren, sondern das Haupt erheben, auf Gott hoffen und uns auf Weihnachten freuen. Denn mit der Geburt Christi sei die Zusage Gottes wahr geworden, die auch heute gilt und hilft: "Ich bin bei euch bis zum Ende der Welt". Wenn diese Botschaft in uns wohne, werde unser Herz voll Freude und ohne Angst sein. "Heute ist für unsere Kirche ein denkwürdiger Tag.

Das Werk ist vollbracht, mit der neuen Orgel haben wir ein absolutes Schmuckstück erhalten", so Kirchenpfleger Stefan Fritzenwenger, der sich in besonderer Weise für dieses große Projekt eingesetzt und es vorangetrieben hat. Für ihn seien heute nur drei Worte wichtig "Vergelt’s Gott sagen". Und so bedankte sich Fritzenwenger zuerst bei "unserem Hergott, der seine schützende Hand darüber gehalten hat" und bei Weihbischof Wolfgang Bischof, der durch seine Anwesenheit den Jubeltag erst richtig feierlich gemacht habe.

Ein großer Dank ging an den Orgelbaumeister Alois Linder und sein Team aus Nussdorf am Inn, für die herausragende Leistung und Zusammenarbeit. "Im Nachhinein kann ich sagen, das wir 2018 mit der Vergabe des Auftrags an Ihre Werkstatt alles richtig gemacht haben", so Fritzenwenger an den anwesenden Alois Linder gerichtet. Der Kirchenpfleger dankte allen Helfern, die an verschiedenen Stellen in über 300 freiwilligen Arbeitsstunden ihren Beitrag geleistet haben.

Nicht zuletzt wurde allen Spendern und Unterstützern gedankt, Privatpersonen, Vereinen, Einrichtungen, die durch ihren Beitrag 43 Prozent der Kosten in Höhe von 235.000 Euro aufgebracht haben. Auch der erzbischöflichen Finanzkammer gebühre Dank, so Fritzenwenger, denn sie habe das Projekt während der vergangenen Jahre durch hohe Haushaltszuschüsse unterstützt.

Neben der Orgel erwähnte Fritzenwenger auch die beiden anderen großen Projekte der vergangenen Monate in der Oberteisendorfer Pfarrei, die ebenfalls abgeschlossen werden konnten: die Innenrenovierung der Pfarrkirche und die Fertigstellung der Urnenwand mit Friedhofserweiterung.

Zum Abschluss erinnerte er an das im nächsten Jahr anstehende 100. Pfarreijubiläum, das ein weiterer Grund zum Feiern sei.

Mit einem besonderen Geschenk bedankte sich Pfarrer Martin Klein im Namen aller, die an dem Projekt Orgelneubau in irgendeiner Weise beteiligt waren, bei Stefan Fritzenwenger. Er überreichte ihm das vor Kurzem erschienene Buch "33 Bayerische Charakterköpfe" von Christian Feldmann und stellte gleich fest, dass die nächste Ausgabe unbedingt einen 34. "Charakterkopf" enthalten müsse, nämlich den von Stefan Fritzenwenger.

Zum Abschluss des Gottesdiensts bedankte sich der Weihbischof bei allen, die die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernommen haben, bei den Konzelebranten und besonders bei allen Gottesdienstbesuchern, die trotz strenger Corona-Kontrollen beim Eingang und Maskenpflicht während des gesamten Gottesdienstes mitgefeiert und sich mitgefreut haben. Es tue gut und gebe Hoffnung wieder eine halbwegs volle Kirche zu sehen, so Bischof.

Unter den Klängen des Introitus von dem Laufener Komponisten Wolfgang Hein, dessen Musik die Kirchenmusikerin Cäcilia Sommer besonders schätzt, erfolgte der Auszug und das Ende einer denkwürdigen Feier.

(Pressebericht Monika Konnert, Teisendorf)