„Mit dir überspringe ich Mauern und Wälle“ (Psalmen 18,30) steht auf den dicken Kirchenmauern, die unsere Pfarrkirche Maria Schutz in München-Pasing umgeben. Auf alten Fotographien erkennt man, dass innerhalb der Mauern Bäume standen, die inzwischen verschwunden sind. Bis 2022 wuchs dort nur kurz geschnittener Rasen. Die Kinder lieben es, auf den Mauern zu balancieren, ab und zu treffen sich dort Jugendliche zum Parcours.
Im Jahre 2015 schenkte Papst Franziskus seiner Kirche die Enzyklika „Laudato si“. In diesem Lehrschreiben appellierte er an die Verantwortung aller Menschen für die Erde als unser „gemeinsames Haus“. Der Titel erinnert an den heiligen Franz von Assisi, der mit dem Sonnengesang dem Schöpfer für die Schönheit der Welt dankt. Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass aus einer Idee Taten folgten.
Aufgeschlossen reagierte unser Pfarrer Alois Emslander auf die Frage, ob die Rasenflächen noch etwas mehr Leben vertragen könnten. Nachdem sich der BUND Naturschutz in Bayern e.V., Ortsgruppe München West, 2. Vorsitzende Frau Katrin Heininger, als Kooperationspartner anbot, fasste die Kirchenverwaltung von Maria Schutz einen entsprechenden Beschluss und der Pfarrgemeinderat übernahm das Projekt. Da Frau Heininger über reichliche Erfahrung in der Biotopanlage und -pflege verfügt und seit 25 Jahren unter anderem in Pasing aktiv ist, waren die Detailfragen nach Art der Anlage und Umsetzung des Planes schnell geklärt.
Nach Bewerbung in den Medien des Pfarrverbandes Pasing durch den Pfarrgemeinderat Maria Schutz kamen am Samstag, 10.09.2022, 09:30 Uhr, 35 Gemeindemitglieder, darunter viele Kinder, zusammen, um gemeinsam einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.
Vor der Pflanzung wurden die Grassoden entfernt, und die Fläche händisch mit den angelieferten 3 Tonnen Sand und Kies, Schubkarre für Schubkarre aufgefüllt. Der Bodentausch hat einen wichtigen Grund: Je magerer eine Fläche ist, desto bunter blüht es. Auf nährstoffreichen Standorten verdrängen dominante Arten, wie Gras und Löwenzahn, die konkurrenzschwächeren Wiesenblumen. Auf den so neu entstandenen Magerstandorten wurden ausschließlich Blütenpflanzen aus Pasing angesiedelt, die in der kleinen Wildstaudengärtnerei des BUND Naturschutz im nahen Klostergarten, Magdalenenpark, gezogen werden, darunter selten gewordene Arten wie Sonnenröschen, Kugelblümchen, Ästige Graslilie, Gekielter Lauch oder Knolliges Mädesüß.
Vor allem unsere Insektenwelt ist auf heimische Wildpflanzen angewiesen. Viele Wildbienen sammeln nur an ausgewählten Pflanzen Pollen, die Raupen der Schmetterlinge brauchen spezielle Nahrungspflanzen. Wenn diese bestimmten Pflanzen fehlen, wird auch die betreffende Schmetterlingsart verschwinden. Am Ende der gemeinsamen Aktion hatten an die 45 Wildpflanzenarten bei Maria Schutz ein neues Zuhause gefunden. Schon im 2. Jahr zirpte und flatterte es auf der Fläche, die von den Kindern nach der Pflanzung unter anderem mit Lein und Karthäusernelken, Moschusmalven, Thymian und Natternkopf eingesät wurde.
Im April 2023 kamen bei einer zweiten Aktion zu den 45 m² nochmal 20 m² Blühfläche hinzu und die Fläche wächst weiter durch Aktionen mit Kindern der benachbarten Schule. Im Jahr 2024 und zuletzt im Juni 2025 gestalteten Kinder der Religionsklasse, 4. Jahrgangsstufe, die Blumenwiese weiter. Die ersten 100 m² sind inzwischen angelegt.
Die Pflege ist denkbar einfach: Ein- bis zweimal im Jahr wird gemäht, aber nur abschnittsweise, damit die Tiere einen Zufluchtsort finden. Einen Teil der Pflanzenstängel und Gräser lassen wir bis April stehen, um daran überwinternde Schmetterlingspuppen und Eier nicht abzuräumen. Ein Trupp Stieglitze freut sich über die Samenstände der Pflanzen. Die für die Pflege benötigten Gartengeräte stellt der BUND Naturschutz zur Verfügung, die etwas intensivere Begleitpflege in den ersten beiden Jahren übernahmen Fachleute der Ortsgruppe.
An der Südseite der Kirche Maria Schutz blüht nun schon im dritten Jahr eine wunderbare artenreiche Wiese als sichtbares Zeichen, dass durch gemeinsames Handeln die Erhaltung von Natur und Biodiversität gelingen kann. Wenn Papst Franziskus in seiner Enzyklika fragte: „Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?“ Das ist unsere Antwort.
Sie sind neugierig geworden auf unsere Blühfläche an der Pfarrkirche Maria Schutz? Kommen Sie gerne mal vorbei! Oder besuchen Sie unsere Homepage, hier haben wir einige Bilder für Sie vorbereitet!
Katrin Heininger, BUND Naturschutz und Fonse Schmaußer, Pfarrgemeinderat Maria Schutz
Mit Freude dürfen wir auf die 4. Pasinger Orgeltage an der Eule-Orgel in der Pfarrkirche Maria Schutz zurückschauen. Herzlich danken wir allen Besucher*innen und natürlich den Organisten, die uns mit ihrer Kunst und Musik beschenkt haben.
Vergelt´s Gott auch an unseren Kirchenmusiker Thomas Fischaleck für die Organisation und Brigitte Miehle für den Empfangs- und Spendendienst.
Mit diesem Format haben wir im Münchner Westen sicher ein besonderes Kulturangebot – mögen noch mehr Menschen daran teilnehmen, davon weitererzählen und sich beschenken lassen.
Alois Emslander, Pfarrer
Die Kirchenverwaltung Maria Schutz hat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, die Opferkerzen für die Pfarrkirche Maria Schutz in Zukunft von der Werkstatt für Menschen mit Behinderung des Monsignore-Bleyer-Hauses produzieren zu lassen. Dort wurden die Kerzen speziell für uns in einer rund einjährigen Phase entwickelt und können jetzt produziert werden. Wir freuen uns sehr, Ihnen ab sofort handgezogene Opferkerzen aus einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Pasing anbieten zu können und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Monsignore-Bleyer-Haus im Bereich der Opferkerzen.
Am Donnerstag, den 05.06.2025 wurde uns in der Werkstatt die erste Kiste Kerzen übergeben, womit der Startschuss für die neuen Opferkerzen gefallen ist.
Am Donnerstag, den 15.05.2025 stand in der Pfarrkirche Maria Schutz das Modell des neuen Altarraums in Originalgröße. Der Tag des 1:1-Modells begann mit der sog. 1:1-Probe, bei der wir gemeinsam mit dem Architekten des Erzbischöflichen Ordinariats, dem Fachreferenten für Zeitgenössische Kunst und Kirche, der Künstlerin sowie den Mitgliedern der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderatsvorstands letzte Anpassungen an der Umgestaltung durchgeführt haben. Im Anschluss wurde das Modell final vermessen, so dass abschließende Pläne erarbeitet werden können. Ab 13.00 Uhr war die Kirche schließlich für die Öffentlichkeit geöffnet und viele Interessierte sind gekommen, um das Modell zu besichtigen und einen Eindruck der Umgestaltung zu gewinnen. Über den ganzen Tag verteilt haben rund 100 Personen das Modell besucht und besichtigt. Wir freuen uns, dass diese Möglichkeit so gut angekommen wurde!