Von Januar 2022 bis vsl. April 2023 wird die Wallfahrtskirche Maria Stern in Neukirchen renoviert. Auf dieser Seite werden sie über aktuelles und Bauphasen informiert. Außerdem wird es immer wieder aktuelle Bilder geben, da in der Bauphase die Kirche geschlossen ist und nicht besucht werden kann.
Download: Broschüre über die Maßnahmen der Renovierung
hier blättern
- /document-preview.download?fileID=57232120&index=0
- /document-preview.download?fileID=57232120&index=1
- /document-preview.download?fileID=57232120&index=2
- /document-preview.download?fileID=57232120&index=3
- /document-preview.download?fileID=57232120&index=4
- /document-preview.download?fileID=57232120&index=5
- /document-preview.download?fileID=57232120&index=6
- /document-preview.download?fileID=57232120&index=7
Mit einer Andacht und dem Auszug des Allerheiligsten verabschiedete sich dich Pfarrei am 29. Dezember von der Wallfahrtskirche Maria Stern in Neukirchen für die kommenden 15 Monate der Renovierung. Man habe ein lachendes und ein weinendes Auge, sagte Pfarrer Claus Kebinger coronabedingt auf dem Platz vor der Aussegnungshalle. Lachend, weil die renovierung endlich losgeht, der statische Erhalt der Kirche, die aufhellung der Fresken und auch die liturgische Neugestaltung des Altarraumes. Aber auch das weinende Auge, da die Kriche für die kommenden Monate als Gottesdienstort fehlen wird. Gemeindereferent Tobias Gaiser erinnerte daran, dass diese Kirche einen Mittelpunkt für die Menschen vor Ort bildet, ähnlich wie das Volk Israel die Bundeslade in ihrer Mitte bewahrt hat. Diese Mitte gelte es zu pflegen, auch wenn der Vorabendgottesdienst die kommenden Monate in der Pfarrkirche Riedering gefeiert werden muss. Die Neukirchner Ministranten können hier ein Vorbild für die Erwachsenen sein, denn sie fühlen sich weiterhin für den Samstagabend zuständig, auch wenn dieser in der kommenden zeit nicht dahoam gefeiert werden kann. Im Anschluss an die Andacht, die wunderbar von Weisenbläsern der Riederinger Trachtenkapelle umrahmt wurde, zogen alle vor die Kirche und das Allerheiligste wurde unter feierlichem Glockengeläut aus der Kirche herausgetragen und in die Pfarrkirche Riedering überführt.
In Neukirchen geht es mit Riesenschritten in Richtung Baubeginn. Es wurden am 11. Januar 2022 die Votivtafeln abgehängt und mit dem Gerüstaufbau zur Untersuchung der Empore begonnen.
An verschiedensten Punkten haben die Renovierungsarbeiten gut begonnen. Von außen steht ein Gerüst und der Dachstuhl wird bereits saniert. Ebenso so sind Teile der Empore geöffnet um sie statisch zu sichern und zu erhalten. Im Turm wird die Glockentechnik besprochen und im Kirchenschiff sind Bänke, Hochaltar und Orgel verpackt (wer braucht schon Cristo, das kann man selber). Arbeiten am Putz liefern so manches mittelalteriches Relikt zutage und man findet im Turm auch so manches kurioses....
Renovierungsinfo Neukirchen:
Unter dem Verputz der Seiten Altäre kam viel lockeres Mauerwerk und rostige Nägel, die man in den fünfziger Jahren zum Halt des Putzes verwendet hat, zu Tage. An den Seitenwänden in den Rundungen des Chorraumes kam Mauerwerk (Backsteinziegel) zu Tage die womöglich dazu dienten die Ecken der Gotik in Rundungen anzugleichen. Das sind aber womöglich Vermutungen.
Die letzten beiden Bilder zeigen die Stahlträger, die unter die Orgelempore eingezogen werden.
Ein Uhrwerk und ein Seil um einen Balken? Man könnte fast meinen, hier hat das letzte Stündlein geschlagen. Es sind aber einfach kleine Entdeckungen, die bei der Renovierung in Neukirchen zu Tage treten.
genauso wie die Schmiererei eines Teufelchens im Dachgebälk. Stammt womöglich aus der Zeit des Barock, wo das Tonnengewölbe eingezogen wurde! Ein unzufriedener Zimmerer, der der Kirche oder der damaligen Kirchenverwaltung nichts Gutes wünscht!? Der damalige Zimmerer hiess übrigens Vordermaier, nicht verwandt mit unserem Bürgermeister!
Die Reliquienplatte des Hochaltars, darunter erkennbar das Quadrat mit einer ebenfalls vorhandenen Reliquienkammer! Letztere vermutlich aus der Zeit der Gotik, erstere aus der Zeit der Barockisierung! In der Kammer befindet sich eine Metallkapsel, wäre interessant, was sich darin befindet. Bleibt aber unberührt! Auf der Unterseite der Platte sehen wir noch Reste der päpstlichen Siegel.
Bei der Renovierung in Neukirchen steht seit Mitte Juni das Gerüst im Kirchenraum. Dies bietet ganz neue Perspektiven und Einblicke. Staubige Engerl, der Heilige Geist der fehlt und ein einsamer Schmetterling auf der Suche nach seiner Spiritualität.
An vielen Orten in der Kirche wird er schmerzlich vermisst: Der heilige Geist. Bei uns in Neukirchen ist er wieder da und kann wirken. Frisch repariert und renoviert - und bereit zu wirken. Schön, dass er wieder da ist.
November 2022: Die Stuckarbeiten an den Seitenaltären schreiten auch voran
In Neukirchen ist das Gerüst im Kirchenraum abgebaut und man sieht wieder das gereinigte Deckenfresko. Und eingebaut wurden wieder die restaurierten Kirchenfenster. Langsam sieht man wieder was für ein Schatzkästlein wir hier besitzen. Bis zur Altarweihe am 2. Juli ist aber noch viel zu tun.
Vieles tut sich grad bei der Renovierung in Neukirchen. Die Orgelempore wird verputzt, Bänke gereinigt, letzte Stukkarbeiten getätigt und letzte Absprachen für den neuen Volksaltar getroffen. Außerdem wurde die Restaurierung des Gnadenbildes abgenommen. Gereinigt und neue Firniss - es strahlt wieder wunderbar. Und nein - wir sind mit der Renovierung noch nicht bald wieder fertig, aber man kann eine Zielgerade zumindest erahnen.
Altarsockel und Leuchter für die Osterkerze schauen schon sehr konkret aus. Es geht mit Riesenschritten der Altarweihe und Wiedereröffnung von Neukirchen am 2. Juli entgegen.
Fotos: Heinrich Dhom
Ein schöner Artikel über die liturgische Neugestaltung von Neukirchen ist in der Wochenendausgabe vom 21.05.2023 des OVB.
Rosenheim – Am zweiten Juli muss alles fertig sein, wenn Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg die jüngst renovierte Wallfahrtskirche Maria Stern in Neukirchen/Riedering einweihen wird. Der Dachstuhl ist saniert, die Orgelempore gesichert, die Fresken und Glasfenster sind gereinigt, die Altäre wieder in Ordnung gebracht und mit frischem Stuck versehen. Es fehlt nur noch die liturgische Ausstattung: Die wird gerade in den weiten Räumen der Kunstschmiede, Metallbau und Schlosserei Ruedorfer in Rosenheim in der Oberaustraße gestaltet.
1932 gegründet
Diese Firma wurde 1932 von Isidor Ruedorfer gegründet und stand erst in der Heilig-Geist-Straße am früheren Marienbad, bis Walter Ruedorfer in den 60er-Jahren in die Oberaustraße umzog. Der jüngste Walter Ruedorfer ist nun schon die dritte Walter-Ruedorfer-Generation.
Es geht um den Volksaltar, den Ambo (das Lesepult) sowie einen Leuchter für die Osterkerze. Der Entwurf für all dies stammt vom Rosenheimer Bildhauer Josef Hamberger in den letzten Monaten vor seinem Tod 2019. Die Idee, Hamberger damit zu beauftragen, hatte Heinrich Dhom, der Kirchenpfleger der Pfarrei Riedering. Wie kam der Kontakt zustande? Dhom bat Marinus Singer, den Schmied aus Wolferkam, der viel mit Hamberger zusammengearbeitet hatte, Hamberger anzurufen. Das tat der - „…und dann gab mir Marinus einfach den Hörer und sagte: ‚Du kannst selber mit ihm sprechen‘. Hamberger überlegte eine Weile, verwies auf sein Alter – und sagte dann zu. Kurz darauf hatten wir den gezeichneten Entwurf“, erzählt Dhom. Dieser Entwurf liegt nun auf dem Arbeitstisch von Ruedorfers Werkstatt als wohl wirklich Hamberger letztes Werk – zumindest als gezeichneter Entwurf. Bei jedem Besuch, so erzählt Dhom, habe Josef Hamberger nach oben gezeigt und verschmitzt gesagt: „Ich habe nicht mehr viel Zeit!“ Dhom hatte ihm dann geantwortet, er spreche mit Rom, dass er mehr Zeit bekommt. Geschafft hat er es dann wirklich. Wunderbare Begegnungen seien es gewesen, erinnert sich Dhom.
Zuerst musste Dhom den Kunstreferenten des Ordinariats, Herrn Dr. Alexander Heisig, überzeugen – was ihm schnell gelang. Aber auch der Pfarrer und die Kirchenverwaltung mussten von dem Entwurf überzeugt werden – das war nicht ganz einfach: Manchen war’s zu modern, manchen war’s zu wenig mobil.
Ausführen sollte den Entwurf Marinus Singer – doch der verunglückte plötzlich kurz darauf tödlich. Das war der Startschuss für den zweiten Wunschkandidaten, eben die Kunstschmiede Ruedorfer – diese Firma hatte schon in der Rosenheimer Hedwigskirche mit Hamberger zusammengearbeitet, der damit seine Karriere begründet hat. Das letzte Ergebnis der Zusammenarbeit war die Ausstattung der Rosenheimer Nikolauskirche nach Hambergers Plänen.
Mal rötlich, mal goldfarben schimmert der Volksaltar aus reiner Bronze in einer Kupfer-Zinn-Legierung mit einem Gesamtgewicht von circa 350 Kilogramm. Schlank, schmal und stolz erhebt er sich und wird noch mit einem ebenso schlanken Kreuz samt Bergkristall-Steinen geschmückt. Darauf kommt eine Steinplatte aus Untersberger Granit – jetzt liegt erst noch eine maßgleiche Holzplatte obenauf.
Reliquie in der Bleikapsel
Leise lächelnd öffnet der junge Ruedorfer eine kleine Klappe im Altar: Hier findet in einer Bleikapsel eine kleine Reliquie ihren Platz, wie in jedem katholischen Altar. Welche Reliquie von welchem Heiligen, wird Weihbischof Graf zu Stolberg erst bei der Einweihung verraten.
Ebenso schlank und hochragend, fast grazil, steht der Kerzenleuchter da, etwas standfester der Ambo. Alles aber wird sich stimmig in den intimen Altarraum der Wallfahrtskirche Maria Stern einfügen und Marias Stern um weitere Schimmer bereichern.