Pfarrverband Teisendorf

Poststr. 25, 83317 Teisendorf, Tel. 08666-280
Mail: st-andreas.teisendorf@ebmuc.de

Kirchenkonzert OrgelPlus am 25. September 2022

Anlässlich der Festreihe zum 100-Jährigen Bestehen der Pfarrei St. Georg Oberteisendorf, zur Anschaffung der neuen Orgel und zum Abschluss der Renovierungsarbeiten in der Kirche gab es am Sonntag, 25. September 2022, um 15:30 Uhr ein ganz besonderes OrgelkonzertPLUS.

Das Konzert zeigte, wie wunderschön sich Gesang und Instrumentalmusik mit den Klängen der Orgel vereinen und ein harmonisches Gesamtklangbild ergeben.

Den Anfang des Konzertes machte die Gruppe Rupertino Brass mit der "Sinfonia Musisali" (L. Da Viadana ca. 1560-1627). In dieser Musikgruppe spielen Wolfgang Wimmer Tenorhorn, Thomas Egger Tuba, Johanna Aicher und Rupert Eder (in Vertretung für Katharina Mader) Trompete, Cäcilia Sommer begleitete auf der Orgel.

Richard Geisreiter, der sehr informativ durch das Programm führte, ging dann auf die Ankündigung „Orgel PLUS“ein. Dieses Konzert solle zeigen, dass die Orgel nicht nur ein Kirchenmusikinstrumernt ist, sie ist das vielseitigste und in ihren räumlichen Ausmaßen größte Instrument, das ein Mensch alleine spielen kann. Ob sie nun alleine erklingt oder Chor, Instrumente und die Gottesdienstgemeinde begleitet, immer steht sie im Dienst vor Gott und hilft den Gläubigen, Gott ihre Anliegen vorzubringen. Mit ihren unterschiedlichen Registern kann sie die Stimmungen der Freude und Dankbarkeit, aber auch der Trauer sehr gut zum Ausdruck bringen. Wir kennen die Orgel als tragendes Begleitinstrument für Chormusik, aber auch Solisten werden von ihr gut begleitet, wie sich bei dem Lied „das ist der Tag des Herrn“ von F. M Bartholdy zeigte, das von den beiden jungen sehr talentierte Gesangssolisten Anna Mühlbacher und Emmanuel Fritzenwenger brillant vorgetragen wurde, Cäcilia Sommer begleitete sie dabei auf der Orgel.

Daran schloss sich das Stück „Visite“ von Georg Phillip Teleman an, das Johanna Huber auf ihrer wohlklingenden Altflöte zu Gehör brachte. Anschließend ließen sich die Mitglieder der Rupertino Brass wieder hören. Sie spielten zwei Allemanden von H. Schein.

Zwischen den einzelnen Musikstücken ging Richard Geisreiter dann auf die Bedeutung der Orgel im kirchlichen Bereich ein. Hier steht die Orgel voll im Dienst der Liturgie und hat die Aufgabe zu erfüllen, dem Gottesdienst eine besondere Festlichkeit zu verleihen. Die Orgel wurde bereits im 3.Jahrhundert vor Christus erfunden und ihre bewegte Vergangenheit ist eine Erfolgs geschichte. Seit der Gotik und der Renaissance entwickelte sich die Orgel zum Hauptinstrument der kirchlichen Liturgie und inspirierte Komponisten zu musikalischen Glanzleistungen.

Anna Mühlbacher trug dann mit wohlklingende Stimme das Lied „ O hätt ich Jubals Harf“ von Händel vor, das dieser in nur einem Monat komponierte, dabei wurde sie von Cäcilia Sommer auf der Orgel begleitet. Seine Liebe für die Orgel hat auch Emmanuel Fritzenwenger, ein noch sehr junger Orgelspieler, entdeckt. Er spielte sehr gekonnt das Orgelsolostück: „Prince Denmark Marsch" von H. Purcell. Dabei ist das Spielen auf diesem Musikinstrument gar nicht so leicht, wenn man bedenkt, dass dabei die beiden Hände und die Füße gleichzeitig die verschiedenen Tasten und Pedale betätigt müssen.

Richard Geisreiter ging dann kurz auf die neue Oberteisendorfer Orgel ein. Sie verfügt über 18 Register (1 Register ist eine über den gesamten Tonumfang reichende Reihe von Pfeifen einer Klangfarbe). 1.018 Pfeifen stehen in der Orgel, 314 Pfeifen davon stammen noch aus der alten Steinmayer-Orgel von 1886, die restlichen 704 Pfeifen wurden neu eingebaut und zwar 589 Metallpfeifen, 59 Holzpfeifen und 56 Zungenpfeifen. 3.600 Stunden wurde in der Werkstatt von Orgelbauer Lindner in Nußdorf am Inn an der Orgel gearbeitet. Nach der Anlieferung und der Montage in der Kirche waren dann noch ca. 400 Stunden für die Intonation und Stimmung aller Pfeifen nötig. Für die Pfeifen wurde 300 Kilo Zinn und 110 Kilo Blei geschmolzen und zu Pfeifen verarbeitet, weiters wurden ca. 120 m Messingdraht in verschiedenen Stärken verbaut, um Betätigungselemente vom Spieltisch zur Windlade herzustellen, wodurch dann die Töne erklingen, Zur Abdichtung der Pfeifen wurde das Leder von 8 – 10 Schafen und 2 kleinen Ziegen benötigt, und so ist ein wahres Meisterwerk entstanden. Jede Orgelpfeife ist ein Meisterstück für sich, genau nur für diese eine Orgel und den Raum in dem diese Orgel stehen wird geschaffen. Richard Geisreiter hat sich sehr viel Mühe gemacht, um den Konzertbesuchern die Bedeutung der Orgel im Allgemeinen und in der Kirchenmusik zu erklären.

Der Kirchenchor lies nun das Kyrie und Gloria von Alexander-David Nuber erklingen dem die Suite von Georg Phillip Teleman folgte, gespielt von Johanna Huber auf der Altblockflöte und begleitet von Cäcilia Sommer auf der Orgel.

Dann kam noch ein ganz besonderes Schmankerl zu Orgel Plus. Wir haben bei diesem Konzert die Orgel als stimmgewaltiges Instrument kennengelernt, die aber auch sehr feinfühlig klingen kann, wie man bei der Alphornfanfare hören konnte. Wolfgang Wimmer hat dabei mit dem Alphorn eine ganz besondere musikalische Stimmung erzeugt, begleitet wurde er dabei von der Rupertino Brass und sehr feinfühlig auf der Orgel von Cäcilia Sommer, die auch die Gesamtleitung des Konzertes hatte. Es ist kaum zu glauben, dass diese beiden Instrumente, Alphorn und Orgel so gut zusammenpassen.
Zum Abschluss erklang dann von allen Konzertbesuchern und den Musikanten gemeinsam gesungen, was hätte da besser gepasst als das Lied „Großer Gott wir loben dich".

Interessant ist, dass fast alle Mitwirkende in der Oberteisendorfer Pfarrei beheimatet sind.

Pressebericht von Waldtraud Huber

St_Georg_Orgel_Plus_Konzert_2022 (3)
St_Georg_Orgel_Plus_Konzert_2022 (4)
St_Georg_Orgel_Plus_Konzert_2022 (5)
St_Georg_Orgel_Plus_Konzert_2022 (7)
St_Georg_Orgel_Plus_Konzert_2022 (8)
St_Georg_Orgel_Plus_Konzert_2022 (9)
St_Georg_Plakat_Orgel_Plus_2022