„Wir sind in ‚echt‘ da, firmen ‚echt“ und der heilige Geist wird in ‚echt‘ auf euch herabkommen und nicht virtuell oder digital“, so begrüßte Firmspender Dekan Dr. Florian Schomers die 59 Firmlinge aus Trostberg, Altenmarkt, Grabenstätt, Pittenhart, Seeon, Seebruck, Chieming und Truchtlaching samt ihrer Paten und den Familien. Insgesamt waren etwa 600 Gottesdienstbesucher in der Pfarrkirche in der Schwarzau. Da der Platz bei weitem nicht reichte, wurden kurzerhand Bänke auf der Maibaumwiese aufgestellt und der Gottesdienst per Lautsprecher nach außen übertragen.
Doch bevor es so weit war, mussten sich die Jugendlichen auf das besondere Sakrament vorbereiten. Viele Vorbereitungsgottesdienste waren zu besuchen, manche besuchten Altenheimbewohner, unternahmen Ausflüge oder trafen sich in individuellen Gruppen.
„Ich glaube an Gott und möchte mit der Firmung meinen Glauben nochmal verstärken“, so der 14jährige David Karlstetter aus Trostberg. Emmi Remiger (14 Jahre) aus Trostberg, fand es gut sich bewusst für die Firmung entscheiden zu dürfen. Mit Pater Simo Grgic sei das auch recht gut gewesen. „Der hat mit seiner guten Laune immer alle angesteckt“ so David Karlstetter.
Beiden hat der Firmgottesdienst, dem vom „Chor&More“ unter der Leitung von Astrid Jäger besonders gut gefallen, weil sie in Firmspender Dekan Dr. Florian Schomers ein bekanntes Gesicht wiederfanden und dies viele Hemmungen nahm.
Wie es sich mit der Firmung verhält und welche Bedeutung die Feuerzungen, von denen in den Bibelgeschichten erzählt wird, hat, erklärte Pater Simo in seiner Predigt. Er machte deutlich, dass sich alles aus vieles aus dem Element Feuer aufbaue. „Feuer ist voller religiöser Faszination“, wusste er zu berichten. Jesus wurde oftmals als Feuerwerfer oder Brandstifter betitelt und die Menschen hätten recht gehabt. Er habe in den Menschen etwas entzündet. Am Pfingstfest haben damals die Jünger die Feuertaufe erhalten und seit 2000 Jahren würden immer wieder Menschen überall auf der Welt erreicht und ergriffen. „Vielleicht könnte die Kirche, die christliche Gemeinde und jeder einzelne Christ wie ein Zündholz sein, mit dem Gott selbst wieder neu das Feuer seines Geistes entfacht. Ganz ungefährlich ist das nicht. Man kann sich dabei die Finger verbrennen oder auch die Zunge. Ich wünsche euch die Folgen: neuen Mut, Glaubensglut, missionarisches Zeugnis, ein ‚Ja‘ zum Leben.“
Mit diesen guten Wünschen ging es in die Firmung selbst. Hier legten die Jugendlichen nochmals das Taufversprechen ab, bevor sie vor Schomers traten und durch Handauflegung und Segnung den Heiligen Geist erhielten. Dabei zeigte sich Schomers offen, fragte nach dem Namen und gab den Jugendlichen einen Gruß mit auf den Weg. David Karlstetter bekam zu hören, dass die Jungs mit Sommersprossen und roten Haaren die Besten seien und er sich ja nichts anderes einreden lassen solle. Emmi Remiger fragte er, wo sie wohne.
Nach der Firmung sprach nicht nur Annelie Kaiser, Kirchenvorsteherin aus der Evangelischen Kirche allgemeine Grußworte. Auch Stefanie Hertzer von der Pfarrei St. Andreas richtete sich als offizielle Vertreterin des Seelsorgeraumes Oberers Alztal an die Jugendlichen. Sie berichtete, dass sie bei ihrer Firmung erst einmal nichts besonderes passiert sei, sie sich anders gefühlt habe. Es sei aber der Tag gekommen, an dem sie nach einem Tiefschlag den Weg in die Kirche gefunden habe, um zu beten. Es habe ihr sehr geholfen. „Der Ort hier, ist auch für dich ein Schutzraum oder Wohlfühlort, je nachdem wie dir zumute ist. Gott hat immer für dich Zeit. Ich wünsche dir, dass sich der Funke den du heute mitbekommen hast, zur Flamme entwickelt“, gab sie den Jugendlichen mit.
Dann wurden alle in den Sommersamstag und in die Familienfeiern entlassen. Auf die Frage wohin ein Firmausflug mit Paten führt, meinte David Karlstetter, dass es mit dem Fahrrad an den Chiemsee und rundherum gehen soll. Emmi Remiger möchte mit ihrer Patin nach Passau fahren und dort eine Schifffahrt unternehmen, Sehenswürdigkeiten anschauen und Bummeln gehen.
Text: Limmer
Bilder ea Bildwerk, Späth, red
Die Firmung am 24. Juni 2022 um 10:00 Uhr in der Pfarrkirchen Mariä Himmelfahrt in der Schwarzau