Pfarrei St. Sebastian

Katholische Pfarrgemeinde in Gilching
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Weitere Orgeln in Gilching

St. Johannes (ev)

St. Johannes Gilching
Orgelbauer:Firma Oberlinger in Windesheim bei Bad Kreuznach
Baujahr:
1973
Traktur:
mechanisch
Spieltisch:
im Orgelfuß integriert
Manuale:
II
Register:
11
Orgel St. Johannes Gilching

Die evangelische Kirchengemeinde St. Johannes Gilching-Weßling [S.23 aus ⁽¹⁾]

hatte sich 1973 für ihre Johanneskirche in Gilching von der Firma Oberlinger in Windesheim bei Bad Kreuznach eine mechanische Orgel mit 11 Registern plus Tremulant bauen lassen. Das Instrument ist schön gestimmt und es können Stücke mit Schwerpunkt Barockmusik sehr gut wiedergegeben werden.

Disposition

I Manual C-g³II Manual C-g³
1. Subbass 16′
3. Gedackt 8′
7. Rohrflöte 8′
2. Octavbass 8′
4. Principal 4′
8. Kleingedackt 4′
 
5. Gemshorn 2′
9. Octave 2′
 
6. Mixtur 3 fach
10. Sifflöte 1′
 
11. Sesquialter 2 fach
 
12. Tremulant
Fußtritte für Koppeln: I-Ped., II-Ped., II-I

Hörbeispiele

I. Manual

Gedackt 8′
Principal 4′
Gemshorn 2′
Mixtur 3 fach

II. Manual

Rohrflöte 8′
Kleingedackt 4′
Octave 2′
Sifflöte 1′
Sesquialter 2 fach

Pedal

Subbass 16′
Octavbass 8′

Harmonium in St. Johannes

Disposition:

Forte 1
Baß-Koppel
Viola 4′
Viola d'amour 4′
Diapason 8′
Dulciana 8′

Dolce 8′
Melodia 8′
Vox Jubilante 8′
Seraphone 8′
Diskant-Koppel
Forte II


Nicht mehr an ihrem Standort in Gilching

Ehemalige Zeilhuber-Orgel in St. Sebastian

Alte Aufnahme
Die alte Zielhuber-Orgel in St. Sebastian. Links sieht man bereits die ersten Planungen für die neue Orgel.
ehem. St. Sebastian Gilching
Orgelbauer:Firma Zeilhuber jun. in Altstädten/Allgäu
Baujahr:
1966
Einweihung:
15.06.1966
Kosten
40.000 DM
Abgebaut:
11. bis 13.11.2002
Heutiger Standort:
Kupres in Bosnien-Herzegowina
etwa in der Mitte zwischen Banja Luka und Mostar auf 1000 m Höhe
(Weihe Juli 2003 der neu gebauten Kirche+Orgel)
Traktur:
elektro-pneumatisch
Spieltisch:
frei stehend
Manuale:
II
Register:
20
Abmessungen
6m x 2,1m x 5,2m (BxTxH)
Gewicht
4,5 - 5t
Besonderheiten:
Koppeln II-I, I-P, II-P
Rollschweller

Disposition:

I. Manual
 
II. Manual
 
Pedalwerk
1.
Prinzipal 8′
8.
Gedeckt 8′
16.
Subbaß 16′
2.
Rohrflöte 8′
9.
Weidenpfeife 8′
17.
Octave 8′
3.
Octave 4′
10.
Nachthorn 4′
18.
Pommer 8′
4.
Kleingedackt 4′
11.
Spitzflöte 4′
19.
Pifaro 4′+2′
5.
Schweizerpfeife 2′
12.
Prinzipal 2′
20.
Fagott 16′
6.
Sesquialtera 2 fach
13.
Quinte 1 ⅓′
7.
Mixtur 1 ⅓′
14.
Scharfzimbel 1′
 
15.
Oboe 8′

Die Zeilhuber-Orgel in St. Sebastian [S.17 aus ⁽¹⁾]

Im April 1962 wendet sich Pfarrer Josef Hoch an die Pfarrgemeinde: „Es geht um etwas ganz Großes, es geht um den Bau unserer neuen Pfarrkirche... Ja, es ist richtig, die erzbischöfliche Finanzkammer trägt die Kosten des Baus - aber alles, was die Innenausstattung betrifft (Geläute, Orgel, Stühle usw.), ist unsere Sache!"
Am 15. Dezember 1963 wird die Kirche eingeweiht. Die Bänke sind installiert, die Glocken geweiht. Drei Jahre später, am Sonntag nach Fronleichnam, 12. Juni 1966, erhält die Orgel den kirchlichen Segen durch den Münchner Domorganisten Prof. Heinrich Wismeyer. Die Gilchinger Pfarrkirche, sagt er, hat mit der Orgel ihre strahlende Krönung erfahren. Er beglückwünscht Gemeinde und Chor und spricht der Orgelwerkstatt Zeilhuber in Altstädten bei Sonthofen seine Anerkennung aus.
Wenn man während der letzten 36 Jahre in der Pfarrkirche St. Sebastian nach rückwärts blickte, so schien die Orgel in ihrer schlichten Form dem Bau angemessen. Musikalisch gab es keine Probleme, wenn vornehmlich Lieder begleitet werden sollten. Immerhin hatte das Instrument 20 Register. Es war ein elektro-pneumatisches System; die Übertragung von den Tasten und Registerwippen an das Werk geschah auf elektrischem Weg. Diese Technik gab es seit etwa 1920; sie galt als modern und preiswert, funktionierte leicht und schnell, und man konnte den Spieltisch an einem beliebigen Platz aufstellen.
In vielen kleinen und großen Kirchen entstanden diese Orgeln, auch 1957 im Münchner Dom und noch 1966 in der Münchner St.-Michaels-Kirche. Der große Bedarf in der Nachkriegszeit zwang die Gemeinden zu technisch einfachen, preiswerten Lösungen. Doch der Pferdefuß zeigte sich bald: Mit den Jahren alterte die Elektrik, wurde träge und ungenau oder fiel aus. Einige Register konnten nicht richtig gestimmt oder gar nicht mehr angesprochen werden. Die Kirchenmusiker klagten; fremde Organisten fanden sich auf der Orgel nicht zurecht. 1989 schreibt Prof. Karl Maureen, der Orgelsachverständige des Ordinariats, in einer Stellungnahme zu den Orgeln unserer Gemeinde:
Die Orgel von St. Sebastian ist ein typisches Beispiel für die Erbauerzeit 1966, in der auf künstlerische Aussage wenig Wert gelegt und deshalb auch minderwertiges Material verwendet wurde. Jeder qualifizierte Organist wird über dieses Instrument unglücklich sein."

Und die alte Sebastians-Orgel? [S.23 aus ⁽¹⁾]

Das Werk wurde vom 11. bis 13. November 2002 unter der Leitung eines Orgelbaumeisters fachgerecht abgebaut und auf einen großen LKW verladen. Ziel der Fahrt war der Ort Kupres in Bosnien-Herzegowina, etwa in der Mitte zwischen Banja Luka und Mostar auf 1000 m Höhe gelegen. Hier sind im Bürgerkrieg vier Kirchen zerstört worden. Im Juli 2003 soll eine neu gebaute Kirche zusammen mit der Gilchinger Orgel eingeweiht werden.
Eine Gilchinger Bürgerin, die aus der Nähe von Kupres stammt, hatte die Möglichkeit vermittelt. Wir sind froh, dass wir auf diese Weise einer Gemeinde helfen konnten, der auf lange Sicht das Geld für eine neue Orgel fehlen wird.
Pfarrer Dominik Stojanovic aus Kupres schreibt am 10. Dezember 2002: „Sehr geehrter Herr Pfarrer Steinmetz! Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für die Orgel, die Sie der Kirche der hl. Familie in Kupres geschenkt haben. Der Transport der Orgel ist sehr gut gegangen. Als ich meinen Gläubigen sagte, dass die Orgel gekommen sei, waren sie begeistert... Am 19. Juli 2003 findet hier in Kupres ein Katholikentag für ganz Bosnien und Herzegowina statt... Ich lade Sie alle von ganzem Herzen ein.“

Innenansicht St. Sebastian mit Empore und Orgel

Ausstattung der Kirche [S. 14/15 aus ⁽²⁾]

Durch die großen Ausgaben des Kirchenbaus kann sich St. Sebastian nicht gleich eine neue Orgel kaufen. Als Überbrückung dient ein Harmonium, welches von der Firma Mößner in Pasing gekauft wird. Erst 1964 wird die Orgel bei der Firma Zeilhuber in Altstädten/Allgäu bestellt und 1966 geliefert (20 Register).

Im Pfarrbrief vom 28.7.63 heißt es bereits: " ... könnten wir an die langfristige Orgelbestellung denken, wenn noch einige Kirchenbänke zu 630,-DM gespendet würden."

Am Abend des Fronleichnamstages (15.6.66) ist die feierliche Einweihung der Orgel in St. Sebastian. Prälat Prof. Heinrich Wismeyer, Domorganist aus München, bezeichnet die Orgel bei der Weihe als "Organum = Werkzeug". Von ihm stammt auch die Disposition (Auslegung) der Orgel. Anschließend gibt Heinrich Wismeyer ein Festkonzert. Bei einem Stück wird er vom Kirchenchor St. Sebastian unter Leitung von Herrn Rudolf Hauschild begleitet.

Neubauten und Renovierungen in den vergangenen 40 Jahren (Arno Streidl) [S.53/56 aus ⁽¹⁾]

Im Jahre 1964 wurde bei Fa. Zeilhuber eine Orgel für unsere neue Kirche bestellt. Sie wurde am 15. Juni 1966 geweiht.
[…]
Vom 11. bis 13. November 2002 wurde von vielen fleißigen Helfern unter Leitung von Orgelbaumeister Heiser unsere alte Orgel abgebaut und zum Transport nach Bosnien verladen.

Ehemalige Holzapfel-Orgel auf Gut Rottenried

Die frühere Holzapfel-Orgel als neues Instrument in der Heilig-Geist-Kirche in Augsburg-Hochzoll.
Die frühere Holzapfel-Orgel als neues Instrument in der Heilig-Geist-Kirche in Augsburg-Hochzoll.

Die „Hausorgel“ auf Gut Rottenried [S.22/23 aus ⁽¹⁾]

hat ihre eigene Geschichte. Das Instrument entstand durch Neigung und persönliches Engagement des Gutsherrn Josef Holzapfel, der sich zuerst an einer elektronischen Orgel versuchte und dann auf Anraten seines Lehrers Karl Maureen zum Bau einer eigenen Orgel entschloss.
Dass ein Werk mit 50 Registern auf 3 Manualen und Pedal sowie Glockenspiel entstehen sollte, war für Herrn Maureen ebenso überraschend wie der Eifer, mit dem der Bauherr die Arbeit der Orgelfirma WRK (Wendhack, Redecker und Kreuzer in München) bis zum Ziel verfolgte.
„Am Tage Christi Himmelfahrt, dem 20. Mai 1982, konnte das Instrument gemeinsam mit Freunden und Bekannten der Familie Holzapfel eingeweiht werden“, heißt es in einem Bericht, und „alljährlich an diesem Tage findet nun ein großes Orgelkonzert mit einer - wie könnte es anders sein - nachfolgenden großen Bewirtung der Gäste statt.“
Einige Jahre nach dem Tod des Besitzers sollte die Orgel verkauft werden, und der Zufall wollte es, dass eine Pfarrgemeinde in Augsburg dringend ein ebenso großes Instrument benötigte - der von ihr beauftragte Orgelbauer hatte Insolvenz angemeldet. Aber lassen wir Pfarrer Albert L. Miorin sprechen: „Für mich stand der Jahresurlaub an, den ich nach Santiago de Compostella antrat. Ich nahm dieses Anliegen mit auf den Weg, voll Vertrauen, dass sich schon eine gute Lösung auftun werde...Kaum waren wir aus Spanien zurück, erreichte mich der Anruf eines Mitarbeiters aus dem Amt für Kirchenmusik in Augsburg. In einer Maschinenhalle nahe Gilching stehe eine Orgel, die nach seiner Meinung hervorragend in unsere Kirche passen würde...“
Nach 10-monatigen Vorbereitungsarbeiten wurde die Orgel am Pfingstfest, 19. Mai 2002, anlässlich des Patroziniums der Heilig-Geist-Kirche in Augsburg-Hochzoll festlich eingeweiht.

Disposition

Positiv, I. Manual, C-g³
 
Hauptwerk, II. Manual, C-g³
 
Schwellwerk, II. Manual, C-g³
 
Pedal, C-f¹
1.
Holzgedackt 8′
12.
Bordun 16′
24.
Stillgedackt 16′
38.
Prinzipal 16′
2.
Prinzipal 4′
13.
Prinzipal 8′
25.
Prinzipal 8′
39.
Subbaß 16′
3.
Hohlflöte 4′
14.
Gedackt 8′
26.
Rohrflöte 8′
40.
Quinte 10 ⅔′
4.
Sesquialter 2-fach 2 ⅔′
15.
Oktave 4′
27.
Viola di Gamba 8′
41.
Oktave 8′
5.
Oktave 2′
16.
Spitzflöte 4′
28.
Voix céléste 8′
42.
Gemshorn 8′
6.
Waldflöte 2′
17.
Quinte 2 ⅔′
29.
Oktave 4′
43.
Oktave 4′
7.
Quinte 1 ⅓′
18.
Oktave 2′
30.
Querflöte 4′
44.
Koppelflöte 4′
8.
Sifflöte 1′
19.
Mixtur 6-fach 1 ⅓′
31.
Nasat 2 ⅔′
45.
Nachthorn 2′
9.
Scharf 4-fach ⅔′
20.
Grand Cornet 5-fach 8′
32.
Flachflöte 2′
46.
Mixtur 4-fach 2 ⅔′
10.
Dulcian 16′
21.
Trompete 16′
33.
Terz 1 ⅗′
47.
Fagott 32′
11.
Holzkrummhorn 8′
22.
Trompete 8′
34.
Mixtur 5-fach 1′
48.
Posaune 16′
 
Tremulant
23.
Trompete real 8′
35.
Fagott 16′
49.
Holztrompete 8′
 
36.
Oboe 8′
50.
Zink 4′
 
37.
Clairon 4′
 
Tremulant
Glockenspiel c⁰-d³ mit 39 Glocken (an die Traktur des Positivs angeschlossen) Koppeln (mechanisch mit elektrischer Unterstützung, I/II, III/II, II/I, I/P, II/P, III/P. Mechanische Tontraktur, elektrische Registertraktur mit 8-fachem Setzer, Crescendowalze.
Das Werk wurde in den Jahren 1981/82 von der Firma WRK - Münchner Orgelbau (Wendhack, Redeker und Kreuzer) erbaut.

Ehemalige St. Nikolaus-Kirche (1932 abgerissen)

In der ursprünglichen Kirche St. Nikolaus, die 1932 abgerissen wurde und anschließend in ihrer heutigen Form neu gebaut wurde, muss ebenfalls eine Orgel vorhanden gewesen sein:

“Erbauungsjahr unbekannt, Styl gemischt.
Baupflicht: Die Kirche. Kuppel-Thurm mit 2 Glocken. Patron: St. Nikolaus. Kleine Orgel. Gottesdienst am Sonntage vor oder nach St. Nikolaus und am Sonntage nach der allgem. Kirchweihe. Meßner: Ein Bauer des Dorfes.“
Quelle: „Wie es in Gilching war“ 1. Band von Rudolf Schicht, Herausgeber: Gemeinde Gilching, S. 405
Ebenso belegen dies die Auswirkungen des ersten Weltkriegs (Abgaben zum Guss von Kanonen):
„Orgelpfeifen sind abgeliefert worden: Kirche Gilching 37 Stück [St. Vitus], Kirche Argelsried 95 Stück [St. Nikolaus]. Sie sind nicht wieder ersetzt.“
Quelle: „St. Vitus – Pfarrkirche zu Gilching und die Pfarrei Gilching von den Anfängen bis 1962“ von Rudolf Schicht, Herausgeber: Gemeinde Gilching, S. 52

Quellen

⁽¹⁾ = Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum der Pfarrkirche und zur Weihe der neuen Eule-Orgel am 20. Juli 2003 (Hrsg.: Katholische Pfarrgemeinde St. Sebastian Gilching)
⁽²⁾ = Festschrift 25 Jahre (1963-1988) Pfarrkirche St. Sebastian in Gilching

Orgeln in Gilching

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